Die Schweizer Curlerinnen um Skip Binia Feltscher sind Weltmeisterinnen. Im Final der WM im kanadischen Saint John besiegten sie die favorisierten Kanadierinnen 9:5.
Die im Endspiel herausragend aufspielenden Schweizer Meisterinnen Christine Urech, Franziska Kaufmann, Irene Schori und Binia Feltscher vom CC Flims holten damit den vierten WM-Titel für das Schweizer Frauencurling nach Basel Albeina (Gaby Casanova, 1979), Bern (Erika Müller, 1983) und Davos (Mirjam Ott, 2012).
Die Schweizerinnen lagen im Final gegen die Formation von Skip Rachel Homan lange Zeit zurück. Die Wende kam im 8. End, als die Schweizerinnen dank einem Dreierhaus mit 6:5 erstmals in Führung gehen konnten. Im 9. End gelang es den Schweizerinnen auf brillante Weise, ihre Steine im Zentrum zu schützen. Rachel Homans letzter verzweifelter Versuch über einen seitlichen Stein missriet, sodass die Schweizerinnen weitere drei Steine zum entscheidenden 9:5 stehlen konnten. Im Laufe des 10. und letzten Ends mussten die Kanadierinnen aufgeben.
Dem Schweizer Team ist es als einzigem an dieser WM gelungen, die hoch favorisierten kanadischen Meisterinnen zu schlagen - und dies sowohl in der Vorrunde als auch im Final. Dazwischen siegten die Kanadierinnen gegen die Schweiz im Playoff-Spiel. Bei ihrem überlegenen Sieg in der hochwertig besetzten Landesmeisterschaft hatte Homans Crew kein einziges Spiel verloren. An der WM gewannen sie 11 von 13 Partien. Einzig das starke Schweizer Team konnte also die Serie durchbrechen.
Für die 35-jährige Flimserin Binia Feltscher persönlich ist der WM-Titel der zweite grosse Erfolg nach der Olympia-Silbermedaille von 2006, die sie als Nummer 3 im Team ihrer heutigen Rivalin Mirjam Ott gewonnen hatte. Die Lysserin Christine Urech, die Grindelwalderin Franziska Kaufmann und die Zürcherin Irene Schori traten in Saint John in der kanadischen Provinz New Brunswick als WM-Debütantinnen an. Umso erstaunlicher und höher einzuschätzen ist der Triumph.
Das ganze Team spielte im Final ruhig, auf sehr hohem Niveau und clever. Trotz dreimaliger Rückstände von zwei Steinen (0:2, 2:4, 3:5) gingen die Schweizerinnen nie übermässige Risiken ein. Vielmehr warteten sie auf ihre Chance – die dann auch kam und die sie packten. (rey/si)