Der langersehnte Regen hat seit Mittwoch vor allem den zentralen und östlichen Landesteilen teilweise rekordnahe Niederschlagsmengen gebracht. Der Walensee stieg um 80 Zentimeter. Auch etliche Mittellandseen füllten sich etwas.
Mit dem Zufluss hat der Walensee fast wieder Normalpegel, wie SRF Meteo am Samstag mitteilte. Dank der starken Regenfälle in der Ostschweiz und im Vorarlberg stieg auch der Bodensee bis am Samstagmittag um 20 Zentimeter an. Sein Pegel liegt aber weiterhin einen Meter unter dem Normalstand.
Extreme Niederschlagsunterschiede in den vergangenen 24 Stunden am östlichen #Bodensee: In #Altenrhein fielen knapp über 30 mm, im rund 13 km entfernten #Bregenz prasselte mit 214 mm das Siebenfache vom Himmel!#Niederschlag #Rheintal pic.twitter.com/diVrz6LLtj
— MeteoSchweiz (@meteoschweiz) August 20, 2022
Viele Seen im Mittelland legten ebenfalls um 5 bis 10 Zentimeter zu. Im Südtessin fiel nicht so viel Regen. Der Luganersee stieg um 5 Zentimeter an. Mehr Zufluss erhielt der Langensee, dessen Pegel um rund 20 Zentimeter zulegte. In beiden Seen fehlt aber weiterhin sehr viel Wasser.
Die höchste Regenmenge massen die Wetterdienste in den 72 Stunden bis am Samstagmorgen auf dem Säntis: 180 Liter pro Quadratmeter kamen dort zusammen. Auch in tieferen Regionen der Zentral- und Ostschweiz gab es beachtliche Werte. So mass die Station Oberriet SG mit 173 Litern, gefolgt von Altstätten SG mit 149 und Weesen SG mit 144 Litern.
Gestern fielen vor allem entlang der zentralen und östlichen #Alpen sehr grosse #Regenmengen, seit Mittwoch gab es auch in anderen Regionen recht viel Regen. Ein Update zu den gefallenen #Niederschlagsmengen gibts im Liveticker unter https://t.co/WkMlAyt3uv (rp) pic.twitter.com/HNwQsqjX1N
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) August 20, 2022
Im St.Galler Rheintal fiel allein am Freitag so viel Regen wie in einem Durchschnittsaugust. Die 24-Stunden-Regenmengen näherten sich bis am Samstagmorgen in der Zentral- und Ostschweiz teilweise den Rekordwerten an.
In Altstätten und in Innerthal SZ gab es seit Freitag früh gemäss MeteoNews die zweithöchste je gemessene Regenmenge. Im Mittelland, am Jura und im Süden regnete es weit weniger.
Bei Appenzell trat am Freitag die Sitter teilweise über die Ufer. Gemäss SRF Meteo führte der Fluss dort zunächst einen halben Kubikmeter Wasser und schwoll auf rund das Dreifache an. Das kommt statistisch nur alle 30 Jahre vor.
In der #Sitter bei Appenzell flossen vor dem #Starkregen rund 0.5 m³/s. Gestern kam für einen kurze Zeit das 300-fache, rund 146 m³/s daher. Das entspricht einem 30-jährlichen Ereignis. Das heisst, statistisch gesehen, gibts so ein Hochwasser nur alle 30 Jahre. ^gf pic.twitter.com/wr4PkJFAzZ
— SRF Meteo (@srfmeteo) August 20, 2022
Der Kanton Thurgau rief die Bevölkerung dazu auf, nicht in die Nähe der Sitter zu gehen. Gleiches galt an der Thur im Thurvorland. Im Laufe des Abends hob Alertswiss die Warnungen auf.
Im Sanktgallischen mussten am Freitagabend die Feuerwehren 200-mal zu überschwemmten Kellern und ähnlichem ausrücken. Im Kanton Schwyz ist die Strasse zwischen Seewen und Lauerz wegen eines Erdrutschs das ganze Wochenende gesperrt.
SRF Meteo schrieb am Nachmittag, je nach Region habe die Natur unterschiedlich vom Regen profitiert. Wo viele Wiesen wie im westlichen Mittelland vertrocknet seien, lasse sich der Schaden nicht mehr gutmachen.
Wo Felder und Wiesen noch grün waren, hilft der Regen für ein paar Tage. Viel Wasser floss indessen ungenutzt ab, weil die ausgetrockneten Böden es nicht aufnehmen konnten.
Die unter Trockenstress leidenden Wälder konnten die 20 bis 50 Liter Regen im Mittelland hingegen nicht bis auf den trockenen Boden hinunter durchnässen. Die Waldbrandgefahr ist damit höchstens gemildert, aber nicht gebannt. (saw/sda)
Es hat geregnet, richtig geregnet. Ich bin dankbar dafür.
Ich bin auch dankbar für die Temperaturen der letzten 3 Tage.
Ich konnte mich richtig gut erholen.