Die Versicherungsgruppe Helvetia hat 2023 einen klar tieferen Gewinn erzielt als noch im Vorjahr. Allerdings war das Vorjahresresultat noch vom Gewinn aus einem Firmenverkauf positiv beeinflusst. Das Ergebnis 2023 wurde zudem von hohen Schäden aus Naturkatastrophen und Grossschäden in der zweiten Jahreshälfte beeinträchtigt.
Helvetia legte für das vergangene Jahr den Jahresabschluss erstmals nach den neuen IFRS-Regeln vor. Gegenüber den revidierten Vorjahreszahlen ging der Gewinn nach Steuern um 37 Prozent auf 301,3 Millionen Franken zurück, wie der Versicherer am Donnerstag mitteilte.
Das Unternehmen wies zudem auch zum ersten Mal einen «zugrundeliegenden Gewinn» aus. Dieser belief sich auf 372,5 Millionen Franken nach 492,9 Millionen im Jahr davor.
Das Geschäftsvolumen des Versicherers erhöhte sich auf 11,3 Milliarden Franken nach 11,2 Milliarden im Jahr 2022. Um Wechselkurse bereinigt betrug das Wachstum 7,2 Prozent. Wachstumstreiber waren die sogenannten «Specialty Markets», aber auch das Nicht-Lebengeschäft habe in allen Märkten zugelegt, betonte der Versicherer.
Die Kapitalisierung zeigt sich weiterhin solid. Die geschätzte SST-Quote belief sich per Anfang 2024 auf «über 280 Prozent» nach rund 300 Prozent im ersten Halbjahr 2023.
Die Anleger sollen von einer höheren Ausschüttung profitieren: Die Dividende werde aufgrund des profitablen Wachstums und der starken Kapitalisierung um 40 Rappen auf 6.30 Franken erhöht, hiess es.
In der Nichtlebenversicherung konnte Helvetia mit einem währungsbereinigten Wachstum von knapp 11 Prozent zulegen, wobei die Gruppe vor allem in der Schweiz, in Spanien und in Österreich über dem Markt zulegte. Aber auch der zyklische Bereich «Specialty Markets» habe von einem vorteilhaften Umfeld und von Preiserhöhungen profitieren können, hiess es.
Der zugrundeliegende Gewinn des Bereichs ging aufgrund der Schadenentwicklung allerdings um 31 Prozent auf 220,6 Millionen Franken zurück. Alleine im dritten Quartal resultierten aus Natur- und Grossschadenereignissen Kosten von rund 215 Millionen Franken und damit rund eineinhalbmal so viele wie im gesamten Jahr 2022.
In etwas geringerem Ausmass machte sich auch eine Häufung mittelgrosser Schadenfälle und Inflationseffekte bemerkbar. Entsprechend verschlechterte sich die Combined Ratio der Gruppe auf 97,4 Prozent nach 94,3 Prozent im Jahr davor.
Im Lebengeschäft stieg der zugrundeliegende Gewinn bei einem leicht höheren Geschäftsvolumen um 13 Prozent auf 310,2 Millionen Franken an. Beim Neugeschäft profitierte der Versicherer von einem Wachstum bei den Rückversicherungslösungen und den positiven Effekten der höheren Zinsen im Segment Europa. Die nach den neuen Rechnungslegungsregeln ausgewiesene Contractual Service Margin (CSM) stieg zum Vorjahr leicht auf 4,03 Milliarden Franken (VJ 3,94 Milliarden).
Weiter erhöhen konnte der Versicherer die Fee-Erträge, die im vergangenen Jahr auf 390,5 Millionen (2022: 350,9 Millionen) anstiegen. Das Wachstum stammte hauptsächlich auf den Ausbau von Nicht-Versicherungsgeschäften in Spanien.
Mit den Resultaten hat Helvetia die Erwartungen der Analysten beim durchschnittlichen Geschäftsvolumen übertroffen, beim IFRS-Reingewinn aber nicht ganz erreicht. Die Dividende wurde von fast allen Experten auf diesem Niveau erwartet.
Das Unternehmen, das seit Oktober von Fabian Rupprecht geführt wird, will nun die laufende Strategie «Helvetia 20.25» einem «Review» unterziehen. Die Ergebnisse dieses Strategie-Reviews will Helvetia im Dezember 2024 im Rahmen eines Capital Markets Day präsentieren. (rbu/awp/sda)