Der FC Zürich macht einen weiteren Schritt Richtung Meistertitel. Die Mannschaft von André Breitenreiter baut dank dem 2:0-Sieg in Luzern seinen Vorsprung gegenüber dem ersten Verfolger auf 13 Punkte aus.
Es ist eine satte Reserve, die die seit 16 Partien ungeschlagenen Zürcher in die letzten zwölf Runden nehmen. Selbst wenn sie pro Spieltag einen Punkt auf die Young Boys oder den FC Basel einbüssen, stehen sie am Ende der Saison noch an der Spitze. Was aber derzeit am eindeutigsten für den FCZ als Meister spricht, ist nicht der Vorsprung, sondern sind die Leistungen.
Das unter Mario Frick wieder stärker auftretende Luzern hatte seine guten Phasen, ganz zu Beginn und in den letzten 20 Minuten. Doch es war der FC Zürich, der das Tempo vorgab und vor allem dann Entscheidendes zustande brachte, wenn es besonders zählte. Zweimal bremste er den Elan der Innerschweizer mit Toren: in der 17. Minute nach einer herrlichen Kombination durch das 14. Saisongoal von Assan Ceesay und in der 78. Minute nach einem Eckball durch den achten Treffer von Wilfried Gnonto.
Die schnellen Kombination und die Standardsituation sind zwei der grossen Stärken des FC Zürich. Für Ersteres war in Luzern meistens Routinier Blerim Dzemaili zuständig. Der 35-Jährige, der fast 19 Jahre nach seinem ersten sein 140. Super-League-Spiel bestritt, war eine gute Stunde lang überragend in der Balleroberung und -verteilung. Zum Treffer von Ceesay gab er den starken letzten Pass. Und danach initiierte er zahlreiche Möglichkeiten, die aber ungenutzt blieben.
Luzern blieb somit lange Zeit in Schlagdistanz und kam zu seinen besten Torchancen kurz vor dem 0:2, etwa in der 76. Minute, als Asumah Abubakar den FCZ-Goalie Yanick Brecher zu einer seltenen Parade zwang. Keine drei Minuten später sorgte der einmal mehr als Joker erfolgreiche Gnonto mit dem 2:0 für die Entscheidung.
Luzern - Zürich 0:2 (0:1)
9708 Zuschauer. - SR Schärer.
Tore: 17. Ceesay (Dzemaili) 0:1. 78. Gnonto (Mets) 0:2.
Luzern: Müller; Dräger, Burch, Simani, Frydek (30. Sidler); Schulz (72. Emini), Jashari, Ugrinic (61. Gentner); Campo (46. Kvasina); Cumic (72. Ndiaye), Abubakar.
Zürich: Brecher; Omeragic, Kryeziu, Aliti; Doumbia; Boranijasevic, Dzemaili (75. Coric), Marchesano (75. Mets), Guerrero (91. Khelifi); Ceesay (67. Gnonto), Tosin (67. Kramer).
Bemerkungen: Luzern ohne Sorgic, Monney und Schürpf (alle verletzt). Zürich ohne Gogia (verletzt). Verwarnungen: 40. Abubakar (Foul). 47. Simani (Foul). 55. Jashari (Foul). 69. Kramer (Foul). 70. Dzemaili (Foul). 86. Omeragic (Foul). 92. Gnonto (Unsportlichkeit).
Die Niederlagenserie von Lausanne-Sport geht weiter. Das Schlusslicht verliert durch ein bitteres 0:1 beim FC Sion zum achten Mal in Folge.
Für Lausannes Trainer Alain Casanova war die fünfte Meisterschaftsniederlage, seit er Anfang Februar auf der Trainerbank der Waadtländer Platz genommen hat, wohl die schmerzhafteste. Seine Mannschaft war für einmal spielerisch überlegen und hatte mehr Torchancen. Aber es fehlte an der Präzision, oft im Aufbau, spätestens im Abschluss. Mehr als Warnschüsse gingen nicht in Richtung Sions Goalie Kevin Fickentscher. Am gefährlichsten wurde es für ihn kurz nach der Pause, als ein abgefälschter Schuss nur knapp am Pfosten vorbeiflog.
Der FC Sion zeigte zehn Tage nach dem kompromisslosem Einsatz beim 1:1 gegen den FC Zürich seine zahme Seite. Mit reduziertem Einsatz kam er zu drei Punkten, weil Luca Zuffi und Grégory Karlen kurz nach ihrer Einwechslung die starke Vorarbeit zum Siegtreffer von Baltazar in der 63. Minute leisteten.
Für Lausanne, das die längste Niederlagenserie seiner Super-League-Geschichte aufgestellt hat, stellt sich die Frage, wen es schlagen soll, wenn nicht dieses harmlose Sion. An den nächsten beiden Wochenenden warten Zürich und YB.
Sion - Lausanne-Sport 1:0 (0:0)
6500 Zuschauer. - SR Piccolo.
Tor: 63. Baltazar (Karlen) 1:0.
Sion: Fickentscher; Bamert, Ndoye, Benito; Grgic; Cavaré, Wesley, Baltazar, Marquinhos (60. Zuffi); Sio, Stojilkovic (60. Karlen).
Lausanne-Sport: Diaw; Alakouch (61. Chafik), Zohouri, Monteiro, Poundjé; Trébel; Amdouni, Thomas (72. N'Guessan), Suzuki (89. Sanches), Coyle (61. Spielmann): Pollero (72. Ouattara).
Bemerkungen: Sion ohne Adryan, Bua, Doldur und Itaitinga (alle verletzt). Lausanne-Sport ohne Mahou (gesperrt), Geissmann, Grippo, Husic, Kapo, Koné Koyalipou und Turkes (alle verletzt). Verwarnungen: 8. Poundjé (Foul). 33. Benito (Foul). 38. Zohouri (Foul). 81. Monteiro (Foul).
(ram/sda)