Der SC Bern zitterte sich zum 5:2-Heimsieg über die Lakers, denn Rapperswil-Jona hatte bis zur 43. Minute mit 2:1 geführt. Der Meister Schlittschuhclub Bern bangte um seine letzte Hoffnung. Eine weitere Heimniederlage – noch dazu gegen das Schlusslicht – hätte die leise Hoffnung wohl endgültig geknickt. Aber trotz aller Nervosität, trotz der grossen Verunsicherung, fand der SCB im Schlussabschnitt den Weg zum Sieg. Calle Andersson (zum 2:2) und Captain Simon Moser (zum 4:2) trafen im Powerplay. Dazwischen gelang Tristan Scherwey zum 3:2 der Führungstreffer. Und Jan Mursak traf sogar noch in Unterzahl (zum 5:2). Innerhalb von etwas mehr als elf Minuten machte Bern aus dem 1:2 ein 5:2.
Trainer Hans Kossmann machte vieles richtig: Nach dem Debakel in Biel stellte er Moser, Andersson, Scherwey und Thomas Ruefenacht in neue Linien. Drei dieser vier Akteure trafen ins Tor.
Trotz der drei Punkte verbesserte sich für Bern die Situation nicht gross. Der Rückstand auf den letzten Playoff-Platz beträgt statt vier jetzt wieder drei Punkte. Am Samstag folgt das Direktduell zwischen Lugano (8.) und Bern (9.) im Tessin. Selbst im Falle eines Auswärtssiegs bleibt Bern unter dem Trennstrich, weil Lugano die ersten drei Partien gegen Bern in dieser Saison alle gewonnen hat. Bern muss in der viertletzten Runde auch auswärts wieder einmal gut spielen. In der Auswärtstabelle belegen die Berner lediglich den 10. Platz, sechs der letzten sieben Auswärtspartien gingen verloren.
Bern - Rapperswil-Jona Lakers 5:2 (1:0, 0:2, 4:0)
15'735 Zuschauer. - SR Fluri/Salonen, Fuchs/Gnemmi.
Tore: 18. Andersson (Arcobello, Mursak) 1:0. 23. Mosimann 1:1. 35. Loosli (Randegger) 1:2. 43. Praplan (Andersson, Scherwey/Ausschluss Casutt) 3:2. 49. Scherwey (Ruefenacht) 3:2. 53. Moser (Mursak, Arcobello/Ausschluss Simek) 4:2. 55. Mursak (Ausschluss Ruefenacht!) 5:2.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Bern, 2mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers.
Bern: Karhunen; Untersander, Blum; Andersson, Beat Gerber; Krueger, Colin Gerber; Burren; Mursak, Arcobello, Scherwey; Ruefenacht, Ebbett, Praplan; Pestoni, Heim, Moser; Jeremi Gerber, Berger, Kämpf.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Vukovic, Dufner; Egli, Randegger; Hächler, Maier; Schneeberger, Profico; Simek, Pyatt, Dünner; Clark, Cervenka, Casutt; Loosli, Rowe, Schlagenhauf; Mosimann, Ness, Eggenberger.
Bemerkungen: Bern ohne Bieber, Grassi, Sciaroni (alle verletzt), MacDonald und Thomas, Rapperswil-Jona Lakers ohne Kristo (alle überzählige Ausländer) und Schweri (verletzt). - Pfostenschuss Egli (29.).
Für die SCL Tigers wird das Erreichen eines Playoff-Platzes immer unrealistischer. Mit dem 2:5 beim Tabellendritten Davos kassierten die Emmentaler die vierte Niederlage aus den letzten fünf Spielen. Chris Egli für Davos und Eero Elo für Langnau waren Doppeltorschützen. Egli entschied die Partie mit seinen Toren zum 3:1 und 4:2 im Schlussdrittel. Davor hatte Davos zu Beginn des Mitteldrittels innerhalb von 42 Sekunden aus einem 0:1 eine 2:1-Führung gemacht.
Das 1:1 erzielte Otso Rantakari in Überzahl, das 2:1 der 19-jährige Verteidiger Oliver Heinen mit seinem ersten Tor überhaupt in der obersten Spielklasse. Für Rantakari war es zwar schon das elfte Saisontor, aber der erste Treffer nach der Rückkehr von seiner Ausleihe in Biel.
Eero Elo erzielte für die Gäste die 1:0-Führung und verkürzte in Unterzahl zum 2:3 aus Sicht der Emmentaler. Die SCL Tigers bemühten sich redlich, verzeichneten 31:12 Torschüsse zu ihren Gunsten in den ersten beiden Dritteln und dominierten phasenweise im Schlussdrittel. Doch gegen die abgeklärten Bündner reichte dies nicht.
