Die Hockeyrichter haben den Restausschluss von Langnaus Harri Pesonen nachträglich aufgehoben. Offiziell wird eingestanden: der Restausschluss des Finnen im Spiel gegen Zug war ein Schiedsrichter-Irrtum.
Die Situation brachte das fachkundige Publikum in Wallung: Der Anschlusstreffer von Alexandre Grenier gegen Zug zum 1:2 wird von den Headschiedsrichtern in der 42. Minute nach Intervention der Linienrichter annulliert. Weil ein Check von Harri Pesonen an Zugs Jérôme Bachofner vorausgegangen war. Die Linienrichter taxierten den Check als Check gegen den Kopf und damit als Fünfminuten-Strafe plus Restausschluss. Die Zuger nützten den Ausschluss um aus dem 0:2 ein 0:4 zu machen. Wäre das 1:2 anerkannt worden, hätte das Spiel kippen können.
Die Strafe war ein Irrtum. Das ist nun offiziell. Die Hockeyrichter, die von Amtes wegen jeden Restausschluss zu beurteilen haben, sind zu einem anderen Urteil als die Linienrichter gekommen: Freispruch. Kein Check gegen den Kopf.
Das bedeutet: kein Verfahren, keine Sperre, keine Busse. Harri Pesonen darf am Dienstag gegen Ambri bereits wieder mitspielen. Die Unabhängigkeit der Justiz ist also gegeben. Unterläuft den Schiedsrichtern eine Fehleinschätzung, wird sie, wo es geht, korrigiert.
Hier die offizielle Begründung:
Sachverhalt
Bei 41:23 führt der EV Zug einen Angriff im gegnerischen Drittel aus. Von der blauen Linie kommt die Scheibe zum Zuger Spieler Bachofner. Dieser nimmt sie kurz an und spielt sie quer weiter. Unmittelbar nach der Puckabgabe wird er vom Beschuldigten frontal gecheckt. Bachofner wurde bei der Aktion verletzt. Die Aktion wurde auf dem Eis mit einer 5 Minutenstrafe plus Restausschluss bestraft.
Begründung des Freispruches
Die Aktion des Beschuldigten ist regeltechnisch und Ordnung und rechtfertigt keine weiteren disziplinarischen Massnahmen. Er führt den Check gegen Bachofner korrekt mit dem Körper aus., Zwar streckt sich der Beschuldigte kurz vor der Ausführung des Checks ganz leicht. Er spring aber weder vom Eis ab noch ist der Kopf von Bachofner das Ziel des Checks oder der erste respektive hauptsächliche Kontakt. Zudem darf Bachofner als puckspielender Spieler gecheckt werden.
Entscheid
1. Es wird kein ordentliches Verfahren eröffnet.
2. Die Spieldauerdisziplinarstrafe wird widerrufen.
3. Es werden keine Kosten erhoben.