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Formel 1: Das sagt Nikita Masepin nach seinem Aus beim Haas-Team

Nikita Mazepin – nach nur 21 Formel-1-Starts ist seine Karriere (vorerst) zu Ende.
Nikita Mazepin – nach nur 21 Formel-1-Starts ist seine Karriere (vorerst) zu Ende.bild: imago-images.de

«Nicht fair» – Masepin tritt gegen Ex-Team nach und prüft Klage nach Formel-1-Aus

09.03.2022, 14:2809.03.2022, 14:49
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Der entlassene russische Formel-1-Fahrer Nikita Masepin schliesst ein juristisches Vorgehen gegen sein Ex-Team Haas nicht aus. Vorerst will er mit einer Stiftung Sportlern helfen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.

Auf Fragen zu Verbindungen zwischen seinem Vater und Russlands Präsident Wladimir Putin weicht Masepin aus. «Gibt es im Sport überhaupt keinen Platz für Neutralität?», will der 23-jährige Russe bei einer Videokonferenz in Moskau wissen und spannt einen Bogen bis in die Achtzigerjahre, als mehrere Nationen nicht an den Olympischen Sommerspielen 1980 in Moskau teilnahmen. «Hat ein Sportler nicht nur das Recht auf eine Meinung, sondern auch das Recht, diese Meinung aus der Öffentlichkeit herauszuhalten?»

Vater Mazepin traf Putin noch Mitte Januar im Kreml.
Vater Mazepin traf Putin noch Mitte Januar im Kreml.bild: imago-images.de

Nikita Mazepin:

«Ich sehe Formel 1 nicht als abgeschlossen für mich an. Ich werde in der körperlichen Verfassung bleiben, um Rennen fahren zu können, und nehme die Möglichkeit, wenn sie kommt. Die Formel 1 ist ein gefährlicher Ort, wo Vertrauen nötig ist. Das habe ich nicht mehr in Haas.»

Zum Ukraine-Krieg positionierte sich Masepin am Tag vor dem Start der offiziellen Testfahrten in Bahrain nicht. Seine Meinung will er nicht öffentlich kundtun. Stattdessen behält er sich rechtliche Schritte gegen seinen Rauswurf vor. «Es ist gut, sich alle Optionen offen zu halten», befand Masepin. Zugleich stellte er klar: «Ich will nicht an einen Ort zurück, an dem man mich nicht will.»

Hauptsponsor will Geld zurück

Dieser Ort ist Haas – und eine Rückkehr ohnehin ausgeschlossen. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der Rennstall am Samstag den Vertrag mit Masepin beendet. «Ich habe es auch aus der Presse erfahren. Ich wurde nicht vorgewarnt. Mir wurde nur gesagt, dass es so ist und dass es in 15 Minuten öffentlich wird. Natürlich denke ich, dass das nicht fair ist», erklärte der Rennfahrer.

Haas trennte sich ausserdem vom russischen Hauptsponsor Uralkali. Beim Bergbauunternehmen ist Masepins Vater Dimitri Miteigentümer, ihm werden enge Verbindungen zu Putin nachgesagt.

Uralkali forderte die «sofortige Rückerstattung der von Haas erhaltenen Beträge» für diese Saison. Das Unternehmen will nach eigener Aussage «seine Interessen im Rahmen der geltenden rechtlichen Verfahren» schützen. Die Rückerstattung soll in eine gemeinsame Stiftung mit Nikita Masepin einfliessen. «We Compete As One» will Athleten unterstützen, die aus politischen Gründen, «die ausserhalb ihrer Kontrolle liegen», von Spitzenwettbewerben ausgeschlossen sind. (pre/sda)

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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hans Jürg
09.03.2022 14:34registriert Januar 2015
«Gibt es im Sport überhaupt keinen Platz für Neutralität?»

Nein, in diesem Krieg nicht. Schon gar nicht, wenn man mit Pappis Geld seinem Hobby fröhnt und der Pappi offenbar sehr eng mit Putin ist.
20218
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frereau
09.03.2022 14:35registriert Januar 2019
Armer Oligarchensohn, der sich gerne mal prügelt und Frauen in den Ausschnitt greift. Da haben sicher sehr viele Menschen echtes Mitleid mit ihm.
Ironie off
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T. Eddy
09.03.2022 14:34registriert Oktober 2015
Das „F“ in Nikita Mazepin steht für Fairness
12710
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