Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 16:
Nach dem vorletzten Spieltag der Regular Season sind zehn der zwölf Playoff-Plätze fix vergeben. Um die beiden verbleibenden Plätze kämpfen noch fünf Teams: Die Philadelphia Eagles und die Dallas Cowboys in der NFC, die Tennesse Titans, die Pittsburgh Steelers und die Oakland Raiders in der AFC.
» Hier geht's zu den kompletten Standings nach Week 16.
Es war ein Alles-oder-Nichts-Spiel: Je sieben Siege und sieben Niederlagen hatten die Philadelphia Eagles und die Dallas Cowboys vor dem Direktduell auf dem Konto, es war also klar: Der Sieger hat die Krone der NFC East so gut wie sicher, der Verlierer die Playoffs wohl verspielt.
Bis kurz vor Schluss stand das Spiel trotz 17:9-Führung für die Eagles auf der Kippe – ein Touchdown und eine Two-Point-Conversion und es würde in die Verlängerung gehen. Cowboys-Quarterback Dak Prescott führte sein Team noch einmal übers Feld, doch 75 Sekunden vor Schluss platzte der Overtime-Traum. Star-Receiver Ezekiel Elliott konnte Prescotts Pass bei einem vierten Versuch nicht fangen und so kamen die Eagles in Ballbesitz. Mit einem letzten First Down brachten sie den wichtigen Sieg in der Folge über die Zeit.
Die Eagles feierten ausgelassen – nach einer 5:7-Bilanz vor einigen Wochen schienen die Playoffchancen nur noch gering, nun fehlt nur noch ein Sieg über die New York Giants zum Titel in der NFC East. Dallas dagegen muss auf die Giants hoffen und selbst die Washington Redskins schlagen.
Die Baltimore Ravens haben sich mit dem elften Sieg in Folge (!) den ersten Platz in der AFC und damit das durchgehende Heimrecht in den Playoffs gesichert. Überragend beim 24:15-Sieg bei den Cleveland Browns? Natürlich MVP-Anwärter Lamar Jackson.
Der erst 22-jährige Ravens-Quarterback überzeugte mit 238 Passing sowie 103 Rushing Yards und drei Touchdown-Pässen. Besonders beeindruckend waren die letzten beiden Minuten vor der Pause: In 110 Sekunden führte er sein Team zweimal übers ganze Feld und fand in der Endzone jeweils Mark Andrews für den Touchdown.
Einen Rekord hat Jackson bei seiner Riesenshow natürlich auch noch gebrochen: Seit gestern ist er der erste Quarterback der NFL-Geschichte, der in einer Saison über 3000 Passing Yards und über 1000 Rushing Yards erzielt hat.
Mit der 15:24-Niederlage gegen die Ravens haben sich die Cleveland Browns endgültig aus dem Playoff-Rennen verabschiedet. Zum elften Mal in Folge beenden sie eine Saison damit mit einer Negativbilanz (momentan 6-9). Dabei galten die Browns vor der Saison nach hochkarätigen Zugängen noch als grosser Geheimfavorit auf den Super-Bowl-Titel.
Doch ein paar Superstars und aufstrebende Talente machen noch keinen Champion. Das Spielsystem passt nicht zum Kader und die fehlende Disziplin im Team wird immer offensichtlicher. Mitten im Spiel gegen die Ravens legte sich der umstrittene Star-Receiver Odell Beckham Jr., der in dieser Saison eher durch markante Schuhe oder teure Uhren als mit Leistung auf dem Feld aufgefallen ist, mit Trainer Freddie Kitchens an und geigte diesem wild gestikulierend die Meinung.
Odell is very upset with Kitchens. pic.twitter.com/q3JGuJp1Mm
— Dov Kleiman (@NFL_DovKleiman) December 22, 2019
Ein absolutes No-Go in der NFL und dennoch kein Einzelfall: In der Vorwoche knöpfte sich OBJs Receiver-Kollege Jarvis Landris den Browns-Coach vor.
Last week it was Jarvis Landry, this week it's @obj, the players don't seem to respect Kitchens and every outburst causes everyone to laugh at the #Browns on social media. How can ownership keep Kitchens after this year?pic.twitter.com/2Je2nUhDg1
— Dov Kleiman (@NFL_DovKleiman) December 22, 2019
Die New Orleans Saints sind dem Freilos in der ersten Playoff-Runde mit einem 38:28-Sieg gegen die Tennessee Titans einen grossen Schritt nähergekommen. Das Team um Superstar-Quarterback Drew Brees steht jetzt bei einer 12-3-Bilanz, die Green Bay Packers müssen heute im Monday Night Game gegen die Minnesota Vikings nachlegen.
Beim souveränen Sieg in Nashville war Michael Thomas der Mann des Spiels. Der Wide Receiver fing seinen 145. Pass und knackte damit den Rekord von Hall-of-Famer Marvin Harrison für die meisten gefangenen Pässe in einer Saison.
Zwölf Pässe von Brees fing er und holte sich damit eine weitere Bestmarke: Dank den 136 Receiving Yards gegen die Titans hat Thomas in den ersten vier Jahren seiner Karriere 5475 Receiving Yards gesammelt, so viele wie kein Anderer vor ihm.
Einen bitteren Ausrutscher leisteten sich die Pittsburgh Steelers bei der 10:16-Niederlage gegen die New York Jets. Die Steelers haben sich dadurch eine mögliche Playoff-Teilnahme deutlich schwerer gemacht. Das letzte Spiel kommende Woche gegen die Baltimore Ravens muss gewonnen werden, bei einer gleichzeitigen Niederlage der Tennessee Titans.
Für die Jets war es der sechste Saisonsieg – für Quarterback Sam Darnold zudem ein ziemlich schmerzhafter. Kurz vor der Halbzeit wurde der Jets-Spielmacher von T.J. Watt hart angegangen und dabei dort getroffen, wo es am meisten weh tut. Voll in die Kronjuwelen! Darnold sackte zusammen, produzierte einen Fumble, konnte nach einer kurzen Verschnaufpause aber weiterspielen.
Beim für den Playoff-Kampf unbedeutenden Duell zwischen den Indianapolis Colts und den Carolina Panthers sorgte ein kleiner Mann für grosses Aufsehen: Der nur 1,73 Meter grosse Colts-Running-Back Nyheim Hines trug beim 38:6-Kantersieg seines Teams gleich zwei Punt Returns in die Endzone. Damit ist Hines der erste NFL-Profi seit 2012, dem dieses Kunststück gelungen ist.
Eine grosse Show liefert einmal mehr auch Patrick Mahomes ab. Der Quarterback der Kansas City Chiefs führt sein Team mit 251 Passing Yards und zwei Touchdown-Pässen zum lockeren 26:3-Sieg gegen die Chicago Bears. Einmal lief Mahomes gar selbst in die Endzone, wenig später kann er sich einen Seitenhieb gegen den Gegner nicht verkneifen.
Nach dem Touchdown zum 17:0 zählte Mahomes durch – von 1 bis 10. An jener Stelle wurde der Youngster im NLF-Draft 2017 gezogen. Neun Teams hätten sich ihn also vor den Chiefs schnappen können. Darunter auch die Bears, die sich aber lieber die Dienste von Mahomes' Quarterback-Kollegen Mitchell Trubisky sicherten – was sich natürlich längst als grosser Fehler herausstellte.
Pat Mahomes counted to 10 to let the Bears know where he landed in the draft 🧐
— Bleacher Report (@BleacherReport) December 23, 2019
(via @Chiefs)pic.twitter.com/AIBAngJF0W
Im packenden Duell zwischen Miami und Cincinnati erzwangen die Bengals trotz zwischenzeitlich hohem Rückstand noch eine Overtime – dank starker 23 Punkte im Schlussviertel. Von 12:35 kam das Liga-Schlusslicht noch auf 35:35 und das mit einer gelungenen Hail Mary, einem gelungenen Onside-Kick und zwei gelungenen Two-Point- Conversions.
In der Verlängerung setzten sich die Dolphins dank eines Field Goals aber durch und feierten einen 38:35-Erfolg. Dadurch ist klar, dass die Bengals die Saison als schlechtestes Team abschliessen und im Draft 2020 den ersten Pick kriegen.
Eigentlich waren die Playoff-Träume der Oakland Raiders ja längst geplatzt, doch trotz einer 7:8-Bilanz lebt der Traum von der Postseason auch nach Week 16 noch. Fünf Spiele mussten am Wochenende zu ihren Gunsten ausgehen und alles trat ein:
Unfassbar, doch es geht noch weiter! Damit die Raiders tatsächlich in die Playoffs müssen am letzten Spieltag folgende vier Bedingungen erfüllt werden:
Trifft alles ein, würden sie die Raiders gegen die Steelers in der Tiebreak-Regelung durchsetzen, weil sie bei ihren acht Erfolgen die stärkeren Gegner besiegten.
*Michael Gallup, wobei er noch kein Star ist... Wenn man jemand als Star-Receiver bei den Cowboys betiteln würde, dann wäre das Amari Cooper.
Ebenfalls ist Elliot Runningback :)