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Unwetter: Erdrutsche und Evakuationen nach Unwetter im Engelbergertal

Eine Schlamm- und Wasserlawine ergoss sich auf die Geleise der Zentralbahn. Der Verkehr nach Engelberg ist unterbrochen.
Eine Schlamm- und Wasserlawine ergoss sich auf die Geleise der Zentralbahn. Der Verkehr nach Engelberg ist unterbrochen. bild: screenshot pilatustoday.ch

Erdrutsche und Evakuationen nach Unwetter im Engelbergertal

Die Bahnlinie zwischen Wolfenschiessen und Engelberg bleibt mindestens bis kommendem Freitag gesperrt.
11.07.2021, 06:2511.07.2021, 16:05
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Trotz vergleichsweise freundlichem Sommerwochenende hat in der Nacht auf Sonntag ein heftiges Unwetter insbesondere die Innerschweiz getroffen. Engelberg OW war wegen verschütteter Strassen und Schienen zeitweise von der Umwelt abgeschnitten. Die Hochwasserlage an vielen Schweizer Gewässern bleibt angespannt.

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Unwetter verwüstet Region Engelberg
Der Eltschenbach bei Wolfenschiessen im Kanton Nidwalden verschüttete nach heftigen Regenfällen die Hauptstrasse sowie die Eisenbahnlinie der Zentralbahn zwischen Wolfenschiessen und Engelberg.
quelle: keystone / urs flueeler
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Das von heftigen Niederschlägen begleitete Unwetter hatte zur Folge, dass die Kantonsstrasse zwischen Wolfenschiessen NW und Engelberg OW sowie die Kantonsstrasse zwischen Wolfenschiessen und Grafenort OW am Samstagabend ab 21 Uhr geschlossen werden mussten. Feuerwehr, Zivilschutz und die Polizei standen im Dauereinsatz.

Der Eltschenbach war im Bereich Parketterie in Wolfenschiessen über die Ufer getreten und hatte die Kantonsstrasse in Richtung Engelberg mit Geröll, Schutt und Kies zugedeckt. Dieses türmte sich teilweise bis drei Meter hoch.

Thunersee randvoll
Die Hochwasserlage im Kanton Bern bleibt heikel. Der Thunersee war am Sonntag randvoll, und auch die Aare führte sehr viel Wasser. Die Kantonspolizei riet davon ab, sich in der Nähe von Gewässern aufzuhalten – insbesondere am Thunersee und Brienzersee sowie an der Aare. Die Lage in Bern sei angespannt, sagte Carina Grossenbacher von Schutz und Rettung Bern auf Anfrage. Es drohe aber keine Gefahr. Der Abfluss war am Sonntag wieder leicht steigend. Die Einsatzkräfte gingen davon aus, dass er sich bei rund 400 Kubikmetern pro Sekunde einpendeln dürfte. Die Wetterlage kam den Helfern entgegen. Neue Niederschläge wurden am Sonntag nicht erwartet.

Engelberger Aa blieb knapp im Bett

Die Engelberger Aa trat «glücklicherweise knapp nicht über die Ufer», wie die Kantonspolizei Nidwalden schrieb. In der Region Oberrickenbach waren verschiedene Wanderwege durch Erdrutsche verschüttet und nicht passierbar.

In Wolfenschiessen kam es zu zahlreichen Evakuationen. Dutzende Personen mussten in der Nacht aus ihren Wohnungen in eine Zivilschutzanlage evakuiert werden. In Oberrickenbach musste auch ein Pfadilager mit 44 Personen für eine Nacht in eine Zivilschutzanlage untergebracht werden.

Am Sonntagmorgen um 9 Uhr konnte eine notfallmässige Verkehrsverbindung zwischen Wolfenschiessen und Engelberg geöffnet werden. Die Verbindung erfolgt über eine Umfahrungsstrasse. Der Verkehr wird wechselseitig geführt und ist auf Fahrzeuge bis maximal 3,5 Tonnen beschränkt.

Bahnlinie bis Freitag gesperrt

Die Bahnlinie zwischen Wolfenschiessen und Engelberg bleibt hingegen mindestens bis kommendem Freitag gesperrt, wie die Zentralbahn mitteilte. Das Bahntrassee in Wolfenschiessen, der Kabelkanal sowie ein Bahnübergang wurde auf rund 150 Metern Länge mit Schutt überlagert und unterspült.

Sobald die Kantonsstrasse mit Bussen befahrbar ist, wollte die Zentralbahn einen Bahnersatz mit Bussen anbieten. Sie bat jedoch Reisende, wegen der eingeschränkten Kapazität auf nicht dringliche Fahrten zu verzichten.

Auch die Kantone Schwyz und Glarus wurden durch das heftige Gewitter mit Starkregen in Mitleidenschaft gezogen. Bei der Kantonspolizei Schwyz gingen bis Mitternacht rund zwei Dutzend Meldungen wegen Wassereinbrüchen in Häuser und überfluteten Strassen ein.

Stark getroffen wurden die Gemeinden Lauerz, Steinen und Goldau. Die Strasse zwischen Lauerz und Seewen war bis am Sonntagmorgen früh gesperrt. In Steinerberg wurde ein Jungwachtlager in eine Zivilschutzanlage evakuiert. (sda)

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