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Schweiz wird bei der Gleichstellung von Ruanda überholt – und fällt aus den Top 10

Gender Gap Report 2014

Schweiz wird bei der Gleichstellung von Ruanda überholt – und fällt aus den Top 10

28.10.2014, 03:2928.10.2014, 10:31
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Die Schweiz hat auf der weltweiten Gleichstellungs-Rangliste zwei Plätze eingebüsst und belegt neu den 11. Platz. Sie fällt im Vergleich mit anderen Ländern zurück, weil diese rascher voranschreiten, wie aus dem Global Gender Gap Report 2014 des World Economic Forum (WEF) hervorgeht.

An der Spitze des Gleichstellungs-Berichts liegen Island, Finnland, Norwegen, Schweden und Dänemark. Vor der Schweiz konnten sich im laufenden Jahr ausser den nordischen Staaten auch Nicaragua, Ruanda, Irland, die Philippinen und Belgien positionieren. Schlusslicht ist wiederum Jemen.

Im ersten Global Gender Gap Report im Jahr 2006 belegte die Schweiz Platz 26. Damit gehört sie zu den Ländern im Index, die sich seitdem am meisten verbessert haben, wie das WEF mitteilte. Der Global Gender Gap Index listet 142 Länder hinsichtlich der Geschlechterkluft im Gesundheits- und Bildungsbereich sowie nach ökonomischen und politischen Kennzahlen auf.

Die Top 10
1. Island
2. Finnland
3. Norwegen
4. Schweden
5. Dänemark
6. Nicaragua
7. Ruanda
8. Irland
9. Philippinen
10. Belgien
(11. Schweiz)

Gleichstellung von Frauen schreitet langsam voran

Bei der Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz gab es in den vergangenen neun Jahren nur eine geringfügige Verbesserung. So lag das geschlechterspezifische Gefälle hinsichtlich wirtschaftlicher Beteiligung und Chancengleichheit im ersten Global Gender Gap Report 2006 bei 56 Prozent weltweit. Aktuell sind es 60 Prozent.

Demo im März 2013 in Bern: Die Schätzung des WEF ist sogar noch pessimistischer. 
Demo im März 2013 in Bern: Die Schätzung des WEF ist sogar noch pessimistischer. Bild: KEYSTONE

Wenn sich diese Entwicklung so fortsetzt, wird es noch 81 Jahre dauern bis zur Geschlechtergleichstellung am Arbeitsplatz, wie es in einer Mitteilung des WEF heisst. Am kleinsten ist die Geschlechterkluft bei Gesundheit und Lebenserwartung. Hier wurde sie zu 96 Prozent geschlossen, in 35 Ländern vollständig.

«Die Gleichstellung der Geschlechter ist offensichtlich aus wirtschaftlichen Gründen notwendig. Nur Volkswirtschaften, die vollen Zugang zu ihren Talenten haben, bleiben wettbewerbsfähig und werden wachsen», wird WEF-Gründer Klaus Schwab in der Mitteilung zitiert. Noch wichtiger sei jedoch, dass es bei der Geschlechtergleichstellung um Gerechtigkeit gehe. (sda)

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