Aus dem Nichts ins Rampenlicht. Triathletin Julie Derron erfährt gerade am eigenen Leib, wie es Sportlerinnen und Sportlern geht, die an Olympischen Spielen eine Medaille gewinnen. Vor allem dann, wenn sie wie die 27-jährige Zürcherin der breiten Öffentlichkeit noch kein Begriff sind, wollen viele Reporter alles von einem wissen.
Dabei bringen die Chronistinnen und Chronisten in den Gesprächen nach dem Rennen auch in Erfahrung, weshalb in aller Welt Julie Derron ausgerechnet Pistolen als Ohrstecker trägt.
Mit einem Lachen wies Derron laut der Agentur Keystone-SDA auf ihren Trainer hin, Brett Sutton. Der war schon der Erfolgscoach von Olympiasiegerin Nicola Spirig und hat den Ruf, im positiven Sinn ein wenig verrückt zu sein.
Derron erklärte, die Ohrstecker gingen auf den Beginn der Zusammenarbeit zurück. «Als ich mit Brett Sutton vor etwa acht Jahren angefangen habe, sagte er mir, ich sei eine ‹little pistol› (kleine Pistole), weil ich noch keine ‹gun› (Gewehr), also noch nicht gut genug sei.» Den Ohrschmuck habe sie von Sutton als Glücksbringer erhalten, verriet sie. Und lachte, als sie sagte:
Die Silbermedaillengewinnerin gab auch Auskunft über ihren Tagesablauf – schliesslich startete das Rennen schon morgens um 8 Uhr mit einem Sprung in die Seine. «Um 4 Uhr hat der Wecker geklingelt. Um halb 4 entschieden sie, was passiert. Ich habe auf das Mail geschaut und wusste: Go!»
Julie Derron, die Ernährungswissenschaften studiert hatte, ass schon warm, bevor in Paris der Tag angebrochen war. Ihr Frühstück? «Reis und Honig. Man gewöhnt sich als Athlet daran, um 5 Uhr morgens Reis zu essen.»