Die LA Times schreibt von der möglicherweise schlimmsten Nacht der ganzen Vereinsgeschichte. Die erfolgsverwöhnten Fans buhten die Spieler nicht einmal mehr aus, so sehr ist einer der grössten Basketballklubs am Tiefpunkt angekommen. Der einstige Serienmeister ist das abgeschlagene Schlusslicht der Western Conference und wird die Playoffs verpassen.
I guess it's safe to say, Rest In Peace Los Angeles Lakers. #clipped
— Mitesh Patel (@Mpaddle) 7. März 2014
Als noch grössere Demütigung kommt hinzu, dass die historische Niederlage mit fast 50 Punkten Unterschied gegen den Stadtrivalen Los Angeles Clippers zustande kam, die früher immer «das Loserteam» der ganzen NBA stellten. Doch während bei den Clippers das Superstar-Duo Blake Griffin und Chris Paul auf dem Höhepunkt scheint, ist der ruhmreiche Stadtrivale so schlimm dran wie noch nie.
Am 12. April 2013 zog sich der Superstar der L.A. Lakers, Kobe Bryant, eine Achillessehnenruptur zu, womit er acht Monate aussetzen musste. Am 8. Dezember kehrte er zurück. Als die «schwarze Mamba» gerade mal sechs Spiele absolvierte, zog er sich einen Bruch des seitlichen Schienbeinkopfs im linken Knie zu.
Ohne ihn ist der 16-malige NBA-Champion nur die Hälfte wert. Der elegante Shooting Guard, für viele Fans nach Michael Jordan der beste Basketballspieler aller Zeiten, hat in seiner Karriere bereits über 30'000 Punkte erzielt und würde mit seinem Punkteschnitt von gut 25 Punkten dem Team sicher weiterhelfen können.
Doch die Verletzungsmisere von Bryant und dem gesamten Team kommt nicht aus heiterem Himmel. Der von Ehrgeiz getriebene Bryant, inzwischen auch schon 35-jährig, stand anfangs Saison teilweise fast die komplette Spielzeit auf dem Feld, um sein Team in die Playoffs zu führen.
Der zweifache MVP und Assist-König Steve Nash hat sogar schon 41 Jahre auf dem Buckel und wird in dieser Saison aufgrund diverser Verletzungen voraussichtlich keine Spiele mehr machen können. Im Sommer droht deshalb das Karriereende für den Kanadier, wenn die L.A. Lakers den Vertrag auflösen können.
Der letzte verbliebene Eckpfeiler im Team, der spanische Center Pau Gasol, vermag schliesslich die Last des Rumpf-Teams nicht alleine auf seinen Schultern tragen.
Kamans couch pic.twitter.com/GeZ3GLxdnN
— Artem (@nbarocksstc) 6. Februar 2014
Die Verletzungsmisere der Lakers hat bei einem Spiel sogar dazu geführt, dass ein Lakers-Spieler trotz sechstem Foul weiterspielen durfte, da kein gesunder Spieler mehr auf der Ersatzbank einsatzfähig war.
Endlich sind die aktuellen Resultate auch ein Symbol der verfehlten Transferpolitik der letzten Jahre. Nachdem die Lakers in den Saisons 2008/09 bis 2010/11 dreimal im Final standen, zweimal davon siegreich, konnten sie in den letzten beiden Spielzeiten in den Playoffs nicht überzeugen.
Dabei konnten die Lakers 2012/2013 mit Dwight Howard und Metta World Peace zwei äusserst defensivstarke Spieler an Bord holen, zusätzlich wurde noch der Trainer ausgetauscht. Doch auch mit dem neuen und aktuellen Coach Mike D'Antoni konnte die Talfahrt nicht gestoppt werden. Zur Saison 2013/2014 verliessen Metta World Peace und vor allem Dwight Howard Los Angeles wieder.
Diese Saison wurde von den Verantwortlichen als «Übergangssaison» ausgerufen und viele «Free Agents» mit Einjahresverträgen verpflichtet, um im Sommer einen Kaderschnitt zu machen. Hoffen wir für Edelfan Jack Nicholson, dass er das «Los Angeles Massaker» bis dahin unbeschadet übersteht.
The Los Angeles Lakers Massacre !
— Aedrian (@GenjiAedrian) 7. März 2014