Die UEFA bestraft den FC Basel für das Fehlverhalten seiner Anhänger im Auswärtsspiel bei Salzburg happig. Der Schweizer Meister muss das nächste Heimspiel in der Europa League (am 3. April im Viertelfinal gegen Valencia) vor leeren Rängen austragen und eine Busse von 130'000 Franken bezahlen.
Der FC Basel hätte gegen Valencia mit Ticketeinnahmen von rund zwei Millionen Franken rechnen dürfen – dieser Betrag geht ihm nun durch die Lappen. Zusätzlich ist ein zweites Geisterspiel mit zweijähriger Bewährungsfrist ausgesprochen worden.
Die FCB-Fans sorgten mit violettem Rauch und dem Werfen diverser Gegenstände aufs Spielfeld dafür, dass das Achtelfinal-Rückspiel zwischen Salzburg und Basel (1:2) für rund 15 Minuten unterbrochen wurde.
Der FC Basel verzichtet darauf, gegen das Urteil Rekurs einlegen. Er distanziere sich in aller Form von Matchbesuchern, die dem Verein, der Mannschaft und den unschuldigen Fans diesen beträchtlichen Schaden zugefügt hätten, schreibt der Klub.
Die UEFA habe ihr Urteil nicht isoliert aufgrund der Vorfälle in Salzburg gefällt, sondern im Zusammenhang mit früheren Negativereignissen an Europacupspielen, teilt der FC Basel weiter mit. Die Schwere der Sanktion gegen könne deshalb nicht allein auf die Salzburger Vorkommnisse zurückgeführt werden.
Die Rot-Blauen verzichten auch deshalb auf einen Rekurs, weil gemäss Präsident Bernhard Heusler die Argumente fehlen. «Es wäre aussichtslos», meinte er. Die Faktenlage spreche klarer gegen sie als im «Fall Greenpeace», als sich Aktivisten im St. Jakob-Park abgeseilt hatten. Die UEFA habe einiges an Beweis-Material gesammelt und der deutsche Schiedsrichter Manuel Gräfe habe die Vorkommnisse als «enorm gravierend» rapportiert.
«Wir machen uns keine Illusionen. Das Geisterspiel ist sehr negativ für unser Image», sagt Heusler. Vorwürfe könne man sich eigentlich keine machen beim FCB, meinte Heusler weiter. Sie hätten mehr Sicherheits-Personal nach Salzburg mitgenommen als vorgeschrieben gewesen war. Die Stunden vor dem Anpfiff seien sehr ruhig verlaufen.
Man habe aber wieder einmal gesehen, dass wenige Leute im Stande seien, einen grossen Schaden anzurichten. In Salzburg waren es laut Heusler etwa 15 Personen gewesen. Es sei jedoch schwierig, auf diese Schuldigen nun Regress zu nehmen.
Der Präsident hofft, dass wenigstens beim Basler Anhang das Bewusstsein dafür geschärft worden ist, dass der Klub und sein Umfeld im Europacup unter besonderer Beobachtung der UEFA stehen. Auf internationaler Ebene würden gewisse Dinge halt nicht in diesem Masse akzeptiert wie in der Schweizer Super League. «Wir müssen die Regeln der UEFA vollumfänglich akzeptieren, sonst sind wir irgendwann nicht mehr geduldet in Europa», warnte Heusler eindringlich, «wir sind auf dieser grossen Bühne ersetzbar.» (ram/si)