Dem Qualifikationssieger EV Zug fehlt noch ein Sieg zum Einzug in den Playoff-Final. Das Team von Trainer Dan Tangnes gewinnt bei den Rapperswil-Jona Lakers 4:2 und führt in der Best-of-5-Halbfinalserie 2:0.
Die Zuger wendeten im Mitteldrittel ein 0:1 (17.) in ein 3:1 (37.). Die ersten beiden Tore erzielten die Zentralschweizer innert 47 Sekunden – das 2:1 fiel nach genau 26 Minuten. Den Ausgleich schoss Gregory Hofmann im Powerplay, wobei Melvin Nyffeler danebengriff. Dem Rapperswiler Goalie ist zu Gute zu halten, dass ihm Carl Klingberg die Sicht nahm. Dann verlor Steve Moses an der eigenen blauen Linie den Puck an Nick Shore, der alleine auf Nyffeler loszog und sich nicht zweimal bitten liess.
Die Wende war für die Lakers umso bitterer, als Marco Lehmann kurz vor dem 1:1 eine sehr gute Möglichkeit zu einem Shorthander vergab; er brachte alleine vor dem starken Zuger Goalie Leonardo Genoni die Scheibe nicht an dessen Beinschoner vorbei. Als der EVZ durch Justin Abdelkader auf 3:1 erhöhte, schien die Vorentscheidung gefallen zu sein. Die Rapperswiler reagierten aber umgehend und verkürzten 52 Sekunden später durch Roman Cervenka auf 2:3.
Das 4:2 der Zuger (43.) verlief nach dem gleichen Muster wie das 1:1. Wieder spielten die Gäste in Überzahl und wieder vergaben zunächst die St. Galler eine gute Chance, diesmal war der Sünder Jeremy Wick. Die Strafe folgte prompt in der Person von Lino Martschini, der freistehend vor dem Tor keine Mühe bekundete, zur erneuten Zwei-Tore-Führung einzuschiessen.
Die Lakers waren im Vergleich zur 1:6-Niederlage zwei Tage zuvor nicht mehr wiederzuerkennen. Zwar besassen die Zuger in der ersten Hälfte des Startdrittels leichte Vorteile, dann aber kamen die Rapperswiler immer besser in Fahrt. Die logische Konsequenz war die Führung durch Andrew Rowe, den die Gäste von aussen vors Tor ziehen liessen, worauf der Amerikaner Genoni herrlich bezwang.
Die Lakers wurden für einen beherzten Auftritt nicht belohnt. Auch nach dem 2:4 liessen sie sich nicht hängen, Zählbares schaute aber nicht mehr heraus. Die Zuger waren beim achten Sieg in Serie gegen die Rapperswiler nicht besser, sondern abgezockter. Sie können nun am Donnerstag zu Hause alles klarmachen. Es wäre für den EVZ der sechste Finaleinzug nach 1995, 1997, 1998 (einziger Meistertitel), 2017 und 2019.
Ein Sieg fehlt dem @official_EVZ zum Finaleinzug – Dominik Schlumpf im Interview nach dem 4:2-Sieg in Rapperswil. 🎙️ #NationalLeague pic.twitter.com/ixsDypag8X
— MySportsCH (@MySports_CH) April 27, 2021
Aus Sicht der @lakers_1945 hat man das Spiel im Mitteldrittel verloren – Fabian Maier meint trotzdem: «Wir haben heute ein anderes Rappi gesehen!» 💪 #NationalLeague pic.twitter.com/7f8YnZY8aC
— MySportsCH (@MySports_CH) April 27, 2021
Rapperswil-Jona Lakers - Zug 2:4 (1:0, 1:3, 0:1)
50 Zuschauer. - SR Stricker/Stolc, Altmann/Schlegel.
Tore: 17. Rowe (Eggenberger) 1:0. 26. (25:13) Hofmann (Alatalo/Ausschluss Clark) 1:1. 26. (26:00) Shore 1:2. 37. (36:19) Abdelkader (Alatalo) 1:3. 38. (37:11) Cervenka 2:3. 43. Martschini (Senteler, Shore/Ausschluss Cervenka) 2:4.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 4mal 2 Minuten gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Wick; Klingberg.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Egli, Profico; Vukovic, Jelovac; Sataric, Maier; Randegger, Dufner; Clark, Cervenka, Schweri; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Moses, Wick, Loosli; Wetter, Ness, Forrer.
Zug: Genoni; Diaz, Geisser; Cadonau, Alatalo; Schlumpf, Stadler; Zgraggen; Klingberg, Albrecht, Zehnder; Simion, Kovar, Hofmann; Martschini, Shore, Abdelkader; Leuenberger, Senteler, Bachofner; Langenegger.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Payr und Dünner (beide verletzt), Zug ohne Wüthrich (verletzt) und Thorell (überzähliger Ausländer). - Rapperswil-Jona Lakers ab 57:16 ohne Torhüter.
Genève-Servette braucht nach einem 4:1-Heimsieg gegen die ZSC Lions nur noch einen Sieg (aus maximal drei Spielen) für den Einzug in den Playoff-Final.
Hätte das erste Spiel am Sonntag in Zürich (1:2) mit etwas Glück auch zugunsten der Lions ausfallen können, ist nach Spiel 2 schwer vorstellbar, wie die vermeintlich ausgeglichene Serie noch kippen könnte. Servette macht von hinten bis vorne alles richtig und spielt genau so, wie man im Playoff spielen muss: hart, diszipliniert und effizient.
Die Vorentscheidung im Eisstadion Les Vernets fällt in der 5. Minute des Mitteldrittels. Erst kann der ZSC zwei Minuten Powerplay nicht nützen, dann vergibt Raphael Prassl die beste Zürcher Chance des gesamten Spiels und zu allem Übel erhöht Tyler mit einem brillanten Ablenker auf 2:0.
Davon erholen sich die Spieler von Coach Rikard Grönborg nicht mehr. Noch im zweiten Abschnitt macht Noah Rod bei je vier Feldspielern nach einem genialen Pass von Tanner Richard mit dem 3:0 bereits alles klar. Je ein Tor auf beiden Seiten durch Linus Omark und Garrett Roe im Schlussdrittel sind nur noch Resultatkosmetik.
Zwar kann Grönborg wieder auf den kanadischen Abwehrstrategen Maxim Noreau und den technisch versierten Flügelstürmer Denis Hollenstein zählen, die Spiel 1 verletzt verpassten. Mehr Durchschlagskraft entwickeln die wenig bissigen Löwen deshalb aber nicht. Sie schiessen zwar oft, aber zu wenig präzise und hart. Auch landen die Abpraller fast ausnahmslos auf den Stöcken der Grenat – auf beiden Seiten des Eisfelds.
So auch beim 1:0 der Genfer in der 17. Minute durch den erst 21-jährigen Mathieu Vouillamoz, der von genau so einem Abpraller profitiert. Auf der anderen Seite wird Daniel Manzato, der erst seit dem dritten Viertelfinalspiel für den verletzten Gauthier Descloux das Tor hütet, hervorragend abgeschirmt. Seine Fangquote ist sensationell. Der 37-jährige Freiburger hat in den Playoffs von 118 Schüssen nur deren zwei passieren lassen.
Auch deshalb – und weil die ZSC Lions einen zunehmend müden Eindruck machen - deutet nichts auf die grosse Wende hin. Bereits am Donnerstag könnte Servette im Hallenstadion den dritten Finaleinzug nach 2008 und 2010 (Niederlagen gegen ZSC respektive Bern) perfekt machen.
«Bei uns spielt keiner für sich!», meint @Trichard71 und hebt besonders @Limpanomark hervor. 🦅 #NationalLeague pic.twitter.com/HpyZuBsrUC
— MySportsCH (@MySports_CH) April 27, 2021
Die @zsclions sind gefordert – mit 0:2 liegen die Zürcher in den Halbfinals gegen Genf-Servette zurück. Raphael Prassl sieht viele Verbesserungspunkte... 📈 #NationalLeague pic.twitter.com/ZsVgswEeOk
— MySportsCH (@MySports_CH) April 27, 2021
Genève-Servette - ZSC Lions 4:1 (1:0, 2:0, 1:1)
50 Zuschauer. - SR Lemelin/Salonen, Fuchs/Obwegeser.
Tore: 17. Vouillamoz 1:0. 25. Moy (Le Coultre) 2:0. 34. Rod (Richard/Ausschlüsse Hayes; Völlmin) 3:0. 44. Omark 4:0. 54. Roe (Andrighetto, Prassl/Ausschluss Völlmin) 4:1.
Strafen: je 4mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Tömmernes; Andrighetto.
Genève-Servette: Manzato; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Guebey, Völlmin; Smons; Vouillamoz, Winnik, Omark; Rod, Richard, Vermin; Moy, Fehr, Miranda; Montandon, Kast, Berthon; Patry.
ZSC Lions: Waeber (44. Flüeler); Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Meier; Prassl, Roe, Andrighetto; Lasch, Sigrist, Hollenstein; Hayes, Diem, Bodenmann; Simic, Schäppi, Wick; Riedi.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Descloux, Maurer, Mercier (alle verletzt) und Asselin (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Chris Baltisberger, Blindenbacher, Krüger, Morant, Pedretti, Pettersson, Rautiainen (alle verletzt). (pre/sda)
Zug-Genf wäre eine heisse Affiche im Final.
Zürich hat viel richtig gemacht, aber die Adler machten alles noch ein bisschen besser und waren brutal effizient. Zwei Drittel lang prägten die Genfer Blueliner das Spiel. Im letzten Drittel durfte man auch noch das Transitionspiel geniessen.
Bin gespannt was Grönborg da noch aus der Trickkiste zaubern kann um die Serie noch herumzureissen.