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Zurich-Gruppe und Nestlé: Massive Gewinnsteigerungen von über 20 Prozent

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Über 20 Prozent mehr – massive Gewinnsteigerung bei Zurich und Nestlé

Mehrere Schweizer Unternehmen präsentierten heute ihre Jahreszahlen. Die Übersicht.
22.02.2024, 07:2322.02.2024, 07:44

Zurich-Gruppe zahlt 2 Franken pro Aktie mehr aus

ARCHIVBILD ZUR BILANZ DER ZURICH VERSICHERUNG IM DRITTEN QUARTAL 2020, AM DONNERSTAG, 12. NOVEMBER 2020 - The building of the company Zurich Versicherung, taken on Thursday, February 8 2018, in Zurich ...
Bild: keystone

Die Zurich-Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr deutlich mehr verdient als noch 2022. Weiter steigende Tarife, Wachstum und ein klar verbessertes Anlageergebnis trugen massgeblich dazu bei. Den Aktionären schlägt der Versicherer die Zahlung einer höheren Dividende vor.

Der Betriebsgewinn kletterte im Jahr 2023 um 21 Prozent auf 7,38 Milliarden US-Dollar, wie die Zurich am Donnerstag mitteilte. Das sei der höchste Betriebsgewinn, den die Gruppe je erzielt habe. Dabei wurden die Zahlen zum Gesamtjahr erstmals nach den neuen Bilanzregeln (IFRS 17) ausgewiesen.

Gut habe sich insbesondere das Firmenkundengeschäft entwickelt, in der Lebensversicherung sei ein Rekordergebnis erzielt worden und das Geschäft des US-Partners Farmers habe Wachstum generiert, hiess es weiter. In der Schaden- und Unfallversicherung blieb der Schaden-Kosten-Satz zum Vorjahr unverändert bei 94,5 Prozent.

Hohe Ausschüttung – Ziele übertroffen

Unter dem Strich legte der Konzerngewinn der Gruppe um 10 Prozent auf 4,35 Milliarden Dollar zu. Das Gewinnwachstum und die mit einer SST-Quote von 233 Prozent nach wie vor solide Kapitalposition erlaubt es der Zurich, insgesamt rund 5 Milliarden Dollar an die Aktionäre auszuschütten.

Dazu schlägt der Konzern schlägt die Zahlung einer um 2 Franken auf 26 Franken je Aktie erhöhte Dividende vor. Zudem soll ein Aktienrückkauf im Umfang von 1,1 Milliarden Dollar durchgeführt werden.

Die gute Entwicklung zeigt sich auch an der auf dem Betriebsgewinn erzielten Eigenkapitalrendite. Die kletterte um 5,3 Prozentpunkte auf 23,1 Prozent und lag über dem bis 2025 angestrebten Wert (20%). Zudem will die Zurich den Gewinn je Aktie im Zeitraum von 2023 bis 2025 jährlich um 8 Prozent steigern. Aus heutiger Sicht sei sogar ein Wachstum von über 10 Prozent zu erwarten, hiess es.

Nestlé schafft Trendwende bei Verkaufsmenge

ARCHIV - ZU DEN HALBJAHRESZAHLEN 2018 VON NESTLÉ, AM DONNERSTAG, 26. JULI 2018, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG ---- A Nestle's logo is pictured during the general meeting ...
Bild: KEYSTONE

Nestlé hat bei der Verkaufsmenge zum Endspurt 2023 die Trendwende geschafft: Im letzten Jahresviertel hat der Lebensmittelgigant wieder mehr Produkte verkauft, nachdem die Menge zuvor fünf Quartale in Folge geschrumpft war.

Das sogenannte interne Realwachstum (RIG), das sich aus der Verkaufsmenge und Mix-Effekten zusammensetzt, belief sich im Schlussquartal auf +0,4 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Für das Gesamtjahr ergibt sich nach den drei negativen Vorquartalen somit allerdings ein negatives RIG von -0,3 Prozent.

Dennoch verzeichnet Nestlé ein organisches Wachstum von 7,2 Prozent. Dafür sorgten Preiserhöhungen von 7,5 Prozent, wie der Mitteilung zu entnehmen ist.

Der Umsatz des weltgrössten Lebensmittelkonzerns belief sich auf 93,0 Milliarden Franken. Das sind 1,5 Prozent weniger als im Jahr 2022. Dafür war allerdings in erster Linie der starke Schweizer Franken verantwortlich, der den Umsatz um 7,8 Prozent verringerte.

