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34.2 Milliarden Franken – Coop gelingt 2022 kräftiges Umsatzplus

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34.2 Milliarden Franken – bei Coop klingeln 2022 erneut die Kassen

05.01.2023, 09:3805.01.2023, 11:51
Transport trailers are parked on the site of the largest Coop logistics center in Schafisheim in the Canton of Aargau, Switzerland, pictured on March 14, 2018. (KEYSTONE/Christian Beutler)
Bild: keystone

Nach zwei Jahren Coronaboom sind die Umsätze im Schweizer Detailhandel 2022 wieder gesunken. Nicht so bei Coop: Die Genossenschaftsgruppe legte bei den Verkäufen klar zu - allerdings primär im Grosshandel.

Coop hat im vergangenen Jahr konkret einen Gesamtumsatz von 34,2 Milliarden Franken erzielt. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 7,3 Prozent, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

Umstände waren «herausfordernd»

Betrachtet man die Sparten konkret, so stieg der Nettoerlös von Coop im Detailhandel aber nur um 1,6 Prozent auf 19,9 Milliarden Franken. Bei den Supermärkten lag er mit 11,6 Milliarden Franken (Vorjahr: 12,1 Milliarden) gar etwas unter den Rekord-Vorjahren. Damals hatte Coop stark von der Corona-Pandemie profitiert. 2022 waren die Umstände bei den Supermärkten laut Coop hingegen «herausfordernd».

Im Vergleich zur Konkurrenz hielt sich die Detailhändlerin damit aber besser. Der gesamte Umsatz der Branche ist 2022 um schätzungsweise 2,6 Prozent auf 99,6 Milliarden Franken geschrumpft, wie aus einer am Vortag publizierten Studie der Credit Suisse hervorgeht.

Laut der Studie haben all jene Segmente, die von der Pandemie profitiert hatten, an Umsatz eingebüsst. Und dazu gehört allen voran der Bereich Nahrungsmittel und Haushaltswaren (im Branchenjargon «Food-/Near-Food» genannt). Die Nahrungsmittelverkäufe hatten in der Pandemie stark zugelegt, weil die Menschen häufiger selber gekocht hatten, als die Restaurants während der Lockdowns geschlossen waren.

Als Stütze erwiesen sich dabei letztes Jahr noch Preiserhöhungen. Teuerungsbereinigt belief sich das Minus der Gesamtbranche auf über 4 Prozent. Und die Inflation ging - wie nun bekannt wurde - auch an den Coop-Kundinnen und -Kunden nicht spurlos vorbei.

Ohne Treibstoffe lag sie hier laut Communiqué bei 1,2 Prozent. Und das trotz Preissenkungen bei Früchten und Gemüse sowie einem Ausbau bei der Billiglinie Prix Garantie. Ohne Preiserhöhungen wäre der Detailhandelsumsatz von Coop also nicht einmal um ein halbes Prozent gestiegen.

Wachstum im Grosshandel

Stärker als im Detailhandel fiel das Wachstum bei Coop im Geschäftsbereich Grosshandel und Produktion aus, der auch die Gastronomie beliefert. Hier stieg der Nettoerlös um knapp 15 Prozent auf 15,7 Milliarden Franken.

Der Grosshändler Transgourmet, zu dem auch die Prodega-Abholmärkte gehören, erwirtschaftete einen klar höheren Nettoerlös von 11,1 Milliarden. Regional betrachtet seien hier alle Ländergesellschaften gewachsen, so Coop.

Allerdings dürfte bei diesem Wachstum die im Ausland höhere Inflation eine grosse Rolle gespielt haben. In der EU sind die Preise in vielen Ländern zweistellig gestiegen.

Wachstum im Online-Bereich

Im Online-Geschäft schliesslich erreichte die Detailhändlerin einen Umsatz von rund 5 Milliarden Franken, was einem Plus von 1,2 Milliarden entspricht. Der Online-Supermarkt Coop.ch wuchs um 8,4 Prozent. Die gesamte Branche profitierte hier auch 2022 vom neuen Konsumentenverhalten von Herrn und Frau Schweizer, das sich während der Pandemie zugunsten von Onlinebestellungen und Schnelllieferdiensten verändert hat.

Weitere Details will der Konzern während der Bilanzmedienkonferenz vom 14. Februar 2023 bekannt gegeben. So folgen an dem Tag Informationen zum Gewinn der Gruppe. Man rechne trotz des höheren Umsatzes mit «einem stabilen Ergebnis», heisst es im aktuellen Communiqué dazu bloss. 2021 lag der Gewinn von Coop bei 559 Millionen Franken.

(aeg/sda/awp)

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