Bereits in der morgendlichen Dunkelheit gab es auf den Plätzen und in den Gassen der Luzerner Altstadt kein Durchkommen mehr. Ein Gemenge aus Einzelmasken und phantastischen Gruppen fieberte dem offiziellen Auftakt zur Fasnacht entgegen. Bei trockenem Wetter und einer Temperatur von vier Grad herrschte bestes Feierwetter.
Punkt fünf Uhr in der Früh war es soweit: Der ohrenbetäubende Urknall verbunden mit dem Jubel der Menge war Startschuss für die «rüüdigen Fasnachtstage». Danach legte das Boot mit dem Fasnachts-Oberhaupt Bruder Fritschi und dessen Gefolge beim Schweizerhofquai an. Von dort pflügte sich der Tross durch die Menschenmenge zum Kapellplatz, wo ein Gewitter von Papierschnitzeln über die Fasnächtler niederging.
Auch anderswo waren die Narren los: In der Stadt Solothurn haben in den frühen Morgenstunden mit der traditionellen Chesslete die närrischen Tage begonnen. Tausende in weisse Nachthemden gekleidete Narren mit weisser Zipfelmütze auf dem Kopf und rotem Halstuch rissen die Stadt mit viel Lärm aus dem Schlaf.
Auf Kommando um fünf Uhr nahmen mehrere Tausend Fasnächtler ihre Glocken, Rätschen und Hörner in Betrieb und zogen lärmend durch die Solothurner Altstadt und Vorstadt.
Das Motto der Fasnacht lautet in diesem Jahr «wieduwotsch» («Wie du willst»). Die Stadt Solothurn nennt sich während der fünften Jahreszeit kurzerhand Honolulu. Der seit dem Jahr 1888 bekannte Brauch der Chesslete soll den Winter vertreiben – und für viel gute Laune sorgen.
Weiter wird am Donnerstag auch in anderen Zentralschweizer Kantonen, im Aargau, in St.Gallen, Teilen des Tessins sowie im Wallis der Start in die fünfte Jahreszeit ausgiebig gefeiert.
Bis am Aschenmittwoch ist es nun in den Stammlanden der Fasnacht mit der winterlichen Ruhe vorbei. Stimmen die Prognosen, wird das Wetter während des Trubels der Fasnächtler in den kommenden Tagen nicht viel schöner, dafür wärmer. (wst/sda)