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Künstliche Intelligenz gefährdet zunehmend auch Bürojobs

Künstliche Intelligenz gefährdet zunehmend auch Bürojobs – Produktionsjobs sowieso

09.05.2023, 11:57
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Personal ist wegen KI immer weniger gefragt.Bild: keystone

Bisher haben Automatisierung und Digitalisierung vor allem zum Abbau von Jobs in der Produktion geführt. Die steigende Bedeutung von künstlicher Intelligenz (KI) gefährdet laut einer neuen Studie künftig auch vermehrt Bürojobs.

ChatGPT und weitere KI-Anwendungen sind dabei, die Arbeitswelt massiv zu beeinflussen. Besonders davon betroffen sind Berufe im Marketing und Vertrieb, im Detailhandel, im kaufmännischen Bereich und in der industriellen Produktion, heisst es in einer am Dienstag in Zürich vorgestellten Studie der Arbeitsmarktbeobachtung Amosa.

Jobs in diesen Bereichen können gemäss der Studie künftig besonders gefährdet sein, weil sie einen hohen Anteil an Routinetätigkeiten aufweisen und gleichzeitig ein grosses Potenzial für den Einsatz von KI-Anwendungen haben.

Künstliche Intelligenz übernimmt Bürojobs

«Künstliche Intelligenz könnte beispielsweise im Marketing vermehrt zum Einsatz kommen, wenn es um das Erkennen von Verhaltensmustern und Kundenbedürfnissen und der damit zusammenhängenden Personalisierung von Werbung geht», sagte Katharina Degen, Leiterin Amosa Arbeitsmarktbeobachtung.

Besonders stark gefährdet sind gemäss der Studie Büro- und Sekretariatsberufe. Aber auch der durch den Onlinehandel bereits stark unter Druck geratene Detailhandel dürfte weiterhin im Fokus stehen.

Laut Amosa sind sich die Arbeitsmarktbehörden und verschiedene Arbeitgeberverbände einig darin, dass es in einer von Digitalisierung und Fachkräftemangel geprägten Arbeitswelt darum gehen wird, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die nötigen Fähigkeiten erwerben können, um in den gefragten Berufen arbeiten zu können. Vor allem digitale Kompetenzen sollen gezielt gefördert werden.

Viele Jobs in der Produktion sind verschwunden

Die Studie «Arbeit 4.0 - The future of work» hat den Wandel der Arbeitswelt auch rückblickend untersucht. Dabei zeigte sich im untersuchten Zeitraum von 2010 bis 2020 eine starke Bewegung von manuellen hin zu kognitiven Tätigkeiten. Zudem verlieren Routinetätigkeiten an Bedeutung. Vom Wandel betroffen waren hauptsächlich Jobs in Produktionsbetrieben.

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Bei manuellen Routinetätigkeiten schrumpfte die Beschäftigung seit 2010 um 22 Prozent. Umgekehrt haben kognitive und interaktive Nicht-Routinetätigkeiten stark an Bedeutung gewonnen. Dort wuchs die Beschäftigung im selben Zeitraum um mehr als 30 Prozent.

Amosa ist ein gemeinsames Projekt der Arbeitsmarktbehörden der Kantone Aargau, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Glarus, Graubünden, Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau, Zug und Zürich. (aeg/sda)

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60 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Matrixx
09.05.2023 12:35registriert März 2015
Viele Jobs verschwinden, viele Jobs kommen.

So wars schon immer, und daran ändert auch eine weitere "industrielle Revolution" nichts...
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mrmikech
09.05.2023 13:28registriert Juni 2016
Gut, dann können wir auf 3tagen arbeitswoche runter 👍
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du_bist_du
09.05.2023 14:51registriert Mai 2020
Sehr gut, dann haben wir ja gar keinen Fachkräftemangel und ihr könnt euch Eure Umfragen und Panikartikel sparen. Dann ist es lediglich eine politische Frage, wie man die Umschulung der freigewordenen Arbeitskräfte koordiniert.
Problem wo?
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