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Post-Chef Roberto Cirillo tritt zurück

Post-Chef Roberto Cirillo tritt zurück

17.01.2025, 12:0517.01.2025, 14:51
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Roberto Cirillo, der Chef der Schweizerischen Post, nimmt den Hut. Unter seiner Führung hat die Post den Abbau des Filialnetzes und den Aufbau von digitalen Dienstleistungen vorangetrieben.

Nach sechs Jahren und dem Abschluss der Strategieperiode 2021 bis 2024 ist nun Schluss. Cirillo will die Leitung des Konzerns einer neuen Generation übergeben, wie in der Mitteilung vom Freitag steht. Er wird das Unternehmen Ende März verlassen und bis Ende Juli 2025 noch für Sonderaufgaben zur Verfügung stehen. Die Leitung übernimmt ab April 2025 und bis zum Amtsantritt der neuen Konzernleiterin oder des neuen Konzernleiters Finanzchef Alex Glanzmann.

Roberto Cirillo, Konzernleiter Schweizerische Post, spricht waehrend einer Medienkonferenz der Schweizerischen Post zur Strategie des Filialnetzes, am Dienstag, 29. Oktober 2024 in Bern. (KEYSTONE/Pet ...
Bald nicht mehr bei der Post: Roberto Cirillo.Bild: keystone

Post-Verwaltungsratspräsident Christian Levrat bedauerte den Entscheid laut der Mitteilung. Mit Cirillo sei es möglich gewesen, «die Post in die Zukunft zu führen». Gewürdigt wird etwa «seine nachhaltige Strategie und eine starke Konzernleitung». Diese werde die eingeleitete «Transformation» vorantreiben.

Investitionen und Abbau im Postnetz

Teil dieser Strategie ist ein Umbau des Filialnetzes. Dazu gehört etwa der im Mai 2024 bekannt gegebene Abbau von 170 von rund 800 Poststellen. Damit schliesst bis 2028 rund jede fünfte ihrer Filialen. Es werden noch 600 Poststellen und 2000 bediente Standorte zur Verfügung stehen. In die bestehenden Filialen will die Post 100 Millionen Franken investieren.

Gewerkschaften aus dem Service Public kritisierten den Abbau der Poststellen. Sie forderten einen Verzicht auf den Abbau und dass ein vollwertiger und barrierefreier Zugang zur postalischen Grundversorgung aufrechterhalten bleiben müsse.

Einsparungen und Preiserhöhungen

Im Herbst 2023 gab die Post bekannt, dass sie Einsparungen von 42 Millionen Franken plant und davon auch Personal betroffen sei. Kürzungen waren den Angaben zufolge in den Bereichen Finanzen, Personal, Kommunikation und Information/Technologie sowie beim Stab von Cirillo geplant. Schon vor diesem Sparpaket wurde ein Effizienzprogramm im Bereich Logistik-Services eingeleitet und Büroflächen gebündelt.

Per 2024 erhöhte die Post ausserdem die Tarife für Briefe und Pakete. Als Grund für die Preiserhöhung gab die Post die anhaltenden Rückgänge der Briefmengen und der Geschäfte am Postschalter sowie die Teuerung an. A- und B-Post-Briefe kosten seither je 10 Rappen mehr, Priority- und Economy-Pakete 1.50 Franken mehr.

Eine Briefmarke mit dem Wert von 1 Franken und eine Ergaenzungsmarke fuer 10 Rappen kleben auf einem Briefumschlag, am Montag, 20. Dezember 2021, in Bern. Per 1. Januar 2022 gelten neue Preise fuer A- ...
Per 2024 erhöhte die Post die Tarife für Briefe und Pakete.Bild: keystone

Digitale Angebote für mehr Einnahmen

Ein Ziel der Strategie ist zudem, dass die Post als digitales Dienstleistungszentrum genutzt wird. So sollen die sinkenden Volumina im Briefbereich kompensiert werden.

Für das Erreichen zusätzlicher Einnahmen wird nun eine neue Führungsperson zuständig sein. Die Strategie für die Jahre 2025 bis 2028 basiert gemäss Mitteilung auf der bisherigen und befinde sich in der Umsetzung. Die Post verfolge weiterhin das Ziel, einen «starken, zeitgemässen Service Public selbst finanzieren» zu können.

Cirillo hatte per April 2019 die Nachfolge von Ulrich Hurni angetreten, der die Leitung nach dem Rücktritt von Susanne Ruoff im Juni 2018 interimistisch übernommen hatte. (sda)

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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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AlleNicksVergeben
17.01.2025 12:30registriert Mai 2021
Kaputtgespart und mit dem goldenen Fallschirm rechtzeitig abhüpfen. Business as usual.
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slnstrm
17.01.2025 12:20registriert August 2023
Die spannende Frage wird die Abgangsentschädigung sein. Wieviele Millionen sind es diesmal für einen armen Mann?
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El_Chorche
17.01.2025 12:49registriert März 2021
Danke für Nichts!
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