Nestlé ist 2023 leicht profitabler geworden. Der operative Gewinn (EBIT) ging zwar um 0,3 Prozent auf 16,1 Milliarden Franken zurück, die entsprechende Marge war mit 17,3 Prozent jedoch etwas höher als im Jahr davor (17,1%).

Unter dem Strich verdiente der Konzern 11,2 Milliarden Franken. Das ist ein Plus von 20,9 Prozent. Im Jahr 2022 hatten allerdings noch Wertberichtigungen von 2,7 Milliarden das Reinergebnis stark gedrückt.Als Dividende will das Unternehmen seinen Aktionären nun 3,00 Franken pro Aktie auszahlen nach 2,95 Franken im Jahr davor. Damit bleibt Nestlé seiner Politik einer ständig steigenden Dividende treu: Es ist die 29. Dividendenerhöhung in Folge.

Für das laufende Jahr setzt sich Nestlé zum Ziel, ein organisches Umsatzwachstum von «um 4 Prozent» zu erreichen. Ausserdem soll die zugrundeliegende operative Ergebnismarge «leicht» ansteigen. Die mittelfristigen Ziele für 2025 bestätigt Nestlé.

Axa Schweiz: In allen Bereichen gewachsen

Axa Schweiz ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen und hat dabei in allen Sparten zugelegt. Die Versicherungsgruppe profitierte im Ergebnis vom guten Anlageumfeld, während zahlreiche Unwetter die Rechnung belasteten.

Axa nahm im Jahr 2023 Bruttoprämien im Umfang von 5,84 Milliarden Franken ein. Das waren 5 Prozent mehr als 2022, wie der zur französischen Axa-Gruppe gehörende Schweizer Versicherer am Donnerstag mitteilte. Der Reingewinn fiel indes um 0,5 Prozent auf 808 Millionen Franken leicht zurück.

Grund für den knapp gehaltenen Gewinn seien deutlich höhere Unwetterschäden als noch im Vorjahr gewesen, hiess es. Der Schaden-Kosten-Satz verschlechterte sich in der Folge um 0,9 Prozentpunkte auf 89,5 Prozent. Dies sei aber durch ein besseres Investmentergebnis weitgehend wettgemacht worden.

Starkes Jahr

«Wir konnten im letzten Jahr in allen Sparten kräftig zulegen, so dass 2023 als eines der wachstumsstärksten Jahre der letzten zwei Jahrzehnte in die Geschichte von Axa Schweiz eingehen wird», wird CEO Fabrizio Petrillo in der Mitteilung zitiert.

In der Schadenversicherung nahmen die Bruttoprämien um 4 Prozent auf 3,89 Milliarden Franken zu. Dabei verzeichnete das Firmenkundengeschäft ein Plus von 6 Prozent auf 1,98 Milliarden, was der guten Entwicklung des Neugeschäfts in der Unfall- und Kollektivkrankenversicherung sowie dem Wachstum im Haftpflichtgeschäft zu verdanken sei.

Bei Privatkunden hat das im Oktober 2022 lancierte, modulare Produkt in der Motorfahrzeugversicherung Anklang gefunden, wie es weiter hiess. Insgesamt stiegen die Prämieneinnahmen im Privatkundengeschäft um 2 Prozent auf 1,91 Milliarden Franken.

Vorsorgeprodukte gut nachgefragt

Auch das Geschäft mit der Beruflichen Vorsorge, wo Axa den Fokus seit einigen Jahren auf teilautonome Sammelstiftungen legt, wuchs. Die Kollektivlebenprämien stiegen um 6 Prozent auf 818 Millionen Franken.

In der privaten Vorsorge nahm das Prämienvolumen um 3 Prozent auf 1,05 Milliarden Franken zu, dank einer guten Nachfrage nach dem Vorsorgeprodukt SmartFlex. Und das noch kleine Segment Gesundheitsvorsorge mit Zusatzversicherungen steigerte die Prämieneinnahmen um über ein Drittel auf 90 Millionen Franken.

Auch im Asset Management gewinnt Axa weiter an Gewicht: Ende 2023 verwaltete der Versicherer für BVG-Drittkunden Vermögen im Umfang von 46,7 Milliarden Franken. Das war ein Zuwachs zum Vorjahr von 13 Prozent. (lak/awp/sda)

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