Für UBS-Konzernchef Sergio Ermotti spielt der Wettbewerb unter den Banken in der Schweiz auch nach der Integration des Rivalen Credit Suisse. Einer schärferen Regulierung der Branche im Inland erteilt er eine Absage.
Die Befürchtung, dass die UBS als einzige Grossbank dem Gewerbe in der Schweiz die Bedingungen diktieren könne, sei unbegründet, sagte Ermotti in einem am Montag publizierten Interview mit dem Migros Magazin. «Es gibt in der Schweiz mehr als 200 inländische und ausländische Banken. Der Wettbewerb spielt.»
Eine generelle Verschärfung der Bankenregulierung hält der UBS-Chef für gefährlich: «Wir befürworten viele der vorgeschlagenen Massnahmen, aber sie müssen gezielt und verhältnismässig sein». Die Schweiz könne es sich nicht leisten, wieder in ein «Musterschülersyndrom» zu verfallen und Regeln einzuführen, die andere Länder nicht kennen würden. Dies schwäche den hiesigen Finanzplatz.
Bei der Integration der Credit Suisse sieht Ermotti die UBS weiterhin auf Kurs: «Wir sind gut unterwegs.» Derzeit würden die CS-Kunden auf die UBS-Plattformen migriert. Verzögerungen bei der IT-Migration seien derzeit aber auch die grösste Herausforderung der Bank.
Ermotti äussert sich im Gespräch auch über seinen hohen Lohn. Im Jahr 2023 verdiente er 14,4 Millionen Franken – und erntete dafür reichlich Kritik. Er kenne jedoch den Wert des Geldes, betont er, weshalb er auch verstehe, dass sein Lohn für Kontroversen gesorgt hat. «Mein erster Monatslohn als Lehrling betrug 350 Franken», erzählt er im Interview.
Trotzdem gibt er zu, sich über die Kritik gewundert zu haben:
(hkl, mit Material der sda/awp)
Ok so verhältnismässig wie der Lohn?
Verhältnismässig ist ein heikles Wort und häufig stimmt das mit dem Verhältnis nur mässig.