Ein Wolf hat in der Umgebung von Teufen AR letzte Woche ein Schaf und in der Nacht auf Mittwoch ein Reh gerissen. Die Wildhut geht davon aus, dass sich das Tier nur vorübergehend in der Region aufhält und dann weiterzieht.
Der Ausserrhoder Wildhüter Silvan Eugster ist sich sicher, dass es ein Wolf war, der letzte Woche ein Schaf und nun ein Reh getötet hat. Dies zeige das Rissmuster, erklärte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zudem sei das Tier zuletzt mehrfach gesichtet worden. «Wir wussten, dass sich der Wolf noch in der Gegend aufhält.»
Dass ein Wolf ein Reh reisst, ist normal. Auf den ersten Blick ungewöhnlich ist, dass dies wie in der Nacht auf Mittwoch in der Nähe von Häusern an der Speicherstrasse geschieht. Das Reh sei vermutlich auf den Wiesen in der Lortanne in Richtung der Häuser geflüchtet und dort vom Wolf erwischt worden, sagte Eugster.
Es handle sich beim Wolf um ein Einzeltier. Im Frühjahr suchten sich einzelne Wölfe neue Reviere und legten dabei grosse Distanzen zurück. Ein Wolf könne sich dabei einige Zeit im Appenzellerland aufhalten oder in die Nachbarkantone weiterziehen. Für eine Paar- oder Rudelbildung gebe in der Region «keine Anzeichen», heisst es in der Mitteilung der Ratskanzlei.
Die Ausserrhoder Tierhalterinnen und Tierhalter wurden durch die kantonale Fachstelle Herdenschutz via SMS-Alarm über die Wolfspräsenz informiert. Mit einzelnen durchziehenden Wölfen sei in der Ostschweiz und im Appenzellerland «jederzeit zu rechnen». (sda)