Schweiz
Zürich

Zürcher Grüne fordern Menstruationsurlaub von bis zu fünf Tagen

Zürcher Grüne fordern Menstruationsurlaub von bis zu fünf Tagen

02.06.2022, 16:0502.06.2022, 16:46
Mehr «Schweiz»
menstruation
Bild: shutterstock

Wer unter Menstruationsbeschwerden leidet, soll sich in der Zürcher Stadtverwaltung künftig einen bis fünf Tage von der Arbeit dispensieren lassen können. Dies fordern die Grünen in einem Postulat im Gemeinderat.

Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen: Gemäss Schätzungen leiden 25 bis 35 Prozent der Frauen unter Menstruationsschmerzen. Arbeiten müssen sie dennoch. Dies wollen die Zürcher Grünen ändern - oder zumindest in einem Pilotversuch testen.

In einem Postulat, das am Donnerstag publiziert wurde, fordern sie, dass der Zürcher Stadtrat in einer Dienstabteilung einen Pilotversuch für einen Menstruationsurlaub durchführt. Dieser Versuch soll dann wissenschaftlich ausgewertet werden.

Einen bis fünf Tage dispensiert

Dabei sollen städtische Mitarbeiterinnen, die unter regelmässigen und starken Beschwerden leiden, einen bis fünf Tage pro Monat dispensiert werden, notabene bei voller Bezahlung. Auch trans- und nicht-binären Menschen soll diese Option offenstehen.

Wichtig sei, dass die Angestellten dadurch keinen beruflichen Schlechterstellungen ausgesetzt seien, betonen die Grünen. Heute sei es je nach Vorgesetzten schwierig, über die Situation zu sprechen und die notwendigen Tage der Arbeit fern zu bleiben.

Die Grünen erhoffen sich mit einem Menstruationsurlaub nicht nur Verbesserungen für die Betroffenen, sondern auch eine Enttabuisierung der Periode. Der Gemeinderat wird in einer der kommenden Sitzungen über das Postulat debattieren.

Erst Mitte März hatte das Zürcher Stadtparlament einen Vorstoss für Gratis-Tampons für Schulen und öffentliche Toiletten unterstützt. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Du hast PMS? – Hier kommen 5 Tipps für deinen Umgang damit
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
69 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ChillDaHood
02.06.2022 16:28registriert Februar 2019
Zum Verständnis. Was ist der Unterschied zu "normal krank sein". Wenn man aufgrund von [egalwas] gesundheitlich nicht in der Lage ist, zu arbeiten, ist man krank, oder? Ich mein, wie machen das Leute, die Migräne haben?
1564
Melden
Zum Kommentar
avatar
Nony
02.06.2022 17:52registriert Februar 2019
Tolle Idee. Dann können wir in ein paar Jahren wieder verstärkt darüber lamentieren, dass Frauen bei der Jobsuche und beim Lohn benachteiligt werden. Immerhin geht es hier um bis zu 60 Tage (12 Wochen) Arbeitszeit pro Jahr, die von den Personen ohne Uterus quasi gratis zu übernehmen sind. - Dazu kommt, dass Frauen (genau wie Männer, non binäre Personen ....) schon heute das Recht haben, krank zu sein, wenn sie sich krank fühlen. Wozu also das Ganze?
1467
Melden
Zum Kommentar
avatar
Eleparoli
02.06.2022 16:10registriert Mai 2022
Na dann bin ich künftig eine non-binäre Person :D
9116
Melden
Zum Kommentar
69
IWF rechnet 2024 mit moderat festerem BIP-Wachstum in der Schweiz

Die Schweizer Wirtschaft dürfte laut dem Internationalen Währungsfonds IWF im Jahr 2024 wieder anziehen. Zugleich vergab der IWF im jährlich durchgeführten Länderexamen der Schweiz gute Noten zur Geld- und Haushaltspolitik. Wichtige Fragestellungen gilt es aber noch zur Regulierung der Megabank UBS zu lösen.

Zur Story