Thun verteilte im selbst propagierten «Spiel des Jahres» Geschenke am Laufmeter. Ein Fehlpass von Goalie Guillaume Faivre ging dem 0:1 voraus. Vor dem 0:2 agierte Thuns Hintermannschaft gegen Selimchan Bakajew viel zu zögerlich und stellte die Schussbahn nicht zu. Und vor dem 2:3, das 17 Minuten vor Schluss nochmals Bakajew erzielte, verdribbelte sich Aussenverteidiger Sven Joss im Spielaufbau.
«Deshalb gibt mir diese Niederlage zu denken», so Thuns Trainer Marc Schneider. «Das 2:3 wäre einfacher zu verdauen, wenn der Gegner uns dominiert hätte und klar besser gewesen wäre. So war es aber nicht. Wir kassierten Gegentreffer in Phasen, in denen wir überhaupt nicht unter Druck standen. Wir verteilten drei, vier Geschenke, die es gegen einen Gegner wie Spartak Moskau einfach nicht leiden mag.»
Am Ursprung des ersten Fehlers stand Goalie Guillaume Faivre, der schon am Wochenende bei der Heimniederlage gegen Basel (2:3) bei einem Gegentreffer nicht gut ausgesehen hatte. Ein Missverständnis mit Innenverteidiger Nikki Havenaar führte zum Fehlpass und zum 0:1. Faivre: «Dieses Goal, das nie und nimmer passieren darf, nahm uns den Schwung. Alle wissen, wie wichtig Auswärtstore im Europacup sind.»
Später konnte Faivre auch noch glänzen: Er parierte in der 66. Minute den Foulelfmeter des kurz vorher eingewechselten deutschen Weltmeisters André Schürrle, der bei seinem zweiten Teileinsatz für Spartak Moskau als Gefoulter den Penalty selber ausführte.
Thun - Spartak Moskau 2:3 (0:2)
6150 Zuschauer. - SR Peljto (BIH).
Tore: 21. Ponce 0:1. 29. Bakajew 0:2. 52. Hefti (Stillhart) 1:2. 59. Rapp (Tosetti) 2:2. 73. Bakajew (Schürrle) 2:3.
Thun: Faivre; Glarner, Havenaar, Rodrigues, Joss (77. Salanovic); Castroman, Gelmi, Stillhart, Hefti; Munsy (46. Tosetti), Rapp.
Spartak Moskau: Maksimenko; Rasskasow, Gigot, Dschikija, De Medeiros; Ananidse (60. Schürrle), Guliew, Sobnin; Bakajew (87. Melgarejo), Ponce, Mirzow (72. Taschajew).
Bemerkungen: Thun ohne Hediger, Ziswiler, Karlen, Chihadeh, Bigler, Sutter, Fatkic (alle verletzt), Righetti und Wanner (beide krank); Spartak Moskau noch ohne Neuverpflichtung Til (erst 1 Training). - 66. Schürrle scheitert mit Foulpenalty an Faivre.
Verwarnungen: 7. Stillhart (Foul), 50. Havenaar (Foul); 58. Maksimenko (Spielverzögerung), 93. Gigot (Foul).
Vor eigenem Anhang fiel Luzern gegen den Siebten der spanischen Meisterschaft optisch lange nicht sonderlich ab. In Sachen Effizienz aber erteilte Espanyol der Mannschaft von Trainer Thomas Häberli eine Lehrstunde. Die Katalanen erspielten sich mit scheinbar minimalem Aufwand und beinahe maximalem Ertrag eine überaus komfortable Ausgangslage für das Rückspiel am nächsten Donnerstag in Spanien.
Facundo Ferreyra nutzte nach 28 Minuten Espanyols erste Torchance zur Führung, Didac Vila nach einer Stunde die dritte aus spitzestem Winkel zum 2:0, der eingewechselte Matias Vargas in den Schlussminuten mit einem herrlichen Innenristschuss aus der Distanz die vierte zum Schlussergebnis. Es waren allesamt sehenswerte Treffer. Zum 0:1 halfen aber zwei kleine Unachtsamkeiten von Lazar Cirkovic mit. Der Luzerner Innenverteidiger ermöglichte den gegnerischen Angriff, indem er sich beim Pass auf Ferreyra verschätzte. Sekunden später verlor er Ferreyra vor der massgeschneiderten Flanke Oscar Melendos einen kurzen Moment aus den Augen.
Seinerseits konnte Luzern die in den bisherigen Spielen offenbarte ungenügende Dynamik im Offensivspiel nicht abstreifen. Nur einmal kam das Heimteam vor gut 9000 Zuschauern gefährlich vors gegnerische Tor. Otar Kakabadse fand in der 39. Minute einen Weg in den Strafraum und zog aus spitzem Winkel ab, Shkelqim Demhasaj verpasste den Abpraller. Ein von Diego Lopez locker gehaltener Freistoss von Tsiy Ndenge und ein nicht sauber getroffener Weitschuss von Kakabadse blieben ansonsten die einzigen Offensivszenen Luzerns.
Luzern - Espanyol Barcelona 0:3 (0:1)
9191 Zuschauer. - SR Jovic (CRO).
Tore: 28. Ferreyra (Melendo) 0:1. 59. Vida (Roca) 0:2. 89. Vargas (Sanchez) 0:3.
Luzern: Müller; Kakabadse, Lucas, Cirkovic, Sidler (61. Ndiaye); Ndenge, Voca, Schwegler; Eleke (89. Tia), Demhasaj (78. Margiotta), Schulz.
Espanyol Barcelona: Diego Lopez; Javi Lopez, Lluis Lopez, Naldo, Vila; Melendo, Roca (61. Darder), Sanchez, Giner Pedrosa (67. Vargas); Ferreyra (71. Lei), Iglesias.
Bemerkungen: Luzern ohne Schürpf (krank) und Grether (verletzt), Espanyol ohne Granero, David Lopez und Piatti (alle verletzt).
Verwarnungen: 12. Ndenge (Foul). 17. Giner Pedrosa (Foul). 27. Eleke (Foul). 63. Sanchez (Foul). 74. Vila (Foul).
Die Unterschiede zwischen einer potentiellen Spitzenmannschaft der deutschen Bundesliga und einer Mannschaft, die sich seit Monaten im Mittelfeld der Challenge League aufhält, waren zu gross, als dass auch nur im Ansatz eine Überraschung möglich gewesen wäre.
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— Eintracht Frankfurt (@Eintracht) August 8, 2019
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Frankfurts Trainer Adi Hütter, unweit vom Ländle im vorarlbergischen Hohenems aufgewachsen, hatte vor dem Match von einem «starken Gegner» gesprochen. Vielleicht erreichte er damit, dass seine Spieler trotz der vermeintlich leichten Aufgabe mit voller Konzentration zur Sache gingen. Jedenfalls stand es vor 5900 Zuschauern schon nach 40 Minuten 0:3. Der serbische Offensivspieler Filip Kostic traf zweimal.
Die Frankfurter spielten noch ohne den verletzten Djibril Sow, dafür bis in die zweite Halbzeit hinein mit Gelson Fernandes, der die zentrale Position im Mittelfeld hielt.
Vaduz – Eintracht Frankfurt 0:5 (0:3)
5908 Zuschauer. - SR Tierney (ENG).
Tore: 11. Kostic 0:1. 27. Kostic 0:2. 40. Kohr 0:3. 53. Paciencia 0:4. 63. Gacinovic 0:5.
Vaduz: Büchel; Sülüngöz, Schmid, Simani; Dorn, Wieser (75. Sele), Prokopic, Göppel; Cicek (66. Frick), Coulibaly; Sutter (46. Schwizer).
Bemerkungen: Vaduz ohne Antoniazzi (gesperrt), Lüchinger, Mikus, Drazan und Milinceanu (alle verletzt). Eintracht Frankfurt bis 66. mit Gelson Fernandes (verwarnt), ohne Sow (verletzt). 91. Lattenschuss Rebic (Eintracht Frankfurt).
11 de David Gallego! 💪⚪️🔵#RCDE | #Volem | #EspanyoldeBarcelona | #RoadtoEuropaLeague pic.twitter.com/lI3OHG8CYi
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Unsere Aufstellung für das Hinspiel. Captain Pasci Schürpf fällt kurzfristig verletzt aus. Hopp Lozärn!#FCLRCD #UEL #nomeLozärn #seit1901fürimmer pic.twitter.com/eJnGpv7ZOb
— FC Luzern (@FCL_1901) August 8, 2019
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Don Alejandro