Die Eishockey-Geister-WM in Riga begann für Tschechien, am Samstag der erste Gegner der Schweizer Nationalmannschaft, nicht optimal. Die Tschechen verloren das Duell gegen den ewigen Rivalen Russland mit 3:4.
Aber Patrick Fischer, der Schweizer Nationalcoach, sah als Zuschauer auf der Tribüne eine starke tschechische Equipe. Die Tschechen begegneten den Russen, dem WM-Favoriten Nummer 1, fast auf Augenhöhe. Die ersten drei russischen Goals glichen die Tschechen wieder aus. Erst auf das 3:4 durch Michail Grigorenko 19 Sekunden vor Schluss fanden die Tschechen keine Antwort mehr.
Russia takes the lead again with 19 seconds left.😲 4-3 for @russiahockey.🇷🇺 #RUSCZE #IIHFHockey pic.twitter.com/Z9Sphiy0Rl
— IIHF (@IIHFHockey) May 21, 2021
Am Ende belohnten sich die Tschechen für eine gute Leistung nicht. Vor dem 2:3 leistete sich Stürmer Lukas Radil hinter dem eigenen Gehäuse unbedrängt einen kapitalen Scheibenverlust. Und auch Grigorenkos Siegtor leiteten die Tschechen mit einem Fehlpass in der neutralen Zone selber ein. Mit Alexander Barabanow (San Jose Sharks) und Grigorenko (Columbus Blue Jackets) schossen zwei der sechs NHL-Söldner die Russen zum Sieg.
Auf der WM-Webseite des Internationalen Eishockeyverbandes wird die russische Equipe zwar als Russland bezeichnet, offiziell starten die Russen indes als «Russisches Olympisches Komitee». Nach dem Sieg über die Tschechen wurde auch nicht die Nationalhymne abgespielt, sondern das Klavierkonzert Nummer 1 von Pjotr Tschajkowski – alles noch gewöhnungsbedürftig, auch für die russischen Akteure.
Russland - Tschechien 4:3 (1:1, 1:1, 2:1)
Riga, Olympic Sports Centre. SR Björk/Nord (SWE), Kroyer/Lundgren (DEN/SWE).
Tore: 5. Burdassow (Grigorenko, Morosow/Ausschluss Hronek) 1:0. 10. Flek (Spacek) 1:1. 36. Schwets-Rogowoy (Kamenew/Ausschluss Grigorenko!) 2:1. 38. Vrana (Kubalik, Hajek) 2:2. 46. Barabanow (Woronkow) 3:2. 58. Kubalik (Hronek, Kovar/Ausschluss Timkin) 3:3. 60. (59:41) Grigorenko (Proworow) 4:3.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Russland, 3-mal 2 Minuten gegen Tschechien.
Bemerkungen: Russland mit Samonow, Tschechien mit Hrudec im Tor.
Im zweiten Spiel der Gruppe A setzt sich die Slowakei gegen Belarus mit 5:2 durch. Zum Ende hin wurde es fast noch einmal spannend und das, obwohl die Slowakei zwischenzeitlich mit 4:0 führte. Doch der slowakische Torhüter Branislav Konrad hielt den Penalty der Belarussen eine Minute vor Schluss souverän. Mit dem Treffer ins leere Gehäuse erhöhten sie noch auf den 5:2-Endstand.
Belarus - Slowakei 2:5 (0:3, 0:0, 2:2)
Riga, Olympic Sports Centre. SR Ansons/Heikkinen (LAT/FIN), Sormunen/Zunde (FIN/LAT).
Tore: 4. Pospisil (Nemec) 0:1. 10. Cehlarik (Gernat, Studenic/Ausschluss Stefanowitsch) 0:2. 12. Pospisil (Rosandic, Kristof/Ausschluss Stefanowitsch) 0:3. 46. Hrivik (Lantosi, Cehlarik) 0:4. 54. (53:25) Stefanowitsch (Kostizyn/Ausschluss Konrad) 1:4. 55. (54:22) Scharangowitsch 2:4. 60. (59:45) Cehlarik (Grman) 2:5 (ins leere Tor).
Strafen: 6-mal 2 plus 5 Minuten (Komarow) plus Spieldauer (Komarow) gegen Belarus, 6-mal 2 Minuten gegen die Slowakei.
Bemerkungen: Belarus mit Schostak (12. Taylor), Slowakei mit Konrad im Tor. Belarus von 57:06 bis 58:17 und von 58:37 bis 59:15 ohne Torhüter. - Scharangowitsch scheitert mit Penalty an Konrad (58:54).
# | Team | Sp. | S. | OTS. | OTN. | N. | Tore | P. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … |
Lettland, der WM-Gastgeber, startete mit einem 2:0 über Kanada phänomenal gut in die Eishockey-WM. Lettland besiegte Kanada erstmals an einer WM.