Davos - SCL Tigers 5:2 (0:1, 2:0, 3:1)
4948 Zuschauer. - SR Wiegand/Kaukokari, Kovacs/Ambrosetti.
Tore: 7. Eelo (Maxwell, Sturny) 0:1. 22. (21:01) Rantakari (Nygren, Mankinen/Ausschluss Pesonen) 1:1. 22. (21:43) Heinen (Kessler) 2:1. 45. Egli (Herzog, Kessler) 3:1. 53. Elo (Maxwell, Leeger/Ausschluss DiDomenico!) 3:2. 58. Egli (Kessler) 4:2. 60. (59:18) Herzog 5:2 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Davos, 2mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
Davos: Sandro Aeschlimann; Nygren, Barandun; Rantakari, Jung; Stoop, Guerra; Heinen; Marc Wieser, Marc Aeschlimann, Hischier; Mankinen, Meyer, Tedenby; Kessler, Egli, Herzog; Kienzle, Canova, Frehner.
SCL Tigers: Punnenovs; Glauser, Leeger; Erni, Lardi; Schilt, Blaser; Cadonau, Huguenin; Elo, Maxwell, Schmutz; Kuonen, Berger, Pesonen; DiDomenico, Diem, Neukom; Andersons, In-Albon, Sturny.
Bemerkungen: Davos ohne Ambühl, Dino Wieser, Du Bois, Corvi, Paschoud, Bader und Baumgartner (alle verletzt) sowie Lindgren und Palushaj (beide überzählige Ausländer), SCL Tigers ohne Earl und Dostoinov (beide verletzt) sowie Gagnon (überzähliger Ausländer). - Pfosten: 30. Kienzle, 32. Kuonen. - 50. Timeout Davos. SCL Tigers von 58:46 bis 59:18 ohne Torhüter.
Der HC Fribourg-Gottéron liess sich nicht vom Playoff-Kurs abbringen. Dank einem Schlussfurioso gewannen die Freiburger gegen Lugano 6:3. Bis zur 43. Minute deutete wenig bis gar nichts auf Fribourgs Triumph hin. Lugano führte nach dem ersten Abschnitt 2:0 und bis zur 43. Minute mit 3:1. Die Tessiner hätten sogar deutlicher führen müssen. Im ersten Abschnitt spielten sie Fribourg aus und trafen noch zweimal den Pfosten. Auch im zweiten Abschnitt erspielten sich die Luganesi die besseren Chancen.
Aber im Schlussabschnitt brach Lugano komplett ein. Der Anschlusstreffer von Daniel Brodin leitete die Wende ein. Es folgte eine Strafe gegen Alessandro Chiesa, die Viktor Stalberg 35 Sekunden später mit dem 3:3 bestrafte. Der junge Sandro Schmid, der schon das 2:3 vorbereitet hatte, traf in der 52. Minute zum 4:3 für Gottéron. Im Finish trafen Stalberg und Matthias Rossi noch zweimal ins leere Tor.
Bei Lugano riss auch eine Serie: Zum sechsten Mal gelangte Goalie Niklas Schlegel seit dem Transfer von Bern für Lugano zum Einsatz. Und nach fünf Siegen hintereinander mit Lugano wurde Schlegel erstmals besiegt. 27 Paraden gelangen Schlegel. In der Tabelle überholte Fribourg den HC Lugano. Sowohl Lugano (am Samstag) wie Fribourg (nächste Woche) spielen noch gegen Bern.
Fribourg-Gottéron - Lugano 6:3 (0:2, 1:1, 5:0)
6500 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stricker/Tscherrig, Kaderli/Schlegel.
Tore: 4. Klasen (Bürgler/Ausschluss Lhotak) 0:1. 20. (19:50) Bertaggia (Klasen, Loeffel) 0:2. 31. Lauper (Lhotak, Stalder) 1:2. 38. Walker (McIntyre, Chorney) 1:3. 43. Brodin (Schmid) 2:3. 45. Stalberg (Sprunger, Gunderson/Ausschluss Chiesa) 3:3. 52. Schmid (Brodin) 4:3. 59. (58:27) Stalberg (Brodin, Gunderson) 5:3 (ins leere Tor). 60. (59:26) Rossi 6:3 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 3mal 2 Minuten gegen Lugano.
