Anfang Woche haben mehrere Hypotheken-Anbieter ihre offiziellen Zinssätze für zehnjährige Festhypotheken erstmals unter 1 Prozent gesenkt. Am Donnerstagmorgen sind die Sätze nochmals deutlich nach unten gerutscht. Laut Daten von Vermögenspartner offerieren nun zehn Anbieter unter 1 Prozent. Beim günstigsten Anbieter erhält man eine zehnjährige Festhypothek für 0,870 Prozent.
Bei den günstigsten Anbietern handelt es sich nicht nur um Online-Banken, auch mehrere grosse Versicherungen und Pensionskassen buhlen mit Tiefzinsen um Kunden. Die Banken sind bei langfristigen Festhypotheken traditionell deutlich teurer.
Massgebend für die Zinsermittlung bei Festhypotheken sind die Renditen langfristiger Staatsanleihen. Diese sind in den vergangenen Tagen stark gesunken. Die globalen Konjunktursorgen, die Unsicherheit um den Brexit und ein schwächeres Wirtschaftswachstum in der Schweiz lassen grüssen.
Wer heute eine Immobilie für 1 Million kauft und dafür eine Hypothek von 800'000 Franken über zehn Jahre aufnimmt, spart mit einem Preisvergleich bis zu 50'000 Franken. Eigenheimbesitzer, die eine langfristige Hypothek brauchen, sollten daher vor allem Versicherungen, Pensionskassen und Online-Anbieter in Betracht ziehen, mindestens drei bis fünf Offerten einholen und das erste Angebot auf keinen Fall akzeptieren. Der einfache Grund: Viele Anbieter, vor allem grosse Banken, offerieren zunächst teure «Schaufensterpreise». Der Kundenberater kann so einen «grosszügigen» Abschlag offerieren, der längst einkalkuliert ist, also gar keinen Rabatt darstellt.
Als Hypothekarnehmer sollte man daher immer die beste Offerte den anderen Anbietern vorlegen und auf ein besseres Angebot pochen. Das Spielchen lässt sich mehrmals wiederholen, um den Zins weiter zu drücken. Mehr als genügend Eigenmittel und ein hohes Haushaltseinkommen vorausgesetzt, kann so eine Zinsreduktion um 0,1 bis 0,3 Prozentpunkte erreicht werden. Dies gilt aktuell umso mehr, da sich der Wettbewerb zwischen Banken, Versicherungen, Pensionskassen und den besonders günstigen Online-Banken zuspitzt.
Wer sich mit Hypotheken auskennt und seine Bedürfnisse kennt, kann eine Hypothek schnell und einfach per App abschliessen. Die Postfinance hat hierzu kürzlich die App Valuu lanciert. Mit der Gratis-App für iPhone und Android kann man Zinsen vergleichen, Offerten einholen, die notwendigen Dokumente übermitteln und die Hypothek digital abschliessen.
(oli)
- auch normale Banken sollte man in Betracht ziehen, sogar vorwiegend. Auch da bekommt man die tiefsten Sàtze nach Verhandeln. Bei Versicherungen sind dann oft einige Fesseln, Hürden und Kosten noch im Kleingedruckten zu finden. Je nachdem, was man für Bedürfnisse hat.
- es ist auch mehr als 0.1 bis 0.3% Abschlag drin, je nach Situation! Bis Libor geht oft.
- Hypo per App? Sorry. Wer bei Verstand macht das? = Angebot ohne Nachfrage.
Kein Platz mehr...:)