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Olympia 2024

Wie die Schweiz bei Olympia noch mehr Medaillen gewinnen möchte

This combo image shows the 8 Olympic medallists from the Swiss Olympic delegation, from Left to right and top to bottom, Chiara Leone (gold in shooting), Zoe Claessens (bronze in BMX), Tanja Hueberli  ...
Die acht Medaillen, die die Schweiz in Paris gewann.Bild: keystone

Wie die Schweiz bei Olympischen Spielen noch erfolgreicher werden möchte

Der Schweizer Delegationsleiter Ralph Stöckli zieht nach den Olympischen Spielen von Paris eine positive Bilanz. Sie geht über das gute Abschneiden der Schweizer Athletinnen und Athleten hinaus.
11.08.2024, 13:1511.08.2024, 18:03
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Bereits eine Stunde vor der offiziellen «Bilanz-Rede» sitzt Ralph Stöckli im Maison Suisse und plaudert wie alle anderen auch über die vergangenen drei Wochen in Paris. Dabei stehen – und das mag überraschen – nicht die Resultate der Schweizer Delegation im Vordergrund.

Jeder und jede erzählt von den freudigen Tagen in Paris: Das Verkehrs-Konzept hat funktioniert, die Stimmung war super, alles war auf Nachhaltigkeit ausgelegt, es wurde sehr wenig gebaut, es war ein Fest vor teils einmaligen Kulissen.

«Das kann nur der Sport»

«207 Nationen während drei Wochen so eng zusammenbringen, das kann nur der Sport», betont Stöckli. «Das Organisationskomitee und das IOC haben gehalten, was sie mit Olympischen Spielen inmitten der Weltstadt Paris versprochen haben.» Und auch Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl schwärmt: «Paris pulsiert, super gemacht.»

Im offiziellen Teil lobt Stöckli die Breite des Schweizer Sports mit acht Medaillen in sieben Disziplinen und 32 Diplomen in 17 Sportarten. «Unsere Grundlage ist gut, die Schweiz hat sich auf einem höheren Level etabliert.»

Den Schwerpunkt seiner Ausführungen legt der ehemalige Spitzen-Curler auf die Lehren von Paris 2024. Er nennt drei Kernpunkte, in denen das Schweizer Sportsystem optimiert werden müsse, um erfolgreich zu bleiben und um aus den neun vierten Plätzen auch die eine oder andere Medaille mehr zu machen.

Swiss Olympic Chef de Mission Ralph Stoeckli speaks during the swiss olympic final media conference at the 2024 Paris Summer Olympics, in Paris, France, Sunday, August 11, 2024. (KEYSTONE/Anthony Anex ...
Ralph Stöckli zieht Bilanz.Bild: keystone

Synergien mit der Wirtschaft nutzen

«Die Schweiz ist führend in den Bereichen Forschung und Innovation. Dieses Wissen und diese Kompetenzen müssen wir noch besser in den Spitzensport übernehmen und dabei auch Synergien mit der Wirtschaft nutzen», sagt Stöckli zum ersten Punkt. Swiss Olympic verfolge diesen Weg seit Sommer 2022 mit dem Projekt «Schweizer Olympia Park» als Netzwerk von innovativen Kräften aus Sport, Wirtschaft und Wissenschaft. «Aber da liegt noch viel Potenzial brach.»

Trainern Sorge halten

Als zweiten Punkt spricht Stöckli die Rochaden bei den Trainerinnen und Trainern nach den Olympischen Spielen an. «Es muss unser Ziel sein, den Coaches einen langfristigen, konkreten Karriereweg aufzuzeigen und dafür zu sorgen, dass sie mit ihrem Fachwissen so lange wie möglich in unseren Verbänden und im Sportsystem Schweiz tätig sind.» Wenn man immer wieder bei null anfangen müsse, habe man verloren.

Fokus auf das Individuum

Als dritte Erkenntnis hebt der Delegationsleiter die individuelle Förderung der Athletinnen und Athleten hervor, die immer wichtiger werde. Dieser Punkt sei bekannt, aber im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer Länder sei ihm dies nochmals speziell bewusst geworden. «Gezielt individuell fördern, das führt zum Erfolg.» (ram/sda)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Händlmair
11.08.2024 18:09registriert Oktober 2017
Was mich dieses Jahr massiv geärgert hat, ist das künstliche Hochstilisierung der einzelnen Wettkämpfer durch die Medien. Da wurden Erwartungen derart hoch geschraubt, dass das nicht gewinnen der Goldmedaille sich anfühlte wie ein grosses Desaster. Dabei haben die Schweizer sehr viele tolle Leistungen gezeigt und können stolz auf das erreichte sein.
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themachine
11.08.2024 13:24registriert Juni 2015
Wenn man im Medaillenspiegel hinter Österreich landet, darf man eigentlich nicht zufrieden sein.
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