Ponti schwamm im Pariser Schwimmbecken in der La Défense Arena exakt gleich schnell, wie er es am Dienstag getan hatte. In den Halbfinals hatte er den von ihm an der WM 2022 in Budapest aufgestellten Rekord um sechs Hundertstel unterboten und in 1:54,14 Minuten angeschlagen.
Genau drei Jahre nach seinem Bronze-Coup an den Olympischen Spielen in Tokio reichte eine erneute Top-Zeit jedoch nicht, um sich im zweiten Olympiafinal zum zweiten Mal mit Edelmetall zu belohnen. Zu Bronze fehlten 1,34 Sekunden.
«Ich bin mit dem Ergebnis und der Zeit zufrieden», erklärte Ponti in der Mixed Zone. «Ich schwimme zweimal 1:54,14 Minuten, mache fünf Positionen gut im Vergleich zu den Spielen in Tokio, wo ich in dieser Disziplin nicht im Final stand.» Er habe alles gegeben und auf den letzten 50 Metern so sehr gepusht. «Aber sie waren einfach besser vor mir», sagte Ponti.
Olympiasieger wurde etwas überraschend Léon Marchand. Der französische Jungstar fing Topfavorit Kristof Milak aus Ungarn mit einem unwiderstehlichen Schlusssprint auf den letzten Metern noch ab und stellte in 1:51,21 Minuten einen neuen Olympiarekord auf. Für den 22-Jährigen war es nach Gold über 400 m Lagen bereits der zweite Olympiasieg. Bronze ging an den Kanadier Ilya Kharun, der seiner Rolle als Medaillenkandidat gerecht wurde.
Ponti wird am Freitagmorgen in den Vorläufen über 100 m Delfin antreten. Die Halbfinals sind für Freitagabend, der Final für Samstag angesetzt. In seiner Paradedisziplin gewann Ponti vor drei Jahren in Tokio sensationell Olympia-Bronze.
«Ich habe vor den Olympischen Spielen gesagt, dass es über 100 m Delfin viele Kandidaten geben wird», sagte Ponti. Er werde zuerst an die Vorläufe, dann an die Halbfinals und erst dann an den Final denken. «Aber wenn man nicht von Medaillen träumt, macht es keinen Sinn zu schwimmen.»
Roman Mityukov qualifiziert sich an den Olympischen Spielen souverän für den Final über 200 m Rücken. Der Genfer unterstreicht mit der zweitschnellsten Zeit in den Halbfinals seine Medaillenambitionen.
Der WM-Zweite Mityukov gewann den zweiten Halbfinal dank eines erneut starken Schlusssprints und schlug in 1:56,05 Minuten an. Damit war er am Abend nach seinem 24. Geburtstag noch einmal mehr als eine halbe Sekunde schneller als in den Vorläufen am Morgen, die er als schnellster absolviert hatte. In den Halbfinals schwamm lediglich der Ungar Hubert Kos noch schneller als Mityukov – um neun Hundertstel.
Überraschend nicht in den Final der schnellsten acht Schwimmer vom Donnerstagabend schaffte es Ryan Murphy. Der Amerikaner, seines Zeichens vierfacher Olympiasieger, kam nicht über Rang 10 hinaus. (abu/sda)