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Europa League: YB scheitert im Achtelfinal gegen Ajax klar

YB's Fabian Lustenberger reacts during the round of 16, 2nd leg UEFA Europa League match between Switzerland's BSC Young Boys and Netherland's Ajax Amsterdam, at the Wankdorf stadium in ...
YB hat gegen Ajax erneut nichts zu bestellen.Bild: keystone

Ajax für YB erneut eine Nummer zu gross: «Wir können trotzdem stolz auf uns sein»

Die Young Boys schaffen die Wende im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League nicht. Trotz des 0:2 im Wankdorf gegen Ajax Amsterdam verabschiedet sich YB allerdings anständig aus dem Europacup.
18.03.2021, 23:19
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Die Young Boys hatten den Weg der kleinen Schritte gehen wollen, um das 0:3 aus dem Hinspiel in Amsterdam zu drehen und so das Wunder von Bern in die Tat umzusetzen, wie es Trainer Gerardo Seoane gesagt hatte. Schliesslich kosteten den Schweizer Meister kleine Fehler den Exploit: ein fragwürdiger Entscheid bei einem Einwurf von Jordan Lefort, Meschack Elia, dem beim Gegenstoss in der 36. Minute der Ball versprang, oder ein Abschluss von Jean-Pierre Nsame aus elf Metern, der zur Rückgabe an die Amsterdamer Abwehr verkam. YB machte vieles richtig im Rückspiel, die entscheidenden Dinge aber nicht.

Während zwanzig Minuten war der Schweizer Meister das bessere Team gewesen, ehe der Gast aus Amsterdam seine Klasse unter Mithilfe der Berner aufblitzen liess. Aussenverteidiger Lefort entschied sich bei seinem Einwurf für den in die eigene Hälfte zurückgeeilten Nsame statt dem besser positionierten Vincent Sierro, der Berner Angreifer liess sich den Ball abnehmen und lancierte so das niederländische Überfallkommando. Dusan Tadic bediente David Neres, der aus fünf Metern ins leere Tor zum 0:1 traf.

Christian Fassnacht:

«Wir waren uns bewusst, dass das 0:3 im Hinspiel eine grosse Hypothek war. Wir wollten das Spiel trotzdem positiv gestalten. Aber wenn du dann so 0:1 in Rückstand gerätst, dann schwindet halt das letzte Fünkchen Hoffnung. Aber wir können trotzdem stolz darauf sein, wie weit wir gekommen sind.»

Gerardo Seoane:

«Ajax war über beide Spiele klar besser als wir. Wir müssen neidlos anerkennen, dass sie in einer Liga höher spielen als wir. Ich darf aber auch sagen, dass wir heute viele Dinge besser gemacht haben, auch wenn uns die letzte Klarheit in den Aktionen fehlte. Wir haben aber auch gemerkt, dass auch diesem Niveau auch die kleinsten Eigenfehler sofort bestraft werden. Alles in allem war es aber eine gute europäische Kampagne von uns.»

Die Berner dürfen beim 0:2 aber auch fehlende Gerechtigkeit geltend machen. Als acht Minuten vor der Pause eine Flanke von Miralem Sulejmani im Strafraum an den ausgestreckten Arm von Edson Alvarez flog, sah der schottische Schiedsrichter Bobby Madden vom vertretbaren Penalty ab. Auch der Video-Schiedsrichter korrigierte das Verdikt nicht. Drei Minuten nach der Pause passierte Ali Camara auf der Gegenseite dasselbe Missgeschick wie Alvarez zuvor, diesmal entschied der VAR zugunsten des Angreifers. Tadic verwandelte den Handspenalty zum 2:0.

Der Auftritt der Young Boys im Rückspiel hätte einen Treffer verdient gehabt, vielleicht sogar einen Sieg. Beides blieb YB verwehrt. Dass das vermeintliche 1:2 durch Nsame wegen eines passiven Offsides von Elia annulliert wurde, passte zu diesem Abend, an dem nichts für den Schweizer Fussball lief.

