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Russlands Anti-Doping-Agentur gibt systematische Vertuschung zu

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Medaillenzeremonie in Sotschi: Offenbar sind Beweise für Vertuschung von Doping-Fällen gefunden worden.Bild: HANNIBAL HANSCHKE/EPA/KEYSTONE

Russlands Anti-Doping-Agentur gibt systematische Vertuschung zu

28.12.2016, 05:3728.12.2016, 08:23
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Die russische Anti-Doping-Agentur Rusada gesteht die Vertuschung systematischen Dopings. «Es war eine institutionelle Verschwörung», sagte die Rusada-Chefin Anna Anzeliowitsch der «New York Times».

Sie sei schockiert gewesen von den Enthüllungen dazu, die Regierung sei jedoch nicht involviert gewesen. Weitere Zitate von Anzeliowitsch gab es in dem am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Bericht nicht.

Der Chefermittler der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), Richard McLaren, hatte Russland in seinen beiden 2016 vorgelegten Berichten Staatsdoping vorgeworfen und von einer «institutionellen Verschwörung» über mehrere Jahre und sportliche Grossereignisse hinweg gesprochen. Es seien Beweise für die Vertuschung von Doping-Fällen bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi gefunden worden.

Vorwürfe zurückgewiesen

Russland hatte die Vorwürfe bislang stets zurückgewiesen. «In Russland hat es nie ein staatliches Dopingsystem oder Doping-Unterstützung gegeben, das ist einfach unmöglich», sagte der russische Präsident Wladimir Putin zuletzt.

Putin hatte im Juli die Gründung einer neuen Anti-Doping-Kommission in Russland angeordnet. Deren Chef Witali Smirnow sagte nun der «New York Times»: «Aus meiner Sicht, als früherer Sportminister und Präsident des Olympischen Komitees, haben wir eine Menge Fehler gemacht.» Man müsse die Gründe dafür finden, warum junge Sportler Doping-Mittel nähmen und sich für diesen Weg entscheiden würden.

Verfahren eingeleitet

McLarens zweiter Report hatte die Vorwürfe gegen Russland diesen Monat nochmals erhärtet. Moskau habe über alle Behörden und Institutionen hinweg den Sportbetrug unterstützt und gefördert.

Das Internationale Olympische Komitee leitete kurz vor Weihnachten ein Disziplinarverfahren gegen 28 russische Teilnehmer der Spiele in Sotschi wegen Dopingverdachts ein. Der Ski-Weltverband und der Biathlon-Weltverband sperrten daraufhin einige russische Athleten vorläufig. (cma/sda/dpa)

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9 Kommentare
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    Faule Organisatoren, glückliche Fans und ein Blindenhund jault zu unserer Hymne
    Keine andere Eishockey-WM der Neuzeit lockt so wenig Publikum an wie die Spiele im dänischen Herning. Trotzdem verdient der Organisator gutes Geld, die Fans sind glücklich und zelebrieren das wahrscheinlich friedlichste globale Sportfest der Geschichte.

    Eigentlich wollten die Organisatoren (eine AG aus dem dänischen Landesverband und dem Vermarkter Infront) in Kopenhagen spielen. Aber die Stadt war nicht bereit, das Turnier zu alimentieren und die Mietkosten für die Arena waren viel zu hoch.

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