Wirtschaft
Schweiz

Davos auch im Metaversum: WEF-Gründer kündigt digitales Grossprojekt an

Davos auch im Metaversum: WEF-Gründer kündigt digitales Grossprojekt an

23.05.2022, 06:40
Mehr «Wirtschaft»

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos bereitet sich auf eine virtuelle Zukunft vor. WEF-Gründer Klaus Schwab hat in einem Interview die Schaffung eines globalen Dorfs für die Zusammenarbeit in der digitalen Parallelwelt angekündigt.

epa09955355 Klaus Schwab, Founder and Executive Chairman of the World Economic Forum (WEF), delivers a speech during a virtual media briefing, in Cologny near Geneva, Switzerland, 18 May 2022. The Wor ...
WEF-Gründer Klaus Schwab will eine grosse digitale Plattform schaffen.Bild: keystone

«Wir wollen Davos ins Metaversum bringen und ein Global Collaboration Village aufbauen. Als open source», sagte Schwab der «Neuen Zürcher Zeitung». Es handle sich um ein «sehr grosses neues Projekt». Dafür wendete der 84-Jährige laut eigenen Angaben im vergangenen halben Jahr etwa sechzig Prozent seiner Zeit auf.

Das WEF plant demnach das digitale Projekt zusammen mit dem Technologiekonzern Microsoft, der Beratungsfirma Accenture und verschiedenen internationalen Organisationen. Das Global Village soll zur ersten Metaversum-Anwendung mit einem echten Zweck werden, sagte Schwab.

Es gebe in der virtuellen Welt das Kongresshaus für Zusammenkünfte und fünf Pavillons, die den fünf Zentren beim Weltwirtschaftsforum entsprächen. «In den Pavillons können sie an verschiedenen Projekten arbeiten», sagte Schwab. Das Global Village soll zu einer grossen Plattform werden, die internationale Initiativen versammelt und unter ihnen Übersicht und Synergien schaffe.

Kein Ersatz für persönliche Treffen

Die in Cologny GE beheimatete WEF-Stiftung hatte sich im Dezember und Januar über ein Dutzend Marken mit dem Namen «Meta» sichern lassen, wie die «Bilanz» im Februar berichte. Darunter seien Bezeichnungen von Metadavos, Metaforum und Metaplaza über Metatownhall, Metacouncil bis zu Metasymposium und Metamarketplace.

Der virtuelle Treffpunkt soll persönliche Begegnungen vor Ort aber nicht komplett ersetzen. «Virtuelle Treffen funktionieren sehr gut, um Informationen auszutauschen. Aber nur über eine Videokonferenz können Sie kein Vertrauen bilden zwischen Unbekannten», sagte Schwab weiter. Dafür brauche es die persönliche Begegnung.

Das World Economic Forum sei insbesondere nach der Pandemie eine geeignete Plattform, um wieder zu persönlichen Gesprächen zurückzufinden, sagte Schwab. Ohne diese sei in einem sich abkühlenden Politklima keine Annäherung möglich. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Donald Trump: «Die Schweiz ist ein grossartiger Ort»
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Waldbrandgefahr in den Voralpen steigt neuer Prognose zufolge stark

Die Waldbrandgefahr in den Voralpen wird neuen Prognosen zufolge wegen des Klimawandels ab 2040 schnell steigen. Der Trend sei deutlich, hiess es in einer Mitteilung des Eidgenössischen Schnee- und Lawinenforschungsinstituts SLF vom Dienstag.

Zur Story