Im fünften Anlauf gelingt dem Schlittschuhclub Bern endlich der erste Saisonsieg. Die Berner gewinnen das Derby gegen die SCL Tigers 8:1.
Das deutliche Ergebnis widerspiegelt das Spielgeschehen zumindest während der ersten zwei Drittel schlecht. Die Langnauer präsentierten sich nicht viel weniger gut als Bern. Aber sie leisteten sich zu viele Fehler. Und es mangelte den Tigers an Effizienz.
Ganz anders Bern: Aus bloss acht Torschüssen machte der SCB im zweiten Abschnitt drei Goals – vom 2:1 zum 5:1. Der 18-jährige Joshua Fahrni erzielte sein erstes Tor in der National League. Der Deutsche Dominik Kahun, der in den ersten Partien nie getroffen hatte, stellte mit einem Doppelschlag innerhalb von 52 Sekunden zum 5:1 den Sieg sicher. Im Schlussabschnitt traf auch Kaspars Daugavins noch erstmals für Bern.
Schon im ersten Abschnitt bog der SCB auf die Siegesstrasse ein. Auch während dieser ersten 20 Minuten kam Langnau zu mehr Schüssen (15:13) und zu den besseren Chancen. Aber Jesper Olofsson und Larry Leeger verpassten für Langnau nach haarsträubenden Fehlern von Mika Henauer das 2:1. 25,6 Sekunden vor der ersten Pause profitierte dagegen Berns Vincent Praplan beim 2:1 von einem Langnauer Fehlpass (von Patrick Petrini) in der eigenen Zone.
Die 13'131 Fans in der PostFinance Arena machen ordentlich Stimmung. Es erinnert an die alten Tage 😍 Echt Hammer!! 🤟
— SC Bern (@scbern_news) September 17, 2021
Nach der ersten Pause kehrte Langnaus Goalie Ivars Punnenovs wegen einer Verletzung nicht mehr aufs Eis zurück. Sein Ersatz, der Tessiner Gianluca Zaetta, kassierte aus den ersten zehn Schüssen auf sein Tor vier Gegentreffer.
Mit dem ersten Sieg im fünften Spiel verhinderte der SC Bern einen historischen Fehlstart. 1999 hatten die Berner keines ihrer ersten sechs Spiele gewonnen.
Bern - SCL Tigers 8:1 (2:1, 3:0, 3:0) 13'131 Zuschauer. - SR Borga/Wiegand, Abbet/Wolf.
Tore: 4. Conacher (Scherwey) 1:0. 10. Schmutz (Grossniklaus, Pascal Berger/Powerplaytor) 1:1. 20. (19:35) Praplan (Andersson) 2:1. 28. Fahrni (Daugavins, Jeremi Gerber) 3:1. 39. (38:29) Kahun (Andersson, Scherwey) 4:1. 40. (39:21) Kahun (Praplan, Untersander) 5:1. 43. Daugavins (Jeffrey, Conacher/Powerplaytor) 6:1. 58. (57:05) Bader (Alain Berger, Sciaroni) 7:1. 58. (57:56) Conacher (Scherwey, Colin Gerber) 8:1.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Bern, 3mal 2 Minuten gegen SCL Tigers. - PostFinance-Topskorer: Conacher; Olofsson.
Bern: Wüthrich; Andersson, Beat Gerber; Untersander, Henauer; Thiry, Colin Gerber; Pinana; Conacher, Jeffrey, Scherwey; Praplan, Kahun, Moser; Fahrni, Daugavins, Jeremi Gerber; Sciaroni, Neuenschwander, Bader; Alain Berger.
SCL Tigers: Punnenovs (21. Zaetta); Leeger, Huguenin; Grossniklaus, Blaser; Erni, Schilt; Guggenheim, Zryd; Pascal Berger, Schmutz, Sturny; Petrini, Saarela, Pesonen; Loosli, Grenier, Olofsson; Lapinskis, Diem, Salzgeber.
Bemerkungen: Bern ohne Blum und Ruefenacht (beide verletzt), SCL Tigers ohne Elsener, Schweri und Weibel (alle verletzt).
Es brauchte schon den Schweizer Meister, um Ambri-Piotta von seiner Wolke im strahlend neuen Stadion zu holen. Zug tat dies mit einem 4:1-Auswärtssieg.