Angefangen hatte der schwarze Abend für die Schweiz, bevor YB überhaupt einen Ball gespielt hatte. Weil im früheren Achtelfinal-Rückspiel Dinamo Zagreb gegen Tottenham Hotspur die Wende vollzog und sich so noch das Viertelfinal-Ticket sicherte, überholte Kroatien in der Fünfjahres-Wertung der UEFA die Schweiz. Das Ranking ist ausschlaggebend für die Europacup-Startplätze einer nationalen Liga.

Beim Schweizer Meister darf der Donnerstagabend dennoch als Wiedergutmachung betrachtet werden. YB bewies, dass der Auftritt beim 0:3 in Amsterdam ein Betriebsausfall war, der den Verhältnissen so nicht entsprach. Im Hinspiel in der Johan-Cruyff-Arena hatten die Berner im gesamten Spiel keinen Corner getreten, im Wankdorf taten sie dies nach 59 Sekunden erstmals. Und die Doppelspitze mit Nsame und Elia, im Hinspiel als Einzelkämpfer jeweils gegen eine Armada an Gegenspieler ohne nennenswerte Ballaktion, war diesmal von Beginn an ein Faktor im Spiel von Gelb-Schwarz.

Das Telegramm:

Young Boys - Ajax Amsterdam 0:2 (0:1)
SR Madden (SCO).
Tore: 21. Neres (Tadic) 0:1. 49. Tadic (Handspenalty) 0:2.
Young Boys: Faivre; Hefti, Camara (66. Siebatcheu), Lustenberger, Lefort (46. Maceiras); Fassnacht (71. Gaudino), Lauper, Sierro, Sulejmani (71. Spielmann); Elia (65. Mambimbi), Nsame.
Ajax Amsterdam: Stekelenburg; Rensch (80. Schuurs), Alvarez, Martinez, Tagliafico (74. Klaiber); Gravenberch, Klaassen, Blind (65. Kudus); Antony (80. Brobbey), Tadic, Neres (67. Idrissi).
Bemerkungen: Young Boys ohne Aebischer (gesperrt), Von Ballmoos (rekonvaleszent), und Petignat (verletzt). Ajax Amsterdam ohne Haller (nicht spielberechtigt), Onana (Dopingsperre) Mazraoui (verletzt) und Timber (krank). Verwarnungen: 38. Camara (Foul), 73. Rensch (Foul), 94. Nsame (Foul). (pre/sda)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bulwark
18.03.2021 22:15registriert April 2015
Das ist kein schlechtes Spiel von YB, auch gleich zu Beginn mit einigen (Halb)Chancen. Hinten leider etwas zu anfällig. Was heute vor allem gefehlt hat war das Glück. Sowohl im Abschluss als auch bei den Schiedsrichter/VAR Entscheidungen.
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Dave1974
19.03.2021 07:07registriert April 2020
Wollte einfach nur ein gutes Spiel sehen, aber musste nach den Schirientscheidungen tatsächlich frühzeitig abstellen. Nach drei mal heftigem Kopfschütteln wurde die Verletzungsgefahr zu gross.
Das erste Handspiel war ein Penalty, denn der Arm ist klar draussen. "Anschiessen" gibt es nur noch, wenn der Ball abprallt, was dann gleich vorgeführt wurde und zum Penalty führte, den man eben nicht hätte geben müssen (schon gar nicht, wenn man den ersten nicht gibt).
Das passive Offside war dann nur noch Zugabe. Hab ich schon ewigs nicht mehr abgepfiffen gehört/gesehen, obwohl man auch das darf.
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Raembe
19.03.2021 05:53registriert April 2014
Ajax klar eine Nummer zu gross. Aber ich denke auch mit einem anderen Gegner, wäre in dieser Runde Schluss gewesen.

YB kann auf das Erreichte durchaus Stolz sein.
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