Im Halbfinal hat es auch noch Fanny Smith erwischt. Schon in den Läufen zuvor schieden die Schweizerinnen der Reihe nach aufgrund von Fehlern und Stürzen aus der Entscheidung. Das Team, das in allen sieben Weltcuprennen des Winters mit mindestens einer Fahrerin auf dem Podest vertreten war, ging just im wichtigsten Wettkampf der Saison leer aus.
Einem Triumph am nächsten kam Smith. Während sie in Achtel- und Viertelfinal noch überzeugend weiter kam, schien auch im Halbfinal alles auf gutem Weg. Doch dann unterlief ihr in Führung liegend ein unnötiger Fahrfehler. Sie verlor zu viel Tempo und wurde Vierte in ihrem Lauf. Noch nach der Qualifikation hatte die Schweizerin trotz Rang 16 angekündigt: «Ich will Gold.» Im kleinen Final war die Luft draussen. Smith holt sich als Achte immerhin noch ein Diplom.
Sanna Lüdi, in der Qualifikation die Sechstschnellste, überzeugte zunächst auch im Achtelfinal mit einem Start-Ziel-Sieg. Im Viertelfinal lag die Schweizerin bis zur letzten Kurve ebenfalls in Führung. Dann geriet sie aber ins Sandwich zwischen Marielle Thompson und Katya Crema. Bei dieser Aktion touchierte die Schweizerin Thompson wohl kurz und stürzte – aus der Traum.
«Ich habe eine Sekunde zu früh nachgelassen», so die Schweizerin danach im Ziel. Während die Skibrille ihre Tränen verdeckte, fügte sie noch an: «Ich wollte Kräfte sparen für den Halbfinal. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so nah an mir dran sind. Es ist bitter. Wir dominieren den ganzen Winter und jetzt das.»
Der Medaillentraum von Katrin Müller platzt ebenfalls im Viertelfinal. «Der Traum ist geplatzt, es ist so», fasst sie sich gegenüber dem SRF kurz. Der Schweizerin, die als Mitfavoritin galt, unterlief am Start ein folgenschwerer Fehler. Sie hat zu wenig Schwung und kommt nicht richtig über das erste Hindernis. Da die Chilenin Stephanie Joffroy stürzt, erreicht die 24-Jährige das Ziel als Dritte und scheidet aus.
Als einzige der vier Schweizerinnen schaffte es zuvor Jorinde Müller nicht in die Viertelfinals. Die 20-Jährige stürzte in ihrem Heat kurz vor Schluss an dritter Position liegend. Die Qualifikations-Siebte war im Ziel entsprechend niedergeschlagen: «Ich war in einer Qualifikation noch nie so stark. Das ist sehr enttäuschend. Aber so schnell kann es gehen», so die WM-Vierte gegenüber SRF.