Schweiz
Wissen

Schweiz: Das Ernährungsbudget unserer Haushalte

Ernährungsbudget von Schweizer Haushalten – dafür geben wir das meiste Geld aus

13.06.2019, 16:19
Mehr «Schweiz»
Bild
bild:shutterstock

Schweizer Haushalte wenden für Nahrungsmittel etwa 1200 Franken pro Monat auf. Fleisch macht mit 133 Franken - trotz des Trends zum Veganen - immer noch den grössten Posten am Ess- und Trinkbudget aus.

Die Produktion von Rind- und Schweinefleisch ging zwar seit 2012 um je etwa 5000 Tonnen zurück. Das wurde aber durch 15'000 Tonnen zusätzliches Geflügel mehr als ausgeglichen.

Kräftig zugelegt hat auch die Produktion von Hühnereiern - ebenfalls nicht vegan. 2017 wurden 54'000 Tonnen davon produziert, 9000 Tonnen oder 20 Prozent mehr als 2012. Gefragt waren insbesondere Bio-Eier. Der Anteil von Bio-Betrieben allgemein hat sich seit 1990 vervierzehnfacht und beträgt nun etwa 14 Prozent, wie der neuen Taschenstatistik «Landwirtschaft und Ernährung» des Bundesamts für Statistik zu entnehmen ist.

Kaffee toppt Schokolade

Die Broschüre liefert Daten, Fakten und Wissenswertes aus allerhand Teilgebieten der Schweizer Lebensmittelkette. Die Schweizer Exportschlager im Ernährungssektor beispielsweise sind nicht etwa Käse und Schokolade, sondern wasserhaltige Getränke und Kaffee - Kapseln insbesondere, wie man erfährt.

Ein Verkaufshit im Inland sind Produkte ab Hof. Seit 2010 nahmen die Betriebe mit Direktverkauf um 60 Prozent zu. Mittlerweile tut das in Talgebieten jeder vierte landwirtschaftliche Betrieb, in Berggebieten jeder fünfte. Das ist ein willkommener Zustupf für den Bauernstand, der nach wie vor nicht weich gebettet ist.

Pro Hof betrug 2017 das Einkommen 67'800 Franken. Eine Vollzeit-Familienarbeitskraft verdiente jährlich 50'000 Franken - bei einer durchschnittlichen 60-Stundenwochen. Ein Drittel des Bauern-Haushaltsbudgets musste mit externer Beschäftigung erwirtschaftet werden.

Schweizer werden immer dicker

56 Prozent des Nahrungsmittelverbrauchs - bezogen auf die Energie - konnten 2016 aus inländischer Produktion gedeckt werden. Am meisten eingeführt wurden Früchte, Gemüse und deren Zubereitungen, gefolgt von Getränken und Fleisch.

Verzehrt wurden pro Kopf und Jahr etwa 250 Kilo Milch und Milchprodukte, 50 Kilo Fleisch und je etwa 100 Kilo Früchte und Gemüse. Aufgewendet wurde dafür 12 Prozent des Haushaltsbudgets, etwa 1200 Franken im Monat. Fleisch machte mit 133 Franken den grössten Posten aus.

Der Nahrungsmittelverbrauch überschritt ganz offensichtlich den Bedarf, denn Schweizer werden immer dicker. 2017 waren etwas mehr als die Hälfte der Männer und ein Drittel der Frauen übergewichtig. 1992 hatten noch 40 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen zu viel Speck auf den Rippen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Thema Food – Best Of Artikel
1 / 14
Thema Food – Best Of Artikel
Desktop Ansicht Front "Thema Food". Artikel werden als Dossier mit eigener Front präsentiert. User können die Artikel des Tags abonnieren.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Schweizer probieren US-Snacks
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
«Wenn das ein Experiment wäre, hätte ich zuerst an einen Messfehler geglaubt»
2023 war ein Rekordjahr fürs Klima – bei den Temperaturen an Land, vor allem aber bei den Weltmeeren, die sich auch in diesem Jahr nicht abkühlen. Die Rekorde sind so hoch, dass es die Wissenschaft noch immer vor ein Rätsel stellt. Wir fragen den Klimaforscher Reto Knutti, inwieweit dieses schon gelöst ist.

Wir starten das Gespräch mit dem ETH-Professor gleich anhand dieser Grafik:

Zur Story