Die Schweizer Unihockeyanerinnen stehen an der Heim-WM im Final. Sie gewannen den Halbfinal gegen Tschechien nach einer unglaublichen Wende dank einem Treffer von Michelle Wiki in der Verlängerung mit 7:6.
Das ist wohl nur im Unihockey möglich. Noch zwei Minuten vor Schluss lagen die Schweizerinnen mit 2:6 zurück, doch dann begann das «Wunder von Neuenburg». Dank vier Treffern von Julia Suter (2), Seraina Ulber und Michelle Wiki innerhalb von 79 Sekunden konnte zum 6:6 ausgeglichen und eine Verlängerung erzwungen werden. Und in dieser gelang wiederum Wiki, einer der erfahrensten Akteurinnen im Schweizer Team, die Entscheidung zum 7:6 und zur (erst) dritten Qualifikation der Schweizerinnen für einen WM-Final.
Die Schweizerinnen waren sich der Schwere ihrer Halbfinal-Aufgabe sehr wohl bewusst gewesen. In den vier letzten Direktbegegnungen gegen die Osteuropäerinnen hatten durchweg Niederlagen resultiert, zudem waren zuvor die drei letzten WM-Bronzespiele jeweils nur denkbar knapp zu ihren Gunsten ausgegangen.
⏰ 65’ GOLDEN GOAL IN OVERTIME! Switzerland have done the unthinkable! From 2:6 down with 1 minute 42 seconds left of the game, they rallied to 6:6 and now have clinched the winner in overtime! 🇨🇭7:6🇨🇿 The home gold medal dream goes on! #floorball #floorballized #WFCNeuchatel pic.twitter.com/cZF4V9hc8h
— IFF WFC (@iffwfc) December 14, 2019
Doch dann missglückte dem Team von Rolf Kern der Start komplett. Die nervös und wie blockiert wirkenden Schweizerinnen gerieten früh innert 97 Sekunden mit 0:3 in Rückstand. Als den Tschechinnen mit dem fünften Tor ihres Paradeblocks in der 44. Minute das 6:1 gelang, schien die Partie endgültig gelaufen zu sein – bis, eben, zum «Wunder von Neuenburg».
Am Sonntag treffen die Schweizerinnen nun im Final auf Schweden, das sich gegen die Finninnen allerdings weit schwerer tat als erwartet und bis zuletzt um den knappen 5:4-Erfolg bangen musste. Trotzdem steht das Team von Rolf Kern vor einer Herkules-Aufgabe und wird diese als krasser Aussenseiter in Angriff nehmen. Der bislang einzige Sieg gegen die Schwedinnen, die ihren siebten Titel in Serie anstreben, liegt nämlich bereits fast 15 Jahre zurück. Gegen die Skandinavierinnen gingen zudem alle neun bisherigen Direktbegegnungen an Titelkämpfen verloren, die letzte vor zwei Jahren im Übrigen gleich mit 3:12 und der Halbfinal an der letzten Heim-WM 2011 mit 2:11. (zap/sda)