Zunächst liessen sich die Tessiner in der mit erneut über 6200 Fans gefüllten Nuova Valascia von der Euphorie erneut zu einem Blitzstart mit dem 1:0 durch Brandon McMillan nach gut vier Minuten tragen. Die folgende Wende muss den Aussenseiter, der mit drei Siegen aus drei Spielen formidabel in die Saison gestartet ist, etwas ärgern.
Das 1:1 durch das erste Schweizer Tor des Schweden Christian Djoos fiel während einer Ambri-Überzahl (15.), das 1:2 durch Sven Senteler im Powerplay aus spitzem Winkel (31.) und das 1:3 durch Niklas Hansson 25 Sekunden vor dem Ende des Mitteldrittels. Danach hatte der erneut überzeugend in die Meisterschaft gestartete Meister (5 Spiele, 5 Siege) das Geschehen im Griff.
Ambri-Piotta - Zug 1:4 (1:1, 0:2, 0:1) 6214 Zuschauer. - SR Tscherrig/Hebeisen, Burgy/Duarte.
Tore: 5. McMillan (Pestoni) 1:0. 15. Djoos (Suri/Unterzahltor!) 1:1. 31. Senteler (Simion, Suri/Powerplaytor) 1:2. 40. (39:35) Hansson (Herzog) 1:3. 49. Herzog (Martschini) 1:4.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 8mal 2 Minuten gegen Zug. - PostFinance-Topskorer: Kozun; Simion.
Ambri-Piotta: Ciaccio; Fora, Isacco Dotti; Hietanen, Burren; Fohrler, Zaccheo Dotti; Hächler; Kozun, Regin, Kneubuehler; Bürgler, Heim, Zwerger; Pestoni, Grassi, McMillan; Trisconi, Kostner, Bianchi; Dal Pian.
Zug: Hollenstein; Schlumpf, Gross; Cadonau, Djoos; Hansson, Stadler; Wüthrich, Kreis; Klingberg, Senteler, Allenspach; Simion, Kovar, Suri; Martschini, Müller, Herzog; Hofer, Leuenberger, Bachofner.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne D'Agostini (verletzt), Zug ohne Lander (überzähliger Ausländer).
Die einseitigste Paarung der gesamten National League endete wie erwartet: Der HC Davos besiegte die Rapperswil-Jona Lakers zum neunten Mal hintereinander, diesmal mit 5:3. Von den letzten 16 Duellen gegen die Lakers gewann Davos deren 15.
Schon im ersten Abschnitt fiel die Vorentscheidung. Aus krasser Überlegenheit (15:5 Torschüsse) resultierte für den HC Davos dank Goals von Raphael Prassl, Marc Wieser und Enzo Corvi eine 3:0-Führung. Im zweiten und dritten Abschnitt kamen die Lakers zweimal bis auf ein Tor an den HCD heran (2:3 und 3:4), Julian Schmutz mit dem 4:2 und Andres Ambühl mit dem 5:3 beruhigten das Geschehen aber schnell wieder.
Bei Rapperswil hütete Noël Bader für den kranken Melvin Nyffeler das Tor. Seit den sensationellen Playoff-Erfolgen gegen Biel (Achtelfinal) und Lugano (Viertelfinal) gewannen die Lakers bloss noch eines von sieben Meisterschaftsspielen.
Davos - Rapperswil-Jona Lakers 5:3 (3:0, 1:2, 1:1) 3028 Zuschauer. - SR Dipietro/Fluri, Steenstra/Stalder.
Tore: 8. Prassl (Ambühl, Wieser) 1:0. 11. Wieser (Ambühl) 2:0. 20. (19:59) Corvi (Bromé) 3:0. 25. Wick 3:1. 31. Cervenka (Albrecht, Aebischer) 3:2. 36. Schmutz 4:2. 44. Rowe (Lehmann/Unterzahltor!) 4:3. 52. Ambühl 5:3.
Strafen: je 3mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Bromé; Eggenberger.
Davos: Senn; Nygren, Zgraggen; Dominik Egli, Wellinger; Heinen, Jung; Stoop, Barandun; Stransky, Rasmussen, Bromé; Wieser, Corvi, Ambühl; Frehner, Prassl, Knak; Simic, Chris Egli, Schmutz.
