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Das modernste Gefängnis der Schweiz ist fertig – und bald bezugsbereit

Das modernste Gefängnis der Schweiz ist fertig – und bald bezugsbereit

18.10.2019, 14:4118.10.2019, 15:44
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Blick auf die neu gebaute Justizvollzugsanstalt Cazis Tignez, aufgenommen am Freitag, 17. Oktober 2019, in Cazis. Das Gefaengnis soll nach einer Testphase im Januar bis zu 152 Inhaftierte aufnehmen. ( ...
Bundesrätin Keller-Sutter ist begeistert vom neuen Gefängnis.Bild: KEYSTONE

Das modernste Männergefängnis der Schweiz in Cazis in Mittelbünden ist nach einer Bauzeit von drei Jahren fertiggestellt worden. Am Freitag fand hinter sieben Meter hohen Mauern und in Anwesenheit von Bundesrätin Karin Keller-Sutter die Schlüsselübergabe statt.

Den Schlüssel übergab Bündner Baudirektor Mario Cavigelli Justizdirektor Peter Peyer, dessen Departement die Anstalt betreibt. Die neue geschlossene Justizvollzugsanstalt Tignez in Cazis haben der Kanton Graubünden mit 86 Millionen und der Bund mit 33 Millionen Franken finanziert. Ausgerichtet ist sie auf die Bedürfnisse des Ostschweizer Strafvollzugskonkordats, dem sieben Kantone angehören.

Die Konkordatspräsidentin, die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr, sagte, es seien zusätzliche Gefängnisplätze nötig, zumal in Zürich Gefängnisse geschlossen würden. 70 Personen aus dem Kanton Zürich werden in der neuen Anstalt in Cazis im Schnitt einsitzen. Am zweitmeisten Insassen kommen aus dem Konkordatskanton St. Gallen. Insgesamt können 152 Insassen untergebracht werden.

Keller-Sutter: Beispielhafte Anstalt

Bundesrätin Karin Keller-Sutter betonte, der Strafvollzug sei eine Verbundaufgabe von Bund und Kantonen. Die neue Justizvollzugsanstalt in Graubünden sei ein Beispiel dafür, wie diese Aufgabe gelingen könne. Cazis sei ein Vorbild und Ansporn dafür, die anstehenden Aufgaben im Justizvollzug anzupacken.

Blick auf die neu gebaute Justizvollzugsanstalt Cazis Tignez, aufgenommen am Freitag, 17. Oktober 2019, in Cazis. Das Gefaengnis soll nach einer Testphase im Januar bis zu 152 Inhaftierte aufnehmen. ( ...
Bild: KEYSTONE

Der Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli sprach von einem Meilenstein im Strafvollzug und einem «Jahrhundertbauwerk». Die Justizvollzugsanstalt Tignez ersetzt den Churer Sennhof in Chur. Das älteste kantonale Gefängnis in Graubünden wird Ende 2019 nach 200 Jahren Betriebszeit geschlossen, die Insassen werden nach Cazis verlegt.

Sieben Fussballfelder überbaut

Das neue Gefängnis, in dem auch langjährige Strafen abgesessen werden, wird bis Ende Jahr intensiv getestet. Die Betriebsaufnahme erfolgt Anfang 2020.

Blick auf die neu gebaute Justizvollzugsanstalt Cazis Tignez, aufgenommen am Freitag, 17. Oktober 2019, in Cazis. Das Gefaengnis soll nach einer Testphase im Januar bis zu 152 Inhaftierte aufnehmen. ( ...
Bild: KEYSTONE

Sieben Jahre dauerten der politische Prozess und Planung, bevor die Bagger im Juni 2016 auffuhren. Das überbaute Gebiet umfasst sieben Fussballfelder. Die sieben Meter hohe Gefängnismauer misst einen Kilometer.

Das Gefängnis hat für die Region Mittelbünden auch eine volkswirtschaftliche Bedeutung. Zu den bestehenden 30 Arbeitsplätzen, die vom Sennhof in Chur nach Cazis verlegt werden, wurden 80 neue Stellen geschaffen.

Die neue Justizvollzugsanstalt und das bestehende in Realta zahlen zusammen eine Lohnsumme von 16 Millionen Franken jährlich aus. Auch das Gewerbe dürfte Freude haben am Neubau. Ein Bäcker beispielsweise kann jeden Tag 60 Kilogramm Ruchbrot hinter die Gefängnismauern liefern. (aeg/sda)

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Mitglieder eines geheimen Schwulenclubs in St.Petersburg, 1921. Im Zarenreich war Homosexualität strafbar. Mit der Einführung des neuen Strafgesetzbuches in der Sowjetunion 1921 wurde sie dann legalisiert. Doch nur bis 1933 – Stalin stellte sie abermals unter Strafe. Den Männern drohte bis zu fünf Jahren Gefängnis oder Zwangsarbeit. Manche wurden auf unbestimmte Zeit in psychiatrische Kliniken gesteckt und zu einer «Behandlung» gezwungen. Der Artikel 121 diente auch hervorragend dazu, Regimegegner aus dem Weg zu räumen: Zwischen 1934 und 1991 wurden damit 60'000 bis 250'000 Männer verurteilt. Im heutigen Russland sind homosexuelle Handlungen gesetzlich zwar legal, doch noch immer mit allerhand Repressalien verbunden, in Tschetschenien werden Homosexuelle gar verfolgt.
bild: wikimedia
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63 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mänu49
18.10.2019 15:46registriert April 2017
Sieben Fussballfelder in einem Gefängnis? Ist dies wegen den kriminellen Machenschaften der FIFA?
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Berner_in
18.10.2019 16:45registriert September 2018
Ob da der eine oder andere Bauunternehmer einsitzen wird, der durch Korruption daran mitgebaut hat?...
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Garp
18.10.2019 20:50registriert August 2018
Informativ ist der Artikel nicht. Was ist denn an dem Gefängnis so modern? Hätte mich interessiert. Aber der Artikel enthält 0 Info.
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