Fribourg-Gottéron: Berra; Abplanalp, Marti; Kamerzin, Furrer; Gunderson, Stalder; Forrer, Gähler; Sprunger, Schmutz, Stalberg; Brodin, Desharnais, Schmid; Rossi, Walser, Tristan Vauclair; Lauper, Marchon, Lhotak.
Lugano: Schlegel; Chiesa, Wellinger; Loeffel, Chorney; Jacker, Julien Vauclair; Morini, Riva; Klasen, McIntyre, Bertaggia; Walker, Lajunen, Suri; Fazzini, Sannitz, Lammer; Bürgler, Romanenghi, Zangger.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Bykow, Chavaillaz (beide verletzt) und Boychuk (überzähliger Ausländer), Lugano ohne Jörg (verletzt) und Postma (überzähliger Ausländer). - Pfostenschüsse: Bertaggia (3.), Bürgler (7.). - Timeout Lugano (58.).
Der Genève-Servette Hockey Club zeigte erneut, warum es der Spitzengruppe angehört. Auch gegen Leader Zug kamen die Genfer zu einem Sieg (3:1). Genf setzte sich dank einer grossartigen Effizienz durch. Stéphane Patry brachte die Servettiens nach fünf Minuten in Führung. Daniel Winnik erhöhte noch im ersten Abschnitt auf 2:0. 77 Sekunden vor Schluss stellte Floran Douay mit einem Schuss ins leere Tor zum 3:1 den Genfer Sieg sicher. Patry erzielte sein allererstes Tor; Douay traf zum zweiten Mal diese Saison.
Genfs Torhüter Gauthier Descloux (32 Paraden) stahl dem EVZ die Punkte. Vor dem Zuger Gehäuse stand nicht Leonardo Genoni, sondern Luca Hollenstein (22 Paraden).
Wegen der Zuger Niederlage bleibt das Rennen um den Qualifikationssieg spannend. Die Zuger führen noch zwei Punkte vor den ZSC Lions, die bislang ein Spiel mehr bestritten, aber noch zweimal gegen Zug antreten können.
Servette - Zug 3:1 (2:0, 0:0, 1:1)
6817 Zuschauer. - SR DiPietro/Hebeisen, Betschart/Wolf.
Tore: 5. Patry (Winnik) 1:0. 17. Winnik (Miranda) 2:0. 50. Hofmann (Kovar) 2:1. 59. Douay (Wick) 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: 5mal 2 plus 10 Minuten (Richard) gegen Genève-Servette, 4mal 2 plus 10 Minuten (Hofmann) gegen Zug.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Völlmin, Le Coultre; Mercier; Miranda, Smirnovs, Winnik; Caron, Richard, Rod; Patry, Kast, Bozon; Wick, Berthon, Douay; Fritsche.
Zug: Hollenstein; Schlumpf, Geisser; Thiry, Alatalo; Zgraggen, Diaz; Zryd, Stadler; Klingberg, Kovar, Hofmann; Martinsen, Leuenberger, Thorell; Martschini, Senteler, Zehnder; Simion, Albrecht, Bachofner.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Fehr, Maillard, Mayer, Riat und Wingels, Zug ohne Morant, Schnyder (alle verletzt) und Lindberg (überzähliger Ausländer).
Ausgerechnet die beiden ehemaligen Ambri-Spieler Marco Pedretti und Maxim Noreau sicherten den ZSC Lions im Finish des Schlussdrittels einen 3:1-Sieg über den Tessiner Dorfklub. Die ZSC Lions werden die Qualifikation zumindest in den Top 3 abschliessen. Für Ambri ist nach der vierten Niederlage in Serie und der siebten Niederlage in Folge auf fremdem Eis der Gang in die Abstiegsrunde unumgänglich, auch wenn dies mathematisch noch nicht der Fall ist.
20:8 Torschüsse für die ZSC Lions hiess das Verdikt nach dem ersten Drittel. Dennoch hatten die Gäste die ingesamt besseren Möglichkeiten verzeichnet. Und die dritte Torchance nutzte Ambris Captain Elias Bianchi zur 1:0-Führung. Schon zuvor hätte Brian Flynn in Unterzahl die Gäste in Führung bringen können, scheiterte aber an Lukas Flüeler. Der ZSC-Keeper verhinderte dann zur Spielmitte auch die möglich gewesene 2:0-Führung für die Gäste durch Matt D'Agostini, der völlig freistehend zum Abschluss gekommen war.
Ein Powerplay-Treffer von Fredrik Pettersson im Finish des Mitteldrittels stand dann am Urprung zur Wende. Die am Ende kaltblütigeren ZSC Lions gewannen am Ende das fünfte Direktduell in Folge gegen Ambri.
ZSC Lions - Ambri-Piotta 3:1 (0:1, 1:0, 2:0)
9160 Zuschauer. - SR Urban/Müller, Obwegeser/Kehrli.
Tore: 8. Bianchi (Goi, Trisconi) 0:1. 40. (39:04) Pettersson (Noreau, Roe/Ausschluss Fora) 1:1. 56. Pedretti (Marti) 2:1. 59. Noreau 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 3mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
ZSC Lions: Flüeler; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Sutter; Chris Baltisberger, Roe, Suter; Bodenmann, Krüger, Hollenstein; Pettersson, Diem, Sigrist; Simic, Schäppi, Pedretti.
Ambri-Piotta: Conz; Fora, Dotti; Plastino, Fischer; Pezzullo, Ngoy; Fohrler; Trisconi, Goi, Bianchi; D'Agostini, Flynn, Zwerger; Dal Pian, Müller, Hinterkircher; Hofer, Novotny, Mazzolini; Schwob.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Blindenbacher, Prassl, Wick und Ortio (alle verletzt), Jaakola sowie Pettersson Wentzel (beide überzählige Ausländer), Ambri ohne Rohrbach, Kneubühler, Jelovac, Kostner, Pinana, Incir sowie Manzato (alle verletzt) und Sabolic (überzähliger Ausländer). - 58. Timeout Ambri, anschliessend ohne Torhüter.
Der EHC Biel steht unmittelbar vor dem Einzug in die Playoffs. Die Seeländer verteidigten den 5. Rang mit einem 3:2-Sieg bei Lausanne, dem heimschwächsten Team der Liga. Biel machte aus einem 0:1-Rückstand (18.) bis zur 41. Minute eine 3:1-Führung. Luca Cunti, Mike Künzle und Marc-Antoine Pouliot waren für die Seeländer erfolgreich. Für Lausanne war Nationalstürmer Joël Vermin Doppeltorschütze. Alle Tore fielen bei fünf gegen fünf.
Der Bieler Keeper Jonas Hiller hatte zu Beginn des Mitteldrittels beim Stande von 1:1 einen möglichen Rückstand von Biel in der grössten Druckphase der Waadtländer verhindert. Ansonsten waren die Gastgeber einmal mehr zu fehleranfällig und kassierten am Ende die vierte Heimniederlage in Folge.
Insgesamt kassierten die sechstklassierten Waadtländer die fünfte Niederlage aus den letzten sechs Spielen. Sie müssen nun aufpassen, dass sie nicht noch durchgereicht werden. Lausannes Vorsprung auf den achtklassierten SC Bern ist bei vier noch ausstehenden Spielen der beiden Klubs auf fünf Punkte geschmolzen.
Lausanne - Biel 2:3 (1:0, 0:2, 1:1)
8333 Zuschauer. - SR Lemelin, Mollard; Progin/Cattaneo.
Tore: 18. Vermin 1:0. 25. Cunti (Jakowenko) 1:1. 36. Künzle 1:2. 41. (40:58) Pouliot (Rajala, Forster) 1:3. 49. Vermin (Pereskokow) 2:3.
Strafen: je 5mal 2 Minuten.
Lausanne: Stephan; Lindbohm, Frick; Heldner, Grossmann; Nodari, Genazzi; Oejdemark; Pereskokow, Jooris, Vermin; Grenier, Jeffrey, Kenins; Traber, Froidevaux, Moy; Bertschy, Almond, Herren; Antonietti.
Biel: Hiller; Jakowenko, Kreis; Rathgeb, Forster; Gustafsson, Fey; Sataric; Riat, Ullström, Fuchs; Hügli, Pouliot, Rajala; Brunner, Cunti, Künzle; Tschantré, Nujssbaumer, Kohler.
Bemerkungen: Lausanne ohne Emmerton und Holm (beide verletzt). Biel ohne Lüthi, Moser, Neuenschwander, Salmela und Wüest (alle verletzt), sowie Schneider (überzähliger Ausländer). - Einstand von Alexander Jakowenko bei Biel. - 46. Bertschy verletzt ausgeschieden. - 57. Stephan hält Penalty von Riat. - Timeouts: 51. Biel, 58. Lausanne, dann ab 57:41 ohne Torhüter. (ram/sda)
ist das eine Bauernregel aus dem Tal der heulenden Winde? 😉
Sorry SCB.. 🤷🏻♂️😘
Bern hat aber noch ein Spiel weniger als Lugano, zumindest bis zum 25.02.2020.