Rapperswil-Jona Lakers: Bader; Baragano, Djuse; Profico, Jelovac; Vouardoux, Sataric; Aebischer, Maier; Zangger, Albrecht, Brüschweiler; Lehmann, Rowe, Cervenka; Wick, Dünner, Neukom; Wetter, Mitchell, Eggenberger.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Lammer und Moses (beide verletzt). Rapperswil-Jona Lakers ab 57:40 ohne Torhüter.
Der EHC Biel siegt und siegt weiter. Nach zuletzt glückhaften Siegen gegen die Lakers (6:4 nach 2:4-Rückstand) und Freiburg (4:3 nach 0:3-Rückstand) setzten sich die Seeländer auch im Tessin mit einer gehörigen Portion Fortune 5:3 durch.
Torhüter Elien Paupe gelang bei seinem ersten Meisterschaftseinsatz eine Glanzleistung. Mit 46 Paraden ermöglichte Paupe seinem Team den Sieg. Zum Matchwinner avancierte hingegen Damien Brunner. Drei Tore und ein Assist steuerte der ex-Luganese bei. Brunner kam zu seinem sechsten Hattrick in der National League, dem ersten seit drei Jahren, als er ebenfalls bei einem Bieler Gastspiel in Lugano dreimal getroffen hatte.
Auch ohne den verletzten Gaëtan Haas (fehlt bis zu vier Wochen) und den gesperrten Viktor Lööv und den geschonten Joren van Pottelberghe setzte Biel seine Siegesserie fort. Die Chance zum sechsten Sieg bietet sich dem EHCB am Samstag im Heimspiel gegen Davos. Mit dieser Partie wird der Bieler Beat Forster - auch eine Davoser Spielerlegende - als 14. Akteur in den exklusiven 1000er-Klub aufgenommen.
Lugano - Biel 3:5 (1:1, 2:2, 0:2) 4856 Zuschauer. - SR Stricker/Mollard, Schlegel/Progin.
Tore: 3. Brunner (Cunti) 0:1. 18. Fazzini (Arcobello, Alatalo/Powerplaytor) 1:1. 21. (20:36) Brunner (Cunti) 1:2. 26. Fazzini (Arcobello, Nodari) 2:2. 34. Brunner (Rathgeb) 2:3. 38. Müller (Josephs, Bertaggia) 3:3. 44. Kohler (Hofer) 3:4. 52. Künzle (Brunner) 3:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Lugano, 1mal 2 plus 5 Minuten (Schläpfer) plus Spieldauer (Schläpfer) gegen Biel. - PostFinance-Topskorer: Loeffel; Rajala.
Lugano: Schlegel; Alatalo, Riva; Loeffel, Müller; Chiesa, Wolf; Nodari, Vedova; Fazzini, Arcobello, Stoffel; Boedker, Herburger, Morini; Bertaggia, Thürkauf, Josephs; Traber, Walker, Tschumi.
Biel: Paupe; Rathgeb, Forster; Schneeberger, Jakowenko; Stampfli, Grossmann; Delémont; Hischier, Schläpfer, Rajala; Hügli, Sallinen, Hofer; Brunner, Cunti, Künzle; Kohler, Froidevaux, Kessler; Karaffa.
Bemerkungen: Lugano ohne Carr und Haussener (beide verletzt), Biel ohne Fey, Haas, Tanner (alle verletzt) und Lööv (gesperrt). Lugano von 58:18 bis 58:48 und ab 59:40 ohne Torhüter.
Im ersten Léman-Derby der Saison kam Lausanne gegen Servette mit 2:1 nach Verlängerung zum ersten Saisonsieg. Jason Fuchs stellte nach 62:54 Minuten Lausannes Sieg sicher.
Nach zwei Jahren schaffte also Lausanne endlich wieder einen Heimsieg über Servette, den ersten in der neuen Arena. 7007 Zuschauer strömten fürs erste Saison-Heimspiel in die Arena. Sie sahen eine inspirierte Lausanner Leistung. Lausanne ging durch Martin Gernat früh in Führung, scheiterte danach aber immer wieder an Genfs Goalie Gauthier Descloux (38 Paraden). Daniel Winnik glich zu Beginn des Schlussabschnitts mit einer brillanten Einzelleistung zum 1:1 aus. In der Verlängerung fand Lausanne den Weg zum Sieg aber doch noch.
Lausanne - Genève-Servette 2:1 (1:0, 0:0, 0:1, 1:0) n.V.7007 Zuschauer. - SR Stolc/Urban, Huguet/Gnemmi.
Tore: 18. Gernat (Douay) 1:0. 42. Winnik (Tömmernes) 1:1. 63. Fuchs (Sekac) 2:1. - Strafen: je 7mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Gernat; Filppula.
Lausanne: Stephan; Heldner, Frick; Glauser, Gernat; Marti, Genazzi; Krueger; Bertschy, Varone, Baumgartner; Damien Riat, Emmerton, Sekac; Jäger, Fuchs, Kenins; Bozon, Maillard, Douay.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Le Coultre, Maurer; Völlmin, Smons; Ugazzi, Arnaud Riat; Vermin, Filppula, Rod; Vouillamoz, Winnik, Miranda; Moy, Jooris, Patry; Antonietti, Berthon, Smirnovs.
Bemerkungen: Lausanne ohne Barberio (gesperrt), Genève-Servette ohne Karrer, Mercier, Pouliot und Tanner (alle verletzt).
Drei Tage nach der abgebrochenen Partie in Rapperswil (bei einer 2:1-Führung) kam Meisterschafts-Mitfavorit Zürcher SC doch endlich zum zweiten Saisonsieg. Die Heimpartie gegen Aufsteiger Ajoie gewannen die Lions mit 5:2.
Dabei wurde der Mist früh geführt. Die ZSC Lions führten schon nach 16 Minuten 3:0. Ein weiterer Zürcher Treffer wurde bis zu diesem Zeitpunkt annulliert; ausserdem scheiterte Denis Hollenstein mit einem Penalty an Goalie Viktor Östlund (erster Einsatz für Ajoie). Die Jurassier investierten viel in ein aggressives Forechecking, wurden aber dennoch völlig überfordert.
Sven Andrighetto, der in den ersten ZSC-Partien der neuen Saison noch nicht geskort hatte, verbuchte bei den ersten beiden Goals ein Tor und ein Assist. Chris Baltisberger, der erstmals seit dem 9. Januar (Spiralfraktur Unterschenkel) wieder spielen konnte, markierte beim Comeback das 3:0.
ZSC Lions - Ajoie 5:2 (3:0, 1:0, 1:2) 7237 Zuschauer. - SR Lemelin/Piechaczek, Kehrli/Fuchs.
Tore: 5. Andrighetto (Roe, Quenneville) 1:0. 16. (15:02) Sigrist (Andrighetto/Powerplaytor) 2:0. 17. (16:27) Chris Baltisberger (Diem) 3:0. 37. Andrighetto (Noreau, Azevedo/Powerplaytor) 4:0. 47. Frossard (Hazen/Powerplaytor) 4:1. 54. Schmutz (Devos) 4:2. 60. (59:10) Krüger 5:2 (ins leere Tor).
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 5mal 2 Minuten gegen Ajoie. - PostFinance-Topskorer: Azevedo; Eigenmann.
ZSC Lions: Flüeler; Noreau, Marti; Trutmann, Geering; Guebey, Weber; Phil Baltisberger; Quenneville, Roe, Andrighetto; Azevedo, Krüger, Hollenstein; Chris Baltisberger, Sigrist, Diem; Aeschlimann, Schäppi, Pedretti; Sopa.
Ajoie: Östlund; Gauthier-Leduc, Hauert; Rouiller, Eigenmann; Birbaum, Pouilly; Helfer; Hazen, Devos, Schmutz; Rohrbach, Romanenghi, Huber; Frei, Frossard, Schnegg; Macquat, Ness, Bogdanoff.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Bodenmann, Morant, Riedi (alle verletzt) und Malgin (krank), Ajoie ohne Joggi (krank) und Asselin (verletzt). Ajoie von 58:09 bis 58:25 und 58:33 bis 59:10 ohne Torhüter.
(rst/sda)
Der entscheidende Mann war heute Cory Conacher. Nicht nur wegen seinen 2 Toren, sondern weil erLangnaus Torhüter Ivars Punnenovs mit einem Foul verletzte. Hoffentlich ist die Hirnerschütterung nicht all zu schlimm, sonst kommen noch schwerere Zeiten auf die Tigers zu.
Bern konnte immerhin Selbstvertrauen tanken.
Die nächsten Spiele werden zeigen, ob dieses Spiel in den Köpfen nachwirkt.