Eine Frau erhält derzeit Behandlung, nachdem sie am Mittwochmorgen in Salt Lake City auf einen Umspannwerkstransformator kletterte und Teile der Umspannanlage beschädigte. Um sie vor einem Stromschlag zu schützen, mussten die Behörden den Strom für mehr als 800 Haushalte vorübergehend abschalten. Anschliessend wurde die Frau von der Polizei festgenommen und ins Krankenhaus gebracht. Sie leidet anscheinend unter einer psychischen Störung.
Ryan Kent, ein Zeuge des Vorfalls, war gerade in der Stadt unterwegs, als er mehrere Polizeiautos bei einer Umspannstation bemerkte. Kent berichtete, dass er die Frau auf dem Transformator stehen sah und dass sie der Polizei «Obszönitäten» zurief, während diese versuchte, sie herunterzulocken. Bald darauf seien weitere Polizeiautos am Einsatzort eingetroffen. Die Frau habe gerufen, dass die Welt nicht mehr sicher sei und dass sie sich und ihre zukünftigen Kinder in Gefahr sehe. Über einen Zeitraum von 20 bis 30 Minuten versuchten Verhandler der Polizei, sie zum Abstieg zu bewegen, während sich ein immer grösser werdendes Zuschauerpublikum um das Umspannwerk bildete.
«Wir waren wirklich besorgt um sie», sagte Kent. «Wir haben gehofft, dass sie sicher ist und wieder herunterkommt.» Die Behörden begannen schliesslich, die Frau mit Hubarbeitsbühnen zu umzingeln. Doch die Frau trat gegen die Geräte und kletterte «wie eine Schlingpflanze» an einer Stromleitung empor, so der Augenzeuge. Als sie sich auf den Rand einer Hebebühne stellte, feuerte ein Polizist ein Gummischrot-Projektil auf sie ab, wobei die Frau aufschrie und schliesslich kollabierte. Ein Krankenwagen transportierte die Frau auf einer Trage ab.
Dave Eskelsen, ein Sprecher von Rocky Mountain Power, bestätigte den Vorfall und erklärte, dass der Stromausfall für die rund 800 Haushalte von etwa 11 Uhr bis kurz vor 13 Uhr andauerte. Eskelsen warnte, dass Umspannwerke gefährliche Orte seien und der Zutritt ohne entsprechende Schulung extrem riskant sei. Die Polizei von Salt Lake City teilte mit, dass sie daran arbeite, der betroffenen Person die nötige Unterstützung zukommen zu lassen, machte jedoch keine Angaben zur Identität der Frau.