The hometown heroes strike first! 🇱🇻
— IIHF (@IIHFHockey) May 21, 2021
Miks Indrasis with the buzzer beater to end the first period! 😳 #IIHFWorlds #CANLAT @lhf_lv pic.twitter.com/umWH5BrngQ
Ein halber Schweizer spielte bei Lettlands Überraschungssieg eine Hauptrolle. Der 30-jährige Ronalds Kenins vom HC Lausanne bereitete sowohl das 1:0 von Miks Indrassis zwei Sekunden vor der ersten Pause als auch das 2:0 von Oskars Batna (29.) vor. Welch ein Fest hätten die fanatischen lettischen Hockey-Fans in Riga gefeiert – wenn sie denn hätten in der Arena zuschauen dürfen. So fehlten in der leeren Halle zwar die Emotionen, dennoch kamen Erinnerungen auf.
Bei der letzten Weltmeisterschaft in Riga vor 15 Jahren hatte Lettland gegen Kanada 0:11 verloren. Seither verlor nie mehr eine Mannschaft an einer Heim-WM derart klar. Es gab damals Ausschreitungen der frustrierten Fans. Die erste Pause musste damals vorgezogen werden; es bedurfte eines Aufrufs des Captains übers Mikrofon an die Fans, damit die Partie überhaupt regulär beendet werden konnte.
Gewiss: Die Letten – hervorragend eingestellt von Bob Hartley, der diese Saison in seiner dritten Saison in Omsk den KHL-Meistertitel gewonnen hat – müssen den Starterfolg über die Kanadier noch bestätigen. Am Samstagabend bietet sich gegen Kasachstan dazu die erste Chance.
Und Kanada? Das junge kanadische Team, anders als zuletzt ohne ganz bekannte NHL-Grössen, fand im Gegensatz zur Schweiz vor einer Woche (3:0 und 2:1-Siege für die Schweiz) das Rezept gegen Lettland nicht. Erst zum zweiten Mal in den letzten 15 Jahren gelang Kanada in einer WM-Partie überhaupt kein Tor. Und so stehen die «Canadiens» bereits unter Druck. An vier der letzten fünf Weltmeisterschaften holte Kanada mindestens eine Medaille, nur 2018 gelang das nicht (4. Platz). Die Kanadier führen immer noch die Weltrangliste an. Jetzt müssen sie schon nach dem ersten Spiel und vor dem «Derby» gegen die USA am Pfingstsonntagabend erstmals über die Bücher.
Kanada – Lettland 0:2 (0:1, 0:1, 0:0)
Riga, Arena. SR Schrader/Tscherrig (GER/SUI), Merten/Obwegeser (GER/SUI).
Tore: 20. (19:58) Indrassis (Kenins, Freibergs) 0:1. 29. Batna (Kenins) 0:2.
Strafen: je 4-mal 2 Minuten.
Bemerkungen: Kanada mit Kuemper, Lettland mit Kiwlenieks im Tor. Kanada ab 56:46 ohne Torhüter.
In einem torreichen Spiel konnte sich Deutschland klar durchsetzen. Dabei sah es lange nicht nach vielen Toren aus. Erst nach 16 Minuten schoss Tom Kühnhackl die Deutschen in Führung. Die klaren Aussenseiter aus Italien reagierten aber mit einem Doppelschlag und gingen für 37 Sekunden in Führung. Danach brachen sie auseinander. Fünf Tore gelangen Deutschland im zweiten Drittel und am Ende setzten sie sich mit 9:4 durch.
Deutschland - Italien 9:4 (2:2, 5:0, 2:2)
Riga, Arena. - SR Bruggeman/Frano (USA/CZE), McCrank/Oliver (CAN/USA).
Tore: 16. (15:56) Kühnhackl (Krammer) 1:0. 18. (17:42) Patan (Miceli) 1:1. 19. (18:07) Frigo (Magnabosco, Bardaro) 1:2. 19. (18:44) Moritz Müller (Eisenschmid, Loibl) 2:2. 25. Rieder (Kühnhackl, Krammer) 3:2. 48. Tiffels (Eisenschmid, Plachta/Ausschluss Frigo) 4:2. 36. (35:13) Nöbels (Jonas Müller, Pföderl) 5:2. 38. (37:52) Reichel (Seider) 6:2. 39. (38:35) Nöbels (Pföderl, Reichel) 7:2. 43. (42:52) Plachta (Tiffels, Holzer/Ausschlüsse Jonas Müller, Brandt!!) 8:2. 44. (43:22) Bardaro (DeLuca/Ausschlüsse Jonas Müller, Brandt) 8:3. 45. (44:06) Frank (Frigo/Ausschluss Jonas Müller) 8:4. 49. Pföderl (Nöbels, Reichel) 9:4.
Strafen: 2-mal 2 plus 5 Minuten (Jonas Müller) plus Spieldauer (Jonas Müller) gegen Deutschland, 3-mal 2 Minuten gegen Italien.
Bemerkungen: Deutschland mit Brückmann, Italien mit Fazio im Tor.
# | Team | Sp. | S. | OTS. | OTN. | N. | Tore | P. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … | |
|
… | … | … | … | … | …:… | … |
(nih/sda)