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WM 2014

Sex oder kein Sex: Das ist wieder einmal die Frage während der WM

Bringt Enthaltsamkeit den Erfolg?

Sex oder kein Sex: Das ist wieder einmal die Frage während der WM

04.06.2014, 21:0705.06.2014, 10:28
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Schon die alten Griechen glaubten, ein Athlet sollte vor einem Wettkampf auf Beischlaf verzichten, da ein Abfluss des Spermas seine Aggressivität verringern würde. Obwohl es keinerlei wissenschaftliche Belege für diese These gibt, beschäftigt sich die Sportwelt noch heute damit. Und ganz aktuell die 32 Teams, die zur Fussball-WM in Brasilien fahren.

Mexiko-Trainer Miguel Herrera
Mexiko-Trainer Miguel HerreraBild: AFP

Mexiko-Trainer Miguel Herrera sagte im Mai gegenüber den Medien, wenn ein Spieler nicht einen Monat auf Sex verzichten könne, dann sei er nicht professionell genug. Später relativierte er seine Worte. Doch die Ansage an seine Mannschaft scheint klar.

Laut AP verbieten mehrere europäische Teams Sex vor einem Spiel, darunter Deutschland und Spanien.

Brasilien-Trainer Felipe Scolari
Brasilien-Trainer Felipe ScolariBild: SERGIO MORAES/REUTERS

Brasilien-Trainer Felipe Scolari rät seinen Spielern hingegen lediglich, «normalen Geschlechtsverkehr» zu praktizieren aber auf «Akrobatik» im Schlafzimmer zu verzichten. Dabei hatte er 2002 Sex gänzlich verboten – und wurde Weltmeister. «Der Chef sagte uns, dass ein Mann, der seinen Penis nicht kontrollieren kann, kein Mann ist, sondern ein irrationales Tier», erinnerte sich später Ronaldo, der vom «Schmerz da unten» sprach.

USA-Trainer Jürgen Klinsmann
USA-Trainer Jürgen KlinsmannBild: Getty Images North America

Sehr liberal geht es bei Team USA zu und her. Trainer Jürgen Klinsmann versicherte in einem Interview, diesbezüglich locker drauf zu sein. «Die Familien sind immer willkommen, sie werden bei den Spielen dabei sein, sie dürfen ins Hotel kommen, wir werden zusammen grillieren», sagte der deutsche Weltmeister von 1990. 

Kolumbien-Legende Carlos «El Pibe» Valderrama
Kolumbien-Legende Carlos «El Pibe» ValderramaBild: EPA

Noch einen Schritt weiter geht Kolumbien-Legende Carlos «El Pibe» Valderrama. Er glaubt, Team Kolumbien wäre an den Turnieren in den 1990er Jahren sogar erfolgreicher gewesen, hätte es kein Sexverbot gegeben. Vielleicht denkt auch er wie andere Athleten, Sex baue Stress ab und münde in guten Schlaf, was der Spielform zugute käme.

Die US-Sportärztin Pamela Peeke hält die Debatte für sexistisch, denn bei Athletinnen frage sich niemand, ob sie vor einem Wettkampf Sex hatte. «Es gibt diese weitverbreitete Vorstellung, dass Männer sich einfach nicht beherrschen können», sagte sie gegenüber AP.

(kri)

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