Sport
Bayern München

Müller warnt vor Peps Schicksalspiel: «Dürfen nicht blind nach vorne rennen wie kleine Kinder»

Die Bayern machen sich für einen grossen Kampf bereit.
Die Bayern machen sich für einen grossen Kampf bereit.
Bild: EPA/DPA

Müller warnt vor Peps Schicksalspiel: «Dürfen nicht blind nach vorne rennen wie kleine Kinder»

Bayern München muss im Halbfinal-Rückspiel daheim gegen Atlético Madrid ein 0:1-Handicap wettmachen. Für den deutschen Meister wird der letzte Champions-League-Heimauftritt unter Pep Guardiola eine Gratwanderung.
03.05.2016, 07:3203.05.2016, 07:34
Mehr «Sport»

Für Bayern München entscheidet sich in den kommenden gut vier Wochen nicht nur wie erfolgreich die Saison war, sondern die dreijährige Ära von Trainer Pep Guardiola in seiner Gesamtheit. Die Meisterschaft haben sich die Münchner schon so gut wie gesichert, und im Cup spielen sie am 21. Mai gegen Dortmund um den Titel. Doch nur der sechste Triumph in der Champions League würde dem Fussball-Jahr von Bayern München die aussergewöhnliche Note geben.

Zweimal in Folge ist Guardiola in der Champions League im Halbfinal gescheitert und das ausgerechnet gegen Landsleute, 2014 gegen Real Madrid und 2015 gegen den FC Barcelona. Für den im Sommer zu Manchester City wechselnden Katalanen ist es die letzte Gelegenheit, um sich in München unsterblich zu machen. Die perfekte Saison, die bislang als Bayern-Coach nur Jupp Heynckes 2013 gelungen ist, bleibt in Reichweite, obwohl Guardiolas Truppe seit einigen Wochen längst nicht mehr so begeisternd aufspielt wie auch schon.

Mit dem Spiel gegen Atlético entscheidet sich, ob Guradiolas Amtszeit herausragend werden kann.
Mit dem Spiel gegen Atlético entscheidet sich, ob Guradiolas Amtszeit herausragend werden kann.Bild: KAI PFAFFENBACH/REUTERS

Ribéry und Boateng fraglich – Müller wohl in Startelf

Am Dienstagabend wird aber auch nicht unbedingt der grosse Sturm auf das Tor von Atlético gefordert sein, sondern vielmehr ein kluges Angreifen mit kontrolliertem Risiko. «Wir haben 90 Minuten lang Zeit», mahnte Guardiola, der nach dem verloren Hinspiel in die Kritik geriet, weil er zunächst auf Franck Ribéry und vor allem auf Thomas Müller verzichtet hatte. Der Einsatz von Ribéry ist wegen Rückenproblemen genauso fraglich wie jener von Abwehrchef Jérôme Boateng, der noch Trainingsrückstand hat. Auf Müller dürfte Guardiola diesmal aber nicht verzichten.

Zusammen mit Robert Lewandowski hat Müller 16 der 28 Tore von Bayern München in der laufenden Champions-League-Saison erzielt. Es gibt allerdings kaum eine Mannschaft in Europa, gegen welche das Toreschiessen schwerer fällt als gegen Atlético. Zuletzt blieb das Team des Argentiniers Diego Simeone sechsmal ohne Gegentreffer. In der laufenden Meisterschaft hat der aktuell Zweite nach 36 Runden erst 16 Treffer kassiert. Das Rezept, um das Abwehrbollwerk zu überwinden und die Kontergefahr klein zu halten, verriet Müller: «Wir müssen zielstrebig nach vorne spielen, dürfen aber nicht blind nach vorne rennen wie kleine Kinder.»

Stürmerstar Griezmann: «Jeder verteidigt, das ist unser Spiel»

Atlético Madrid besitzt Spieler, die in der Offensive ein allzu forsches Bayern München bestrafen können. Letzte Woche war es der spanische U21-Internationale Saul Niguez, der mit seinem herrlichen Solo fehlende defensive Disziplin der Bayern ausnützte. Mit Routinier Fernando Torres und Topskorer Antoine Griezmann besitzt Atlético einen schlagfertigen Sturm, der allerdings die meiste Zeit mit Verteidigen beschäftigt ist. «Jeder verteidigt, das ist unser Spiel», sagte Griezmann, der in dieser Saison trotzdem schon 30 Mal getroffen hat.

Ob Griezmann und Koke auch gegen die Bayern tanzen werden?
Ob Griezmann und Koke auch gegen die Bayern tanzen werden?
Bild: Gregorio Lopez/freshfocus

Atlético, das nach 1974 und 2014 zum dritten Mal in den Final des wichtigsten Europacups vorstossen will, kann in München wohl wieder auf Abwehrchef Diego Godin zählen. Trotz der für die Spanier fast optimale Ausgangslage belassen sie die Favoritenrolle gern bei den Gastgebern. «Niemand wäre überrascht, wenn Bayern München daheim mit mehr als einem Tor Unterschied gewinnen würde», sagte Fernando Torres in einem Radiointerview.

Bayern München hat die letzten elf Heimspiele in der Champions League gewonnen, davon acht mit mehr als einem Treffer Unterschied. Im Achtelfinal-Rückspiel gegen das wie Atlético defensiv gefestigte Juventus Turin gelangen Müller und Co. innerhalb einer knappen halben Stunde vier Tore. Gegen Atlético ist keine Torflut nötig, aber doch Aussergewöhnliches: Die Spanier haben in dieser Saison nur achtmal verloren und nie mit mehr als einem Treffer Unterschied. (sda)

Falls du noch immer nicht weisst, wem du in der CL helfen sollst:

Bild

Die Champions League im Zeitraffer – 23 Saisons, 130 Teams

1 / 28
Die Champions League im Zeitraffer
Sieger: Olympique Marseille
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Saudi-Arabien erhält die Fussball-WM – was ist aus den Mega-Stadien in Katar geworden?
Vor zwei Jahren fand die umstrittene Fussball-Weltmeisterschaft in Katar statt. Sechs Stadien wurden extra dafür gebaut. Seither hat sich im arabischen Golfstaat einiges verändert. Eine Spurensuche vor Ort.

Beim Lusail Iconic Stadion in Katar herrscht in diesen Tagen keine Fussballstimmung. Noch vor zwei Jahren stemmte hier Lionel Messi für Argentinien den WM-Pokal vor fast 90'000 Zuschauenden in die Höhe. Wenig später legte ihm der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, einen traditionellen arabischen Umhang um. Das Bild von Messi im sogenannten «Bischt» ging um die Welt.

Zur Story