Eine Gruppe von Klimaaktivisten ist in Grossbritannien schuldig gesprochen worden. Die Mitglieder der Bewegung «Just Stop Oil» waren beim Formel-1-Rennen in Silverstone im Juli vergangenen Jahres auf die Strecke gerannt.
Das Gericht befand nach Angaben der britischen BBC, dass es sich um ein öffentliches Ärgernis gehandelt habe. Die Staatsanwaltschaft argumentierte, dass die vier Männer und zwei Frauen Piloten und Streckenpersonal gefährdet hätten.
😳😳😳 pic.twitter.com/Cwg830917m
— WTF1 (@wtf1official) July 3, 2022
Während der Gerichtsverhandlung sollen auch Videoausschnitte gezeigt worden sein. Darauf war zu sehen, wie fünf Personen auf der Strecke sitzen und dann weggetragen werden. Zum gleichen Zeitpunkt kamen die Formel-1-Fahrer Yuki Tsunoda und Esteban Ocon an der Stelle vorbei. Zuvor war das Rennen nach einem Unfall beim Start unterbrochen gewesen, die rote Flagge beorderte Fahrer zurück. Zum Glück für die Protestierenden waren die Autos deshalb langsamer als gewöhnlich unterwegs. Eine weitere Person habe sich in einem nahen Parkhaus festgeklebt
Die Aktivisten sollen vor Gericht argumentiert haben, sie hätten einen sorgfältig ausgearbeiteten Sicherheitsplan gehabt und keine Gefahr für andere dargestellt. Nach dem Urteil wurden die Aktivisten gegen Kaution freigelassen. Ende März müssen sie aber wieder vor Gericht erscheinen, dann wird das Urteil verkündet. Nach Angaben der BBC ist eine Gefängnisstrafe möglich.
Vor drei Jahren waren in Silverstone vier Aktivisten der Umwelt-Initiative «Extinction Rebellion» festgenommen worden. Sie hatten sich illegal Zutritt zur Rennstrecke verschafft und vor dem Start des Grand Prix ein Plakat ausgerollt. Ein Schockerlebnis war 2003 die Aktion eines Geistlichen, der während des Formel-1-Rennens auf die Strecke rannte und religiöse Plakate zeigte. Er wurde später zu einer kurzen Gefängnisstrafe verurteilt.
„Zum Glück“ war rote Flagge und dadurch verpuffte die Wirkung ihrer Aktion.
Aber ein öffentliches Statement als öffentliches Ärgernis zu deklarieren ist auch ein bisschen eigenwillig.