Was für ein Auftakt der Schweizer Sprinterinnen an den Olympischen Spielen in Tokio: Ajla del Ponte und Mujinga Kambundji liefern sich in den Vorläufen ein Fernduell um den Schweizer Rekord und qualifizieren sich souverän für die Halbfinals.
Six women go sub-11 in the women's 100m heats 🔥
— World Athletics (@WorldAthletics) July 30, 2021
10.78 @majo10s70 🇨🇮 = African record
10.82 @FastElaine 🇯🇲
10.84 @realshellyannfp 🇯🇲
10.91 @ajletta 🇨🇭national record
10.95 @MKambundji 🇨🇭
10.96 @daryllneita 🇬🇧#Tokyo2020 pic.twitter.com/A8jR6qA53p
Mujinga Kambundji nahm auf den letzten Metern ihres Vorlaufes etwas Tempo raus und egalisierte in 10.95 Sekunden als Laufzweite dennoch ihre persönliche Bestzeit, die zu jenem Zeitpunkt auch noch den Schweizer Rekord darstellte. Nur Minuten später war die Schweizer Bestmarke dann doch gebrochen, Ajla del Ponte drückte sie um vier Hundertstel auf 10.91 Sekunden.
Die 25-jährige Tessinerin lief im fünften Vorlauf im Sog von Shelly-Ann Fraser-Pryce 16 Hundertstel schneller als jemals zuvor. «Ich wusste, dass neben mir diese Lady läuft und wollte einfach so lange wie möglich mit ihr mithalten», sagte Del Ponte im Ziel gegenüber Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Dass ihre Rekordmarke lange Bestand haben wird, bezweifelte sie. «Wir laufen beide sehr gut», so Del Ponte.
Auch Kambundji hatte sich mit ihrem Vorlauf und der Halbfinal-Qualifikation zufrieden gezeigt. «Ich fühle mich wirklich gut und bin parat», sagte die WM-Dritte von Doha über 200 m gegenüber SRF. Zum Sieg reichte es ihr bei fast windstillen Verhältnissen zwar nicht, weil Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah in 10.85 Sekunden selbst für die Schweizerin unantastbar blieb, dennoch glückte ihr ein Auftakt nach Mass.
«Ich denke aber, ich kann nochmals zulegen für den Halbfinal», richtete die Schweizerin mahnende Worte an die Konkurrenz. Schliesslich waren lediglich vier Athletinnen in den Vorläufen schneller als Kambundji: Marie-Josée Ta Lou aus der Elfenbeinküste, die Jamaikanerinnen Thompson-Herah und Shelly-Ann Fraser-Pryce sowie Kambundjis Teamkollegin Del Ponte.
Mit Salomé Kora scheiterte die dritte Schweizerin am Start über 100 m wegen vier Hundertsteln im Vorlauf. Die 27-jährige Schweizerin verpasste in 11,25 Sekunden als Fünfte ihres Rennens die direkte Qualifikation und konnte bis zum drittletzten Vorlauf (mit Del Ponte) auf ein Weiterkommen via Zeit hoffen. Letztlich verlor die 27-Jährige allerdings wegen eines schlechten Starts die entscheidenden Hundertstel. (pre/sda)
Ich vertraue da auf die weibliche Vernunft