Justizminister Beat Jans rechnet für das Jahr 2024 mit zehn Prozent mehr Flüchtlingen. Das entspreche 3000 Menschen mehr als noch im Vorjahr, die in Bundesasylzentren untergebracht werden müssen.
Gegen Herbst und Winter würden es jeweils mehr werden, sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) in der «Samstagsrundschau» von Radio und Fernsehen SRF. Gemäss Angaben des Staatssekretariat für Migration (SEM) fehlen für deren Unterbringung 2400 Betten in der Schweiz.
Um die steigenden Kapazitäten abdecken zu können, stehe man mit der Armee und den Kantonen für weitere Zusammenarbeit in Kontakt, hiess es weiter. Die Kantone würden Geld erhalten, damit sie Unterkünfte wie Zivilschutzanlagen zur Verfügung stellen. Einige dieser Anlagen müssten aber noch auf Vordermann gebracht werden. Man sei ständig auf der Suche nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten.
Damit mehr Geld für die Asylinfrastruktur zur Verfügung stehe, erhofft sich Jans, dass das Parlament den Nachtragskredit gutheisst. Ohne zusätzliche finanzielle Ressourcen könne man nicht mehr Zivilschutzzentren zur Verfügung stellen und müsste noch mehr Gesuchsstellende an die Kantone abschieben, was wiederum mehr Probleme mit sich bringen würde.
Die Kantone müssten in diesem Fall die Asylverfahren früher vom Bund übernehmen. Der Asylentscheid würde dadurch noch langsamer und teurer werden, so Jans. (sda)