Wirtschaft
Schweiz

Urteil gefährdet Eröffnungstermin des Ceneri-Tunnels

Die Bauarbeiten am Monte Ceneri könnten sich verzögern.
Die Bauarbeiten am Monte Ceneri könnten sich verzögern.Bild: KEYSTONE
NEAT

Urteil gefährdet Eröffnungstermin des Ceneri-Tunnels

Die Arbeiten am Ceneri-Basistunnel können nicht planmässig weitergeführt werden. Grund dafür ist eine Beschwerde gegen die Vergabe von Aufträgen, der das Bundesverwaltungsgericht recht gegeben hat.
09.07.2014, 13:5109.07.2014, 14:32
Mehr «Wirtschaft»

Voraussichtlich muss nun das Bundesgericht entscheiden. Die Eröffnung des Tunnels kann sich deshalb bis 2021 verzögern. Der nun gefällte Zwischenentscheid des Bundesverwaltungsgerichts geht wiederum auf ein anderes Verwaltungsgerichtsurteil vom März 2014 zurück.

Darin war die Beschwerde gegen die Bahntechnik-Vergaben der AlpTransit AG für den Ceneri-Basistunnel teilweise gutgeheissen worden. Die Beschwerdeführer hatten eine Unregelmässigkeit im Vergabeverfahren kritisiert. Dies geschah auch mit der Absicht, bei einer Neuausschreibung selbst zum Zuge zu kommen.

In der ersten Ausschreibung bekam das Konsortium Mons Ceneris den Zuschlag, «Fahrbahn und Logistik» im Wert von 96 Millionen Franken bereitzustellen. Der zweite Auftrag betraf «Bahntechnik und Gesamtkoordination». Er ist rund 129 Millionen Franken wert und wurde dem Konsortium CPC unter der Federführung der Berner Cablex AG vergeben.

Mehrkosten von 50 Millionen pro Jahr

Laut Renzo Simoni, Geschäftsführer der Alptransit AG, würde nur ein positiver Entscheid des Bundesgerichts in diesem Sommer erlauben, die Baumassnahmen am Ceneri wie angekündigt bis 2019 abzuschliessen. Sollte dies nicht möglich sein, werde sich die Fertigstellung des Tunnels durch die erzwungene Neuausschreibung «mindestens um zwei Jahre verzögern», bestätigte Simoni eine Meldung der «Berner Zeitung» vom Mittwoch.

Der Alptransit AG würden damit Mehrkosten in Höhe von 50 Millionen Franken pro Jahr entstehen, sagte Nationalrat Philipp Hadorn (SP/SO), Präsident der NEAT-Aufsichtsdelegation, die über den Fortgang der Bauarbeiten an der Gotthard-Neubaustrecke wacht. «Allein Personal- und Instandhaltungskosten belaufen sich bei einem Baustopp auf vier Millionen Franken pro Monat», erklärte Hadorn.

Die Folgekosten für den Tunnelbetreiber SBB könnten dagegen noch nicht beziffert werden, sagte Gregor Saladin, Sprecher des Bundesamtes für Verkehr (BAV). Das BAV koordiniert die Umsetzung zwischen der Alptransit AG und den Bundesbahnen.

«Der SBB entstünden zwar Einnahmeausfälle bei einer späteren Inbetriebnahme der Gotthard-Neubaustrecke, gleichzeitig muss sie aber auch erst später für die Unterhaltungskosten aufkommen», sagte Saladin der SDA. (pma/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Seit mehr als einem Jahr steht in Meilen dieser Veloturm – doch (fast) niemand nutzt ihn
Seit April 2023 können Velofahrende in Meilen ihre Fahrräder in einem futuristischen Metallturm sicher und wetterfest abstellen. Doch das Angebot wird kaum genutzt, und das Design erhitzt die Gemüter.

Mit einer Höhe von neun Metern ist der Veloturm am Bahnhof Meilen unübersehbar. Seit April 2023 bietet die Konstruktion Platz für 20 Fahrräder. Das Konzept: Die Fahrräder werden vertikal gestapelt und brauchen so weniger Platz als herkömmliche Abstellplätze.

Zur Story