Die ZSC Lions beendeten ihre Negativserie mit vier Niederlagen aus fünf Pflichtspielen mit einem deutlichen 5:0-Erfolg beim zuletzt so unwiderstehlichen HC Davos. Es ist der höchste Auswärtssieg der Lions seit Playoff-Einführung bei den Bündnern.
Im Duell zwischen dem Leader nach Verlustpunkten (Davos) und dem aktuellen Leader (ZSC Lions) imponierten die Gäste mit einem bissigen Forechecking, gegen das die Bündner nie ein Rezept fanden. 17:7 Schüsse für die ZSC Lions allein im Mitteldrittel verdeutlichen die Spielanteile. Der finnische Goalie Joni Ortio realisierte in seinem fünften Meisterschaftsspiel für die Lions mit 27 Paraden den ersten Shutout.
Chris Baltisberger, Simon Bodenmann in Überzahl, Garrett Roe, Fredrik Pettersson und Pius Suter sorgten mit ihren Toren bis zur 46. Minute für eine Deklassierung des Heimteams. Den vierten Treffer der Gäste bereitete der Schweizer U20-Nationalstürmer Yannick Brüschweiler mit seinem ersten Skorerpunkt in der laufenden National-League-Saison vor.
Davos - ZSC Lions 0:5 (0:1, 0:2, 0:2)
5689 Zuschauer (ausverkauft). - SR Tscherrig/Lemelin, Fuchs/Steenstra.
Tore: 8. Chris Baltisberger (Schäppi, Noreau) 0:1. 27. Bodenmann (Hollenstein/Ausschluss Marc Wieser) 0:2. 36. Roe (Wick) 0:3. 43. Pettersson (Brüschweiler, Prassl) 0:4. 46. Suter (Noreau, Roe) 0:5.
Strafen: 3mal 2 plus 5 Minuten (Frehner) plus Spieldauer (Frehner) gegen Davos, 3mal 2 plus Minuten (Trutmann) plus Spieldauer (Trutmann) gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Lindgren; Roe.
Davos: Van Pottelberghe (46. Aeschlimann); Du Bois, Jung; Nygren, Paschoud; Rantakari, Guerra; Kienzle; Ambühl, Bader, Herzog; Hischier, Corvi, Tedenby; Marc Wieser, Lindgren, Baumgartner; Frehner, Aeschlimann, Dino Wieser; Eggenberger.
ZSC Lions: Ortio; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Blindenbacher; Suter, Roe, Wick; Hollenstein, Diem, Bodenmann; Pettersson, Prassl, Brüschweiler; Chris Baltisberger, Schäppi, Pedretti.
Bemerkungen: Davos ohne Stoop (verletzt) sowie Palushaj (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Krüger (verletzt). - Pfosten: 15. Corvi.
Die Rapperswil-Jona Lakers realisierten mit einem 2:1-Sieg nach 0:1-Rückstand gegen Lugano den ersten Sieg nach fünf Niederlagen gegen die Tessiner. Gleichzeitig übergaben die St.Galler dadurch das Schlusslicht wieder an Ambri-Piotta. Lugano kassierte die neunte Niederlage aus den letzten zehn Spielen und rutschte auf den vorletzten Platz ab.
Die Lakers nutzten im Schlussdrittel die vierte Strafe der Partie von Lugano zum 1:1-Ausgleich (50.) und zum Umschwung. Dominik Egli war nach mustergültiger Vorarbeit von Roman Cervenka der Powerplay-Torschütze.
Anschliessend drehten die Lakers weiter auf, Lugano verlor den Faden. Jan Mosimann entschied dann die Partie mit seinem dritten Saisontor (54.). Gian-Marco Wetter und Noah Schneeberger konnten sich jeweils ihren ersten Skorerpunkt als Vorbereiter in der laufenden Meisterschaft und für ihren neuen Klub gutschreiben lassen. Die Lakers stoppten mit dem Erfolg eine Negativserie von drei Niederlagen.
Rapperswil-Jona Lakers - Lugano 2:1 (0:0, 0:1, 2:0)
3712 Zuschauer. - SR Stricker/Piechaczek, Progin/Gnemmi. -
Tore: 35. Wellinger (Postma) 0:1. 50. Egli (Cervenka, Kristo/Ausschluss Fazzini) 1:1. 54. Mosimann (Wetter, Schneeberger) 2:1.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 4mal 2 Minuten gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Clark; Klasen.
Lakers: Nyffeler; Egli, Randegger; Vukovic, Schmuckli; Hächler, Maier; Schneeberger, Gurtner; Clark, Cervenka, Forrer; Kristo, Rowe, Simek; Mosimann, Schlagenhauf, Wetter; Dünner, Ness, Rehak.
Lugano: Zurkirchen; Postma, Chorney; Chiesa, Riva; Loeffel, Wellinger; Jecker; Zangger, Lajunen, Klasen; Fazzini, Sannitz, Bertaggia; Bürgler, Romanenghi, Suri; Lammer, Haussener, Jörg; Walker.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Wellman und Dufner (beide krank), Hüsler, Casutt und Profico (alle verletzt), Lugano ohne Julien Vauclair (gesperrt) und Morini (verletzt). - 59:24 Timeout Lakers. - Lugano ab 58:24 ohne Torhüter.
Immerhin gelang es Meister Bern mit dem samstäglichen Sieg bei Servette, dem ersten Auswärtssieg seit mehr als einem Monat, den drohenden erstmaligen Absturz ans Tabellenende zu verhindern.
Im Gegensatz zu den letzten elf Spielen (1 Sieg, 10 Niederlagen inklusive Cup und Europacup) lief diesmal eine Partie für den SC Bern: Das 1:0 der Berner stand unter Offside-Verdacht. Indes konnten die TV-Bilder die zwei entscheidenden Szenen nicht schlüssig aufdecken, weil beide Male der Puck von einem Schlittschuh verdeckt wurde. Und vor dem wegweisenden 2:1 der Berner durch Calle Andersson erwies Tim Bozon seinem Team mit einer Fünfminutenstrafe und einem Restausschluss einen Bärendienst.
Bozon hatte Berns Schlüsselfigur Mark Arcobello mit einem Crosscheck in Bandennähe unsanft zu Boden gestreckt. Die Servettiens verloren die Nerven, weil sie merkten, dass ihnen die Partie, die sie im Startabschnitt so gut begonnen hatten, entglitt.
Hauptrollen übernahmen in der Partie die Goalies: Vor dem Genfer Tor stand (zum ersten Mal von Anfang an) der erst 19-jährige Stéphane Charlin. Charlin ersetzte den verletzten Gauthier Descloux und den gesperrten Robert Mayer. Charlin parierte am Freitag beim Debüt in Zürich 23 Schüsse in 26 Minuten und liess keinen Gegentreffer zu. Am Samstag kassierte er bei 30 Paraden die ersten beiden Gegentore in seiner NLA-Karriere. Berns neuer Goalie, der Finne Tomi Karhunen, feierte mit 25 Paraden den ersten Sieg mit dem SC Bern, kassierte aber erneut ein haltbares Gegentor.
Servette - Bern 1:2 (0:0, 1:2, 0:0)
6140 Zuschauer. - SR Kaukokari/Mollard, Dreyfus/Kaderli. -
Tore: 23. Heim 0:1. 26. Smirnovs (Tömmernes, Wingels/Ausschluss Andersson) 1:1. 39. Andersson (Ausschlüsse Bozon; Berger) 1:2.
Strafen: 5mal 2 plus 5 Minuten (Bozon) plus Spieldauer (Bozon) gegen Servette, 5mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Wingels; Arcobello.
Servette: Charlin; Jacquemet, Tömmernes; Mercier, Le Coultre; Völlmin, Smons; Bozon, Fehr, Winnik; Wingels, Smirnovs, Rod; Riat, Kast, Douay; Patry, Maillard, Miranda; Tanner.
Bern: Karhunen; Untersander, Henauer; Andersson, Beat Gerber; Burren, Blum; Colin Gerber; Ruefenacht, Arcobello, Moser; Sciaroni, Heim, Scherwey; Praplan, Mursak, Ebbett; Jeremi Gerber, Berger, Kämpf; Spiller.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Berthon, Descloux, Fritsche, Karrer, Maurer, Wick (alle verletzt), Richard (krank) und Mayer (gesperrt), Bern ohne Bieber, Grassi, Krueger, Pestoni (alle verletzt) und MacDonald (überzähliger Ausländer).
Pfostenschüsse: Völlmin (53.); Arcobello (58.). - Timeout Bern (54.).
Die SCL Tigers geraten gegen Ambri-Piotta achteinhalb Minuten vor Schluss 2:3 in Rückstand – und drehen die Partie in der ausverkauften Ilfishalle zu einem 4:3-Sieg. Captain Pascal Berger erzielte in der 58. Minute das Siegtor.
Tempo, Emotionen, harte Zweikämpfe und spektakuläre Goalie-Paraden prägten das Geschehen auf dem Eis. Die SCL Tigers erzielten nur 35 Sekunden nach dem Powerplay-Tor von Brian Flynn den 3:3-Ausgleich, ehe in der 58. Minute gar noch das Siegtor folgte.
Bei den SCL Tigers erzielte der amerikanische Stürmer Robbie Earl ein Tor und einen Assist und beendete damit eine Flaute von vier Spielen ohne Skorerpunkt. Für Ambri-Piotta war Dario Rohrbach Doppeltorschütze. Es war das erste Doppelpack des 21-jährigen Stürmers, der in der vorletzten Saison unter anderem noch für die U20-Junioren und dem MSL-Team von Basel spielte.
SCL Tigers - Ambri-Piotta 4:3 (1:0, 1:2, 2:1)
6000 Zuschauer (ausverkauft). - SR Wiegand/DiPietro, Obwegeser/Schlegel.
Tore: 16. Schmutz (Earl, Maxwell) 1:0. 27. Rohrbach (Müller, Zwerger) 1:1. 35. Rohrbach (Fora, Müller/Ausschluss DiDomenico) 1:2. 40. (39:30) Earl (Glauser) 2:2. 52. (51:28) Flynn (Ausschluss DiDomenico) 2:3. 52. (51:55) Maxwell 3:3. 59. Berger (DiDomenico/Ausschluss Dotti) 4:3.
Strafen: 6mal 2 plus 10 Minuten (DiDomenico) gegen SCL Tigers, 5mal 2 plus 10 Minuten (Upshall) gegen Ambri-Piotta. -
PostFinance-Topskorer: Pesonen; D'Agostini.
SCL Tigers: Punnenovs; Glauser, Leeger; Cadonau, Schilt; Erni, Lardi; Andersons, Huguenin; Schmutz, Maxwell, Earl; DiDomenico, Berger, Pesonen; Kuonen, Diem, Neukom; Rüegsegger, In-Albon, Dostoinov.
Ambri-Piotta: Conz; Plastino, Fischer; Fora, Dotti; Ngoy, Jelovac; Fohrler, Pinana; D'Agostini, Flynn, Upshall; Rohrbach, Müller, Zwerger; Trisconi, Goi, Bianchi; Egli, Dal Pian, Neuenschwander.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Gagnon (überzähliger Ausländer) und Blaser (verletzt), Ambri-Piotta ohne Kneubühler, Kostner, Incir und Hofer (alle verletzt), Payr (krank) sowie Sabolic (überzähliger Ausländer). - Ambri-Piotta ab 58:58 ohne Torhüter.
Der HC Fribourg-Gottéron rollt das Feld weiter von hinten auf. 24 Stunden nach der schwachen Leistung in Ambri (1:3) besiegten die Freiburger Lausanne nach zweimaligem Rückstand mit 3:2 nach Verlängerung.
Gottéron kam auf glückhafte Art und Weise zum achten Sieg in den letzten zehn Runden. Lausanne dominierte den ersten und den dritten Abschnitt. Die Waadtländer führten während 26 Minuten. Am Ende liessen sie sich aber die Punkte klauen.
Eine unglückliche Rolle übernahm bei Lausanne Verteidiger Robin Grossmann. Er stand auf dem Eis und im Brennpunkt, als Lausanne in der 53. Minute in Unterzahl (!) zum 2:2 ausglich. Irgendwie landete der Puck via Grossmann und dem Rücken von Tobias Stephan im Netz. Der Ausgleichstreffer wurde David Desharnais zugeschrieben.
20 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit kassierte Grossmann eine Zweiminutenstrafe. Er hatte sich von Desharnais provozieren lassen. In der Verlängerung nützte Freiburg Grossmanns Strafe zum Siegtor in Überzahl durch Viktor Stalberg.
Fribourg-Gottéron - Lausanne 3:2 (0:1, 1:0, 1:1, 1:0) n.V.
6500 Zuschauer (ausverkauft). - SR Borga/Hebeisen, Kehrli/Kovacs.
Tore: 15. Lindbohm (Jooris) 0:1. 39. Mottet (Desharnais) 1:1. 51. Vermin (Ausschlüsse Brodin; Traber) 1:2. 53. Desharnais (Ausschluss Brodin!) 2:2 (Eigentor Grossmann). 62. (61:33) Stalberg (Sprunger/Ausschluss Grossmann) 3:2.
Strafen: 5mal 2 plus 5 Minuten (Brodin) plus Spieldauer (Brodin) gegen Fribourg-Gottéron, 3mal 2 Minuten plus Spieldauer (Traber) gegen Lausanne.
PostFinance-Topskorer: Stalberg; Jeffrey.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Stalder; Kamerzin, Chavaillaz; Abplanalp, Marti; Gähler; Sprunger, Bykow, Stalberg; Brodin, Desharnais, Mottet; Rossi, Walser, Lhotak; Schmid, Schmutz, Marchon; Lauper.
Lausanne: Stephan; Heldner, Junland; Lindbohm, Frick; Genazzi, Grossmann; Nodari, Oejdemark; Bertschy, Jeffrey, Herren; Moy, Emmerton, Vermin; Traber, Jooris, Kenins; Roberts, Froidevaux, Leone.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Forrer, Furrer und Vauclair, Lausanne ohne Antonietti und Almond (alle verletzt). - Timeout Fribourg-Gottéron (60.). (abu/sda)
Rote Laterne an Ambri weitergegeben 🔴⚪🔵