Catherine Debrunner gewann an den Paralympics in Paris ihre zweite Medaille. Die Thurgauerin holte über 800 m in der Kategorie T53 Gold. Die 29-Jährige gewann im gefüllten Stade de France nicht nur souverän Gold, sondern stellte auch noch einen neuen paralympischen Rekord auf.
In Tokio 2021 hatte Catherine Debrunner über die zwei Bahnrunden noch Bronze geholt. Nun war sie eine Klasse für sich. Die Ostschweizerin bot beim Start-Ziel-Sieg eine Machtdemonstration. Sie legte einen derart fulminanten Start hin, dass keine einzige Konkurrentin vom Windschatten profitieren konnte.
Catherine Debrunner startet in Paris über sechs Distanzen und ist in allen ausser über 5000 m Weltrekordhalterin auf der Bahn.
Auch die 39-jährige Manuela Schär absolvierte die zwei Runden in der Kategorie T54 so schnell wie noch keine Frau zuvor an Paralympischen Spielen und sicherte sich nach einem starken Schlussspurt souverän Gold. Bis zur letzten Kurve reihte sich Schär noch auf Position drei ein.
«Es ist ein ziemliches Gefühlschaos», erklärte die Luzernerin nach dem Triumph beim SRF. «Ich hatte echt an der riesigen Enttäuschung gestern zu knabbern und hatte ein schlechtes Gefühl. Ich dachte, die Bahn liegt mir nicht so.» Dieses Gefühl zur Seite zu schieben, sei schwierig gewesen, doch: «Ich habe mir gesagt, mach einfach, was möglich ist. Es sind meine letzten Bahnkämpfe und das vor einem solchen Publikum. Es hat geklappt, das ist unglaublich.»
Die Luzernerin bestreitet bereits ihre sechsten Paralympics. Für die 39-Jährige war es das letzte Bahnrennen, danach fokussiert sie sich auf den Marathon. Bei ihrer ersten Teilnahme 2004 in Athen gewann Manuela Schär Silber über 200 m und Bronze über 100 m. Insgesamt zieren nun sechs Olympia-Medaillen ihr Palmarès.
Leo McCrea gewinnt an den Paralympics Gold über 100 m Brust. Der 20-Jährige holt für die Schweiz bereits die sechste Medaille in Paris. McCrea ist britisch-schweizerischer Doppelbürger, startet seit fünf Jahren für die Schweiz, wohnt und studiert aber in England.
Die 100 m Brust sind die Paradestrecke von McCrea, der nicht als erster Goldanwärter galt. Aber der kleinwüchsige Sportler verbesserte seine persönliche Bestzeit um zwei Sekunden und schlug in 1:27 Minuten an, obwohl er den Beinschlag nicht anwenden kann und praktisch keine Gleitphase hat. Nach EM-Bronze 2024, WM-Silber 2023 holte das jüngste Mitglied der Schweizer Delegation nun Olympia-Gold für sein Palmarès. (nih/sda)