Beim Wiederanfahren des AKW Gösgen nach der Jahresrevision ist im nichtnuklearen Teil der Anlage ein Leck in einer Rohrleitung festgestellt worden. Dies hat zur Folge, dass das Kraftwerk erst Mitte Woche wieder Strom ans Netz abgeben kann.
Das Auswechseln eines Rohrstückes des Frischdampfumleitsystems sei aufwendiger als erwartet, sagte Konstantin Bachmann vom AKW Gösgen am Montag auf Anfrage. Deshalb könne das Werk voraussichtlich erst ab Mitte Woche wieder Strom produzieren.
Im Containment des AKW Leibstadt (KKL) müssen Löcher, die für das Aufhängen von Handfeuerlöschern durch die gesamte Betonwand getrieben wurden, gestopft werden. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI übt in einer eigenen Medienmitteilung heftige Kritik am KKL. Wegen des Vorkommnisses sei es zwar zu keiner Kontamination der Umgebung gekommen. Ein solches Vorkommnis dürfe aber nicht passieren, wird Georg Schwarz, der Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke des ENSI, zitiert.
Der Fehler weise auf ein bedeutendes Defizit im organisatorischen Bereich hin. Die Bohrungen seien wanddurchdringend und stellten somit eine Beschädigung des Primärcontainments dar, schreibt das ENSI weiter.
Zudem ist es am Samstagmorgen zu einer Schnellabschaltung des Reaktors gekommen. Radioaktivität trat dabei nicht aus. Aufgrund einer Anzeige im Bereich Neutronenfluss-Messung habe sich die Anlage ordnungsgemäss automatisch abgeschaltet, teilte das KKL mit. Dabei hätten alle Systeme einwandfrei funktioniert, die Steuerstäbe seien automatisch eingefahren und der Reaktor heruntergefahren worden, schreibt das KKL. (whr/sda)