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Eigentlich sollte ich als Meteorologe, als Wetterfrosch arbeiten. Schon deshalb, weil es im Laufe der letzten Jahre für meine Mitwelt und mich etwas weniger Ärger gegeben hätte. Ich habe nämlich im Lauf der letzten 30 Jahre jeweils im Mai die langfristige Wetterentwicklung für den Sommer präziser vorausgesagt als die Muotathaler Wetterschmöcker.
So akkurat, dass ich inzwischen in meinem engeren Bekanntenkreis auch die Ehrenbezeichnung «Wetterwolf» geniesse. Was wohl mit einem wegen der Alltagssorgen des Lohnschreibens ergrauten Haupthaar in Zusammenhang steht.
Meine traditionelle Sommer-Wetterprognose war jedenfalls im Quadrat verlässlicher als meine herbstlichen Einschätzungen der anstehenden Hockey-Saison oder die Playoff-Prognosen im Frühjahr.
Im welchem Zusammenhang stehen nun meine Kenntnisse über Blitz, Donner, Hagel, Sonne, Nebel, Sturmwinde und Regen mit meiner Reise zu eine Eishockey-WM? In einem direkten.
Meine meteorologischen Weisheiten beziehe ich nicht aus Beobachtungen der Natur – wie der Höhe der Ameisenhaufen, dem Haarkleid des Hofhundes, dem Balzverhalten des Hauskaters oder der Flugbahn der Raubvögel. Auch nicht aus dem Studium von Wetterkarten oder gar aus dem Computer. Sondern ganz einfach aus der Eishockey-WM.
Die Eishockey-WM beginnt seit Menschengedenken zur gleichen Zeit. Früher Ende April, jetzt Anfang Mai. Ich weiss nicht, ob es eine wissenschaftliche Erklärung dafür gibt oder nicht. Aber es ist, wie es ist: Das Wetter während einer Eishockey-WM steht in einem direkten Zusammenhang mit den klimatischen Verhältnissen des anschliessenden Sommers.
Ist das Wetter während einer Eishockey-WM meistens kühl, nass, windig und garstig, dann gibt es einen freundlichen Sommer mit einer ausgedehnten Schönwetterperiode ab Ende Juni bis in den Oktober hinein. Ist es hingegen während einer WM so warm und freundlich, dass ich die meiste Zeit in den Gartenbeizen essen und schwadronieren kann, dann kommt im Sommer der Monsun und das Wetter klart erst ab August nach und nach auf.
Es gibt eine ganze Reihe von Bauernregeln, die meine meteorologische WM-Weisheit bestätigten und die ich schon wegen meiner bäuerlichen Herkunft sehr interessant finde.
«Mairegen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten und der Bauer verdient mehr an den Saaten als an seinen Derivaten.»
«Ein kühler Mai wird hoch geacht', hat stets ein gutes Jahr gebracht.»
«Trockener Mai – Wehgeschrei, feuchter Mai bringt Glück herbei und dem Landmaschinenhändler gut Geschäft herbei.»
«Donnert's im Mai recht viel, hat der Bauer ein gutes Spiel und auch die Mercedes-Händler verdienen viel.»
«Wind im Mai verweht den Gram, der Juni wird danach stets warm.»
«April kalt und nass füllt dem Bauer Bankkonto, Scheuer und Fass.»
«Donner im April viel Gutes künden will. Schnee im April – gut düngen will.»
«Trockener April stellt die Mühlen still und der Staat muss zahlen, er kann machen was er will.»
«Je mehr im April die Regen strömen, desto mehr wirst du vom Felde holen und desto weniger brauchst du Subventionen.»
Wie wird also der Sommer 2017? Ich weiss es nicht. Paris hat mir einen dicken Strich durch die meteorologische Rechnung gemacht. Zum ersten Mal seit Menschengedenken haben wir während einer WM einen extremen Wetterumschwung erlebt. In der ersten Woche war es windig, garstig, kalt und meistens nass. Ich musste mir sogar einen Schirm ausleihen. Und nun ist es in der zweiten Woche freundlich, ja sommerlich warm, fast 30 Grad, und ich frühstücke im Strassencafé. Fast so, als habe sich das Wetter den Leistungen der Schweizer angepasst.
Was nun? Ein schöner oder ein nasser Sommer? Mir bleibt für 2017 nur eine Sommer-Prognose nach einer bestens bewährten alten Bauernregel: «Kräht der Hahn auf dem Mist, dann ändert das Wetter oder es bleibt, wie es ist.»
Regnet es im MAI, ist der APRIL vorbei😉😂😂
wetter (windfahne) passt besser zu klaus zaugg als eishockey.
da fischi eh nicht mehr mit ihm spricht, koennt ihr ja ein watson-wetterforum eroeffnen und ueber gewitterwolken im bernbiet fabulieren - tikkanen macht sicher auch mit.