Der deutsche Discounter Aldi will in die Schweizer Innenstädte expandieren. Darauf lege er ein «besonderes Augenmerk», schrieb die Medienstelle letzte Woche auf Anfrage von CH Media. «Zulegen wollen wir vor allem noch in Genf und Zürich.» Dort hatte Aldi im Sommer in der Nähe der Bahnhofstrasse bereits eine zweistöckige Filiale eröffnet. Nun folgt bereits der nächste Streich.
Am Zürcher Bahnhof Stadelhofen im Kreis 1, unweit des Sechseläutenplatz und des Opernhaus, wird Aldi eine Innenstadt-Filiale eröffnen. Das geht aus einem Baugesuch heraus, das am Mittwoch im städtischen Amtsblatt veröffentlicht wurde. Aldi ersetzt demnach das asiatische Restaurant Mishio der Gastronomiegruppe ZFV, das Ende August seinen Betrieb einstellte.
Die neue Filiale ist nicht nur speziell, weil sie an bester – und teurer – Innenstadtlage zu liegen kommt. Sie wird auch die erste Aldi-Filiale in einem der zehn grössten SBB-Bahnhöfe in der Deutschschweiz sein. Im Vorkrisenjahr 2019 nutzten jeden Werktag rund 100'000 Menschen den Bahnhof Stadelhofen der Zürcher S-Bahn, was ihm Platz 9 im nationalen Ranking einbrachte. Zwar eröffnete Aldi im Jahr 2018 bereits im Bahnhof Lausanne (Platz 5) einen Laden, die Filiale ist derzeit allerdings geschlossen.
Die neue Zürcher Filiale ist auch ein direkter Angriff auf die orange Konkurrenz. Etwa 100 Meter entfernt betreibt die Migros einen Supermarkt mit Restaurant und Take-Away-Angebot. Noch näher hat es Aldi nur zu Coop: Die nächste Filiale liegt gleich im anliegenden Gebäude – und ist dank der räumlichen Zugehörigkeit zum Bahnhof auch sonntags geöffnet.
Davon kann auch Aldi profitieren und in der neuen Filiale sieben Tage pro Woche Waren verkaufen. Der Discounter dürfte sich vor allem an die zahlreichen Pendler richten, die jeden Tag mit der S-Bahn vom Zürcher Oberland oder der Goldküste in die Stadt Zürich strömen. Die Öffnungszeiten seien «entsprechend der Bahnhofslage analog zu den anderen Geschäften geplant», sagt eine Sprecherin. Die Eröffnung der mit rund 260 Quadratmeter Verkaufsfläche eher kleinen Filiale sei auf Frühling 2022 geplant.
«Da ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung urban lebt und täglich viele Pendler und Reisende in den Innenstädten unterwegs sind, ist es für uns ein logischer Schritt, diesen Menschen eine nahe liegende Einkaufsmöglichkeit zu bieten», begründet die Aldi-Medienstelle ihre Expansion in die Zentren.
Damit ist Aldi nicht allein. Auch der andere deutsche Discounter Lidl will vermehrt in die Innenstädte vordringen und wird beispielsweise im Zürcher Kreis 4 eine neue Filiale eröffnen (CH Media berichtete). Der Kampf um die Innenstädte hat gerade erst begonnen. (bzbasel.ch)
Nicht_Millennial
Schon okay, bisschen Wettbewerb schadet nicht. Auch Coop nicht. Der ist ja bereits für mich und für dich.
Dubliner
Bin in den letzten Monaten zum Lidl-Kunden geworden (der Mensch, das Gewohnheits- und Bequemlichkeitstier - der Lidl ist nach einem Umzug die nächstgelegene Option).
Bin jedes Mal wieder erstaunt, wie viel günstiger die Produkte sind. Und: In Sachen Bio muss man keinerlei Abstriche hinnehmen. Im Gegenteil.
henkos