User Unser
10.06.2020, 14:1311.06.2020, 08:38
Ihr kennt das sicher: Man lässt sich auf eine neue Serie ein. Anfangs vielleicht noch etwas skeptisch wird man bald von der Geschichte absorbiert. Im besten Fall endet die Serie nach ein paar Staffeln mit einem grossartigen Finale. Allzu oft kommt es aber auch vor, dass die Geschichte von Staffel zu Staffel schlechter wird und uns schliesslich enttäuscht zurücklässt.
Müsste man das in einem Bild ausdrücken, sähe dies wohl so aus:

Wir wissen alle, auf welche Serie dieses Meme anspielt. *hüstel* «Game of Thrones» *hüstel*Bild: twitter
Eine kurze Umfrage in der watson-Redaktion hat gezeigt, dass auch bei uns einige gebrannte Serienkinder zu finden sind:
Philipp Reich: «Lost»

«Lost»: Wohl das klassische Beispiel für eine Serie, die immer schlechter wurde.Bild: ABC
«Die Serie mit ihren vielen Rätseln hat mich am Anfang total fasziniert. Als diese dann aufgelöst werden mussten, merkte man, dass sich die Autoren darüber wohl zu wenig Gedanken gemacht hatten. Es ging irgendwie nur noch darum, möglichst alles aufzulösen. Hauptsache irgendwie. Der Schluss war dann super-enttäuschend!»
Martin Lüscher: «Vikings»

Bild: History Channel
«Die ersten Staffeln sind zügig nach vorne erzählt. Allerspätestens ab Staffel 5 wird die Chose aber so wirr, dass einem auch ohne Met aus dem Horn ganz schön trümmelt. Zu viele unnütze Erzählstränge. Zu viele Absurditäten. Es ist selten eine gute Idee, Staffeln mit 20 Folgen zu machen.»
Viktoria Weber: «Tote Mädchen lügen nicht»

Bild: Netflix
«Ganz eindeutig ‹Tote Mädchen lügen nicht›! Die erste Staffel war SO gut und SO spannend. Da war das Konzept auch völlig klar: 13 Kassetten, 13 Folgen – total logisch. Als dann Staffel 2 kam, dachte man sich schon: ‹Mmmh, das war doch jetzt irgendwie eine runde Sache, wie wollen sie das wohl weiterdrehen?›
Dann die gute Nachricht: Doch, doch, verhebt trotzdem noch, ist immer noch spannend, ist nach wie vor eine gute Serie, ABER schon da nicht mehr so gut wie Staffel 1. Und dann bei Staffel 3 wieder der Gedanke: Und wie soll das jetzt NOCHMAL weitergehen?! Und ich muss sagen: Ich bin bei Folge drei oder vier ausgestiegen. Hat mich nicht mehr mitgerissen. Und jetzt sehe ich gerade: Ganz aktuell ist Staffel 4 rausgekommen. Naja, ich glaube, ich bin nach wie vor raus ...»
Oliver Baroni: «Sherlock»

Bild: BBC
«Nun, ‹Sherlock› ist das offensichtliche Beispiel. War immer sehr gut – und dann kam die letzte Staffel.»
Daniel Schurter: «Altered Carbon»

Bild: Netflix
«Altered Carbon» ist das Paradebeispiel für eine geniale Miniserie, die man nie und nimmer hätte fortsetzen sollen. Leider haben die Macher des Netflix-Originals den deutschen Beschrieb («das Unsterblichkeitsprogramm») allzu zu wörtlich genommen.
Ich will hier nichts spoilern, nur so viel: Die erste Staffel ist für Science-Fiction-Fans ein Muss und wegen ihrer vielen originellen Details und Überraschungsmomente lohnenswert, wenn auch (wegen der Gewalt) nichts für schwache Nerven.
Die zweite Staffel ist ein fader Aufguss. Auch schauspielerisch kommt das Ganze nicht mal ansatzweise an die Vorlage heran: Konkret meine ich die Neubesetzung des kaputten, sehr sympathischen Helden, Takeshi Kovacs. Der überzeugende Joel Kinnaman wird in der zweiten Staffel durch den Will-Smith-Verschnitt Anthony Mackie abgelöst.
Kleiner Trost: In der sehenswerten S01 gab es zehn Folgen mit jeweils über 50 Minuten Laufzeit, in S02 sind es zum Glück nur noch acht (und meist etwas kürzer).
Oliver Wietlisbach: «Misfits»

Bild: C4
«‹Misfits› ist eine der allerersten Serien, die ich je gestreamt habe. Es geht um fünf sehr unterschiedliche jugendliche Straftäter, die in einem Londoner Gemeindezentrum Sozialstunden ableisten müssen. Nachdem sie bei einem Gewitter vom Blitz getroffen werden, entwickeln sie übernatürliche Fähigkeiten.
Schräge Dialoge, schwarzer Humor und der grossartige Robert Sheehan (‹The Umbrella Academy›, ‹Love/Hate›) machen die erste Staffel zu einer kleinen Perle. Nach der zweiten Staffel stieg Sheehan aus und die Produzenten schafften es erfolgreich, die Qualität bis Staffel 5 ins Bodenlose fallen zu lassen. Als Streaming-Noob hab ich das etwa 30 Episoden zu spät realisiert ...»
Patrick Toggweiler: «Prison Break»

Bild: Fox
«Die erste Staffel war sensationell. Danach flachte die Story in eine dümmliche Verfolgungsjagd und eine erneute, noch unglaubwürdigere Gefängnisstory mit klebrigen Soap-Elementen und immer weinerlichen Protagonisten ab. Ich bin in der letzten Staffel irgendwo mittendrin ausgestiegen.»
Nun seid ihr dran
Erzählt uns in der Kommentarspalte, welche Serie euch zu Beginn so richtig gefesselt hat – um euch schlussendlich doch zu enttäuschen.
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48 Menschen, die Anweisungen zu wörtlich nehmen
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48 Menschen, die Anweisungen zu wörtlich nehmen
Dieser Mann, der weiss, dass man Strassenschilder befolgen muss
bild: boredcircuits / via reddit
11 Drinks, die du garantiert falsch aussprichst
Video: watson
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Für mich die absolut lustigste Serie überhaupt aber mit der letzten Staffel wurde alles kaputt gemacht!
Ich nominiere hier mal How i met your Mother. Wenn man eine Serie aufgrund des Erfolgs einfach ein paar Staffeln zu lange laufen lässt, dann wird das Ende immer unbefriedigend.