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AHV macht höhere Renditen – trotzdem wird das Finanzloch grösser

AHV macht höhere Renditen – trotzdem wird das Finanzloch grösser

10.02.2022, 12:5810.02.2022, 14:24
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Unsicherheit ist das Letzte, was Investoren m
5,28 Prozent Rendite schaute 2020 heraus.Bild: sda

Dank steigender Börsenkurse hat der Bund mit den drei Sozialversicherungen AHV, IV und EO im vergangenen Jahr eine höhere Nettorendite auf dem Anlagevermögen erzielt als 2020. Trotzdem bleibt das finanzielle Gleichgewicht des AHV- und des IV-Ausgleichsfonds gefährdet.

Zu diesem Schluss kommt Compenswiss, der Ausgleichsfonds der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), Invalidenversicherung (IV) und Erwerbsersatzordnung (EO). Die öffentlich-rechtliche Anstalt des Bundes stellt die Zahlungsbereitschaft der Sozialversicherungen sowie deren Rechnungslegung und Geschäftsbericht sicher. Am Donnerstag präsentierte Compenswiss das Anlageergebnis 2021.

Dieses sei mit 5,28 Prozent insgesamt «gut» und liege leicht über der Rendite des Vorjahres, sagte Compenswiss-Verwaltungsratspräsident Manuel Leuthold an einer Online-Medienkonferenz. Grund dafür seien der Wirtschaftsaufschwung und die steigenden Börsenkurse. Die boomenden Aktienmärkte hatten die Anlagerenditen in den vergangenen Jahren teilweise noch weit höher ausfallen lassen.

Dass die Börsenkurse die Finanzlage der Sozialwerke auch künftig verbessern werden, ist nicht in Stein gemeisselt. «Wir haben 14 goldene Jahre hinter uns. Ich glaube nicht, dass es weitere 14 Jahre sein werden», sagte Compenswiss-Direktor Eric Beval.

Schon das laufende Jahr werde herausfordernd. Derzeit sei die Performance für 2022 «ein paar Prozentpunkte» negativ. Er sei trotzdem «nicht sehr pessimistisch», sagte Beval.

Finanzloch wird grösser

Unabhängig von der Marktsituation reichen positive Renditen nicht aus, um die Finanzierung des AHV- und des IV-Ausgleichsfonds zu sichern. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der Alterung der Bevölkerung werde die Kluft zwischen den Einnahmen und den Ausgaben jedes Jahr grösser, stellten die Compenswiss-Verantwortlichen klar.

Das Parlament hat Ende 2021 zu diesem Zweck eine AHV-Reform beschlossen, die unter anderem das Frauenrentenalter von 64 auf 65 Jahre erhöhen will. Linke Kräfte haben dagegen das Referendum ergriffen. Das Volk wird höchstwahrscheinlich im Herbst über die Vorlage abstimmen.

«Wir können, wollen und dürfen keine Stellung nehmen zu laufenden Gesetzesprojekten», sagte Leuthold. Er bezeichnete die AHV aber als «Sorgenkind». Wenn nichts getan werde, sei die Kasse in den Jahren 2034/2035 leer. Auch mit der vorliegenden Reform werde das Sozialwerk mittelfristig rote Zahlen schreiben. Man gewinne aber sechs bis sieben Jahre.

Am 31. Dezember 2021 betrug das Gesamtvermögen der drei Sozialwerke 40.882 Milliarden Franken, gegenüber 38.543 Milliarden Franken ein Jahr zuvor. Das AHV-Vermögen belief sich demnach auf 35.918 Milliarden Franken, das IV-Vermögen auf 3.572 Milliarden Franken und das EO-Vermögen auf 1.391 Milliarden Franken.

Nachhaltig anlegen

Neben der Sicherung der Finanzierung will Compenswiss die Nachhaltigkeit der Sozialwerke stärker in den Vordergrund rücken, wie Direktor Beval betonte. Anfang Jahr habe man Unternehmen aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen, die in den Sektoren Bergbau und Energieerzeugung tätig sind und mehr als die Hälfte ihres Umsatzes mit Kohle erwirtschaften. Diese Schwelle werde im Laufe des Jahres auf 30 Prozent gesenkt.

Darüber hinaus hat Compenswiss ein Dashboard erstellt, das als Referenz zur Messung der Nachhaltigkeit ihrer Investitionen dient. Die Messung erfolgt anhand einer Reihe von Indikatoren, die sich auf die Nachhaltigkeit, den Klimawandel und die Beiträge des Portfolios zu den Zielen der nachhaltigen Entwicklung beziehen. (aeg/sda)

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