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Nach 46 Freundschaftsspielen geht es bei den Super-Bayern plötzlich um die Wurst

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Titelverteidiger unter Druck

Nach 46 Freundschaftsspielen geht es bei den Super-Bayern plötzlich um die Wurst

Die Bayern sind seit anfangs Saison ungefährdet und marschieren durch Liga, Cup und Champions League. Können die Münchner den Hebel umlegen, nun wo es gegen Manchester United um alles oder nichts geht?
09.04.2014, 14:2309.04.2014, 14:51
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Ein Pflichtspiel ist nicht immer ein Ernstkampf. Zwar geht es immer um Punkte oder ums Weiterkommen, aber richtig ernst war die Situation für die Bayern in dieser Saison eigentlich noch nie.

Zu überlegen waren sie in der Bundesliga, verloren erst am letzten Wochenende erstmals überhaupt, weil Trainer Pep Guardiola zahlreiche Stars für das Rückspiel in der Champions League gegen Manchester United (Hinspiel 1:1) schonte. Die Bilanz nach 29 Runden in der Bundesliga: 25 Siege, 3 Unentschieden, 1 Niederlage. 82 Tore geschossen, ganze 17 erhalten.

So früh Meister wie noch nie: Franck Ribéry (ganz links), Arjen Robben (ganz rechts) und Co. feiern schon im März den 24. Titel.
So früh Meister wie noch nie: Franck Ribéry (ganz links), Arjen Robben (ganz rechts) und Co. feiern schon im März den 24. Titel.Bild: AP

Auch im DFB-Pokal wurden die Bayern auf dem Weg in den Halbfinal (nächste Woche gegen Kaiserslautern) nicht gefordert. Beim 4:1 gegen Hannover lagen die Münchner rasch 2:0 vorne, beim 2:0-Sieg in Augsburg führten sie schon nach vier Minuten. Und der taumelnde HSV wurde auswärts 5:0 weggeputzt.

Ernstkämpfe in der Champions League? Nicht für die Bayern in dieser Saison, in dieser Verfassung. Sie marschierten durch die Gruppe, standen nach fünf Siegen in den ersten fünf Spielen schon als Gruppensieger fest; das 2:3 im abschliessenden Match gegen Manchester City war bedeutungslos. Gegen Arsenal im Achtelfinal machten die Bayern mit einem 2:0 schon im Hinspiel in London fast alles klar.

Die Möglichkeit des Scheiterns existiert

Als Trainer von Bayern München hat Pep Guardiola von 46 Pflichtspielen erst ein einziges verloren, das wichtig war: den Supercup. Mit 2:4 unterlag der Triple-Sieger Borussia Dortmund, der sich damit für die Niederlage im Champions-League-Final revanchierte. Man hoffte auf eine erneut spannende und ausgeglichene Saison – und wurde eines besseren belehrt. Es war das erste Bayern-Pflichtspiel unter Guardiola, der sein Team danach rasch kennenlernte und es zu «Super-Bayern» formte.

So überlegen, dass die Münchner die Ausgangslage vor dem Rückspiel heute Abend gegen Manchester United kaum mehr kennen: Sie gehen nicht als haushoher Favorit in die Partie. Als Favorit durchaus, aber eben: es gibt durchaus die Möglichkeit eines Scheiterns.

Bastian Schweinsteiger und Javi Martinez sind gesperrt, dazu fehlen den Bayern auch die verletzten Thiago und Xherdan Shaqiri. Als Ersatzgoalie sitzt der unerfahrene 19-jährige Leopold Zingerle auf der Bank, weil die Nummer 2, Tom Starke, verletzt ist. Nicht auszudenken, was passiert, wenn Manuel Neuer ausfällt oder vom Feld verwiesen wird.

Bastian Schweinsteiger muss zuschauen: Nach dem Foul an Wayne Rooney im Hinspiel flog er vom Platz und ist im Rückspiel gesperrt.
Bastian Schweinsteiger muss zuschauen: Nach dem Foul an Wayne Rooney im Hinspiel flog er vom Platz und ist im Rückspiel gesperrt.Bild: Reuters

Ein 1:0 genügt ManU

Borussia Dortmund war gestern gegen Real Madrid nahe an einem Fussballwunder, Chelsea hat ein 1:3 gegen Paris St.-Germain noch umgebogen und ist in den Halbfinal eingezogen. Manchester United reicht bereits ein 1:0 in München, um die Supersaison der Bayern zu zerstören.

Die Engländer fassen gegen Ende Saison immer besseren Tritt. Am Wochenende gewann ManU in Newcastle auch ohne Wayne Rooney mit 4:0. Der Superstar ist nach seiner Zehenverletzung zurück im Team und wird heute Abend alles daran setzen, dass Manchester United nach einer verkorksten Meisterschafts-Kampagne zumindest europäisch ein Glanzlicht setzen